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Nachdem ich mit P im Prassnik an der Torstraße gesessen hatte wollte ich mir am Rosenthaler Platz nur noch schnell etwas zu essen holen, und dann nach Hause fahren. Das Bier, das sie in den Hinterzimmern im Prassnik für ihre Gäste brauen, ausschlafen. Wunderbares Bier, und ich frage mich immer, warum die großen berliner Brauereien kein vernünftiges Bier brauen können, nur diese Niedrigqualitätsbrühen, die nach dem zweiten Glas wie abgestandener Kaffe schmecken und am nächsten Tag so Sachen mit dem Drucksausgleich im Kopf machen. Das sagte ich so dem Wirt, aber der sagte ganz nüchtern, Bier in kleinen Mengen zu machen, sei leicht, was Schultheiß und Konsorten falsch machen würden, verstünde er auch nicht ganz, aber es sei ihm egal.

Jedenfalls war es schon nach Mitternacht. und ich wollte nur kurz zum Türken am Rosenthaler Platz, ich bestellte mir einen Dürüm mit Käse, aß ihn dort, am Platz, stehend, und dann hatte ich diese Lust, noch ein Stückchen mit dem Fahrrad durch das nächtliche Berlin zu fahren, also fuhr ich runter zum Hackeschen Markt, über die Dingsdabrücke auf die Museumsinsel, hintenrum, da vorbei wo Merkel wohnt, hinaus unter die Linden, Pariser Platz, Brandenburger Tor, und als ich dann den Potsdamer Platz und Schöneberg hinter mir gelassen hatte, war ich irgendwann dann bei der Gedächtniskirche in Wilmersdorf. Auf dem Rückweg habe ich mich dann ein paarmal verfahren, aber das war okay. In der Nähe des Schloßplatzes habe ich mir dann noch ein Bier gekauft, damit bin ich über die Holzbohlenwege über die neue Wiese gegangen und habe mich dort auf die Balustrade gesetzt, da wo bald das Schloß wieder stehen wird. Und ich habe ein bisschen in die Spree geschaut.

4 Kommentare

  1. hey, das ist total beneidenswert, so nachts mit dem bike durch berlin, und dann noch dürüm, und bier…wow. und ich wollte neulich abend nochmal mit’m rad an die förde, fünf minuten entfernt und hab den ** nicht hochgekriegt. ärger ich mich heut noch drüber. ich liebe solche aktionen :-))

  2. Ja, Neid auch hier! Habe mein Rad schmerzlichst vermisst als wir neulich eine Woche in Berlin waren. Die Radverleiher am Alex hatten allesamt nur lauter breitbereifte Lifestyle-Gurken mit Oma-Sattel am Start. Darauf herumzureiten konnte ich mir gerade noch verkneifen. So manche späte Runde um Hackeschen Markt, Alex, Schlossplatz, Dom, Museumsinsel habe ich dann halt zu Fuß gedreht.

  3. Ich bin ja immer noch Tourist. Auf der ganzen Welt übrigens (mal so ganz pathetisch gesagt).

  4. Das ist ein ungewöhnliches und mutiges Bekenntnis. Normalerweise gilt doch: Touristen, das sind immer die anderen.

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