Es sind die merkwüdigen Brüche hinter den Fassaden, den ewig geschlossenen Türen. Seid ich hier auch etwas sozial "randständiger" wohne, wird mir die Indifferenz unter "Nachbarn" wieder stärker bewußt. Vor einigen Wochen irrte meine 80jährige Nachbarin hilflos im Hausflur umher. Sie ist an Alzheimer erkrankt, meistens gut drauf, aber ab und an scheint sie Schübe zu haben, in denen sie stark verwirrt ist. Ich wohne erst seit ein paar Monaten hier. Aber als ich andere Nachbarn fragte, ob jemand vielleicht Angehörige kennen würde, wurde mir die Tür fast vor der Nase zugeschlagen. Nö, kennen wir nicht, wissen wir nicht. Höhepunkt: "Da haben Sie aber Pech, daß Sie oben wohnen und das mitbekommen haben." Holla?

Ich glaube, die Straßen und Häsuer sind voll mit Geschichten. Wir müssen die alle aufschreiben.