Huch, Arbeit. Meine Anwesenheit im Büro hat mich heute dann doch ein wenig erschreckt. Erst noch Urlaub und plötzlich steht man ungekämmt im Büro.
Montag. Einer meiner Lieblingskollegen hat heute Geburtstag. Es gab Kuchen und später Magnum-Eis. Beim „Allet Jute“ stimmte niemand mit ein. Er nahm es aber mit Humor. Es war auch keineswegs persönlich, das bin ich mir sicher, sondern der fehlende Mut. Das war früher mal anders. Als wir ohne Angst vor Peinlichkeiten drei-, vier-, fünstimmig einstimmten und die Scheiben barsten ließen. Ah, die ewige Zurückhaltung; cool sein. Cool sein ist einfacher. Wie leicht man sich dahinter verbirgt. Ich ja auch.
Nach der Arbeit bin ich zur Friedrichsstraße gefahren weil ich mein Fahrrad seit Freitag in der Reinhardtstraße stehen hatte. Ich war am Freitag mit K in diesem halbberühmten Buchladen der früher mal Kolibri (oderso) hieß, verabredet gewesen. Der Laden der jetzt einen komplizierten Doppelnamen mit einem -kvist am Ende hat. Ich habe vor einigen Monaten einen Gutschein im Wert von sechzig Euro von meinen Kollegen bekommen. Auf meinen Wunsch hin für diesen Laden anstatt des üblichen Thalias. Ich bin ja politisch korrekt (Muss nicht gleich jeder wissen, dass die Bücher dort alle Mängelware sind und nur die Hälfte kosten).
Am Freitag gab es da endlich ein Mängelexemplar von dem neuen Rammstedt-Roman. Der Kaiser von China. Ich bin ein elender Geizkragen. Seit der letzten Klagenfurtlesung schon blättere ich an den Auslagen der Buchläden in diesem Buch. Und warte dabei bis ich es als Mängelexemplar zu greifen kriege. So wird das natürlich nie etwas mit zeitgemäßer Literaturkritik hier in diesem Blögchen. Aber gut, das war ja Freitag. Heute bin ich in die Reinhardtstraße, weil mein Fahrrad noch da stand, und bin wieder in den Laden gegangen, ich habe schließlich immer noch Guthaben auf dem Gutschein, und danndanndann. Nichts dann. Es gab nichts Neues also bin ich nach hause gefahren.