Ich fuhr dann in einem schmutzigen Ride-Auto nach Schönefeld, stand da wieder ewig an der Security an und sass dann fast zwei Stunden lang in einem Flugzeug, das bei defekter Klimaanlage und 50 Grad Innentemperatur nicht starten durfte, weil in Amsterdam das Wetter dermassen windig ist, dass die Flugzeuge nur sehr ausgewählt landen durften.
Die Klimaanlage funktionierte allerdings, sobald die Engines starteten, wie uns versprochen wurde.
Danach war also alles gut, trallala, mann, ich hatte zwischendurch Gefühle, die mich an Panik denken liessen und ich dachte: kein Sauerstoff, Saunatemperaturen, bitte stirb nicht, bleib jetzt bloss ruhig, das geht schon vorbei, so heiss ist es gar nicht und atmen kannst du eigentlich ja auch, und dann kam es auch so, ich konnte ja atmen.
Mein Kollege und ich sind dann direkt ins Hotel. Wegen der Canal Pride sind die Preise in der Stadt astronomisch hoch, also hatten wir uns beide ein Hotel am Omval gebucht, weit ausserhalb, aber immerhin gut angebunden, ein schönes, gut designtes Hotel mit fantastischem Badezimmer und einer wunderbaren Aussicht aus dem 11. Geschoss über, nunja, über ein Gewerbegebiet und einem Baumarkt.
Nach der Ankunft schnitt ich noch an dem Podcast der Herthafrauen weiter, mein Kollege fuhr inzwischen in die Stadt, Einkäufe tätigen und er würde sich mit seinem Date in ein Restaurant setzen, von da aus würde er mir seine Location schicken. Das ist immer lustig, wenn man mit schwulen Männern verreist, schwule Männer haben immer Dates.
Wir trafen uns also später bei einem Italiener am Nieuwendijk und hatten ein sehr unterhaltsames Abendessen, nachher gingen wir noch ins Prik, eine der bekannten Schwulenbars an der Spuistraat. Ich trank niederländisches Witbier und wir unterhielten uns über Sex, vor allem über Sex unter Heteros und über Sex unter Homos.
Um Punkt 12 betrat ich mein Hotelzimmer. Etwas zu betrunken bereits. Morgen werde ich lange Meetings haben und der morgioge Abend wird wieder lange werden.