[tagebuchbloggen 20.12.]

Freitagabend war übrigens der erste Tag an dem K und ich wieder einmal Zeit hatten, also Zeit für einander. Darüber waren wir dermaßen aufgeregt, dass wir uns eine Riesenpasta gemacht haben und uns einen Film gegeben, einen Krimi auf Arte, und daraufhin sind wir so müde geworden, dass wir ins Bett gegangen sind. Das mit Stephen King ist ja nicht mehr so am Laufen, nach dem dritten Kapitel wurde irgendwie alles egal. Deshalb sind wir jetzt auf Maxim Biller umgestiegen. Kurze Geschichten, manchmal lese ich sie alleine, manchmal lese ich sie vor, das ist das Praktische an kurzen Geschichten, das Kurze, es nimmt keine Epochen des eigenen Lebens ein, sondern einige Minuten, manchmal wenige Stunden, man muss also nicht das ganze Leben danach einrichten, ausrichten, das sind kurze Momente der Kunst, die man aufnimmt und in Rauch aufgehen lässt, Sex. Andererseits bleibt meist wenig davon hängen, bei den Romanen hingegen beginnt man schon regelrecht Beziehungen und Freundschaften mit den Charakteren aufzubauen, als Romanleser ist man Teil einer Parallelgesellschaft, während Kurzgeschichtenleser Buschauffeure sind.
Wir lagen jedenfalls im Bett und ich las Maxim Biller vor, und K fragte mich, ob ich eigentlich Fischstäbchen mochte und ich sagte, ich würde Fischstäbchen sehr gerne mögen, und sie sagte, sie auch, das sei eine gemeinsame geheime Leidenschaft und ich sagte, ich hätte Fischstäbchen manchmal pur und aus der Pfanne und ohne gar nichts gegessen, und sie sagte, wir sollten zwischen den Tagen mal Fischstäbchen machen und ich sagte ja. Mit diesem wohligen Gedanken schliefen wir kurz danach ein.

Am Samstagnachmittag mit meiner Schwester, ein wenig zu leicht bekleidet, hinaus in die Kälte gegangen, Schuhe für sie zu kaufen, ich als modischer Berater, wir liefen lange und viel, als ich dann nachhause kam, fühlte ich mich irgendwie konserviert, die Haut war eigenartig flaumig und rot, die Nieren schienen zu Rosinen geschrumpft zu sein. Für den Abend waren K und ich beim Nachbarn zu seiner Party eingeladen. Ich entschied mich dagegen. K kochte eine wunderbare Pasta mit Thunfisch, Sellerie, Tomaten und Sahne. Und Knoblauch.

Zudem ärgere ich mich wieder über all die Menschen mit den albernen Mützen.

5 Kommentare

  1. Da muss ich aber doch mal. Mützen machen Menschen hässlich. Die einzige Möglichkeit der Selbstverteidigung sind bescheuerte Mützen.

  2. hm ich würde mich dagegen aussprechen. die meisten menschen werden mit mütz besser. ich hätte gedacht, gerade der herr mek, mit vorliebe für westen, hüte und spazierstöcke, sollte ein freund der mützen sein?

  3. Die beste Mützenzeit ist leider schon längst wieder vorbei (die ist bei so 16°C im September, wenn die südeuropäischen Erasmusstudenten ihren Fundus spazieren tragen).

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