[Donnerstag, 22.9.2022 – Frühstücksunfällchen, die guten Zeiten]

Die Frühstücksroutine meines Tieres und mir geht so:

Wir kommen aus dem Park zurück, dann nehme ich eine kleine Schüssel, gebe Sojagurt hinein, füge kernige Haferflocken und geschrotete Leinsamen hinzu und verrühre diese. Das Tier steht die ganze Zeit neben mir und verfolgt jeden einzelnen Handgriff. Dann stelle ich die Schale hin, hole das Portionierglas für das Tierfutter, gehe in den Abstellraum und fülle Tierfutter in das Glas, stelle es auf die Waage (75g) und gehe zur Fressmatte. Wir füttern die Hündin ausschliesslich über eine Fressmatte. Weil sie schlingt bzw das Futter inhaliert. Dann gebe ich das Futter frei und sie frisst. Sie ist dermassen Futterfixiert, dass sie während des Fressens rundherum nichts wahrnimmt. Dann nehme ich mein Frühstück und setze mich an den Rechner und lese die Nachrichten des Tages.

Heute gab ich das Futter frei und sie begann zu fressen. Dann nahm ich mein Frühstück und wollte ins Arbeitszimmer gehen, aber das Frühstück fiel mir aus der Hand und donnerte zu Boden. 500ml Joghurt und Haferflocken und Leinsamen über mehrere Quadratkilometer verteilt. Nur die Hündin war davon nicht beeindruckt. Sie war grossflächig mit Joghurt und Haferflocken übersät, aber das Futter in der Futtermatte war Priorität Nummer eins. Ich konnte sie während des Fressens mit Küchenpapier säubern, aber vom Fressen liess sie sich nicht abhalten. Mein Frühstück fand ich auch auf Stühlen, auf Schränken, sogar im Flur, natürlich auf meinen Füssen und auf der Hose. Lustigerweise zerbrach die Schüssel sauber in drei schönen Teilen, keine gefährlichen Splitter.

Weil wir uns beide nicht über die Frühstückflecken im Fell des Tieres kümmerten, lief sie den ganzen Tag damit herum. Sie hat damit allerdings keine Probleme. Soziale Stigmen kennt sie nicht und sie riecht gerne seltsam. Am Abend holten wir sie auf das Sofa und entfernten die vertrockneten Reste. Morgen kommt sie mit ins Büro, wir Menschen kennen soziale Stigmen nämlich schon.

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Viel mehr ist heute nicht passiert. Zumindest in meinem privaten Umfeld. In der Firma habe ich gerade einen sehr harten sozialen Fall. Aber darüber kann ich hier öffentlich natürlich nicht schreiben. Deswegen ist das heutige private Highlight der Sturz einer Schale mit Joghurt. Es werden vermutlich Zeiten kommen, an denen ich mir solche Tage zurückwünsche.

In der Firma reden wir gerade viel über die Mobilmachung in Russland und auch über den möglicherweise kalten, kommenden Winter. Wir haben einige Russen und auch Ukrainer in der Firma. Die reden ständig davon, dass Europa überfallen werden wird. Sie haben Angst, es gibt Gründe, warum sie Russland entflohen sind.