[Tagebuchbloggen. Freitag, 9.4.2021]

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Ich habe gehört, dass für den 12.9. Wahlhelferinnen gesucht werden und diese Tätigkeit mit einer vorgezogenen Impfung belohnt wird. Das klingt für mich sehr verlockend. Ende Mai würde ich geimpft werden und im Tausch dagegen stehe ich dann einen Sonntag lang in irgendeinem Wahllokal in Berlin und mache Sachen. Rumstehen oder Zählen oder Kärtchen verteilen. Und es wird sicherlich irgendwas spannendes passieren. Alles im Dienste der Demokratie. Das mag ich total, ich bin weit davon entfernt, überfordert zu sein.

Der Tag fällt auf einen Sonntag. Das einzige Problem könnte sein, dass Hertha spielt, das würde mich sicherlich sehr ärgern. Da die meisten Spiele jedoch am Samstag stattfinden und am Sonntag nur zwei der insgesamt neun Partien, gibt es eine statistische Wahrscheinlichkeit, für die es sich zu hoffen lohnt.

Aber dann: Impfdränglung. Ich möchte kein Impfdrängler sein. Bin ich ein Impfdrängler? Warhscheinlich schon. Aber wenn es der Staat anbietet? Dann immer noch, aber ich kann das schlechte Gewissen auf den Staat abwälzen. Also melde ich mich an.

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Das Herumstehen in der Kälte ist mir gestern nicht gut bekommen. Ich bin sonst nicht anfällig für Kälte, aber gestern hat sich das offenbar anders auf mich ausgewirkt. Als ich nach Hause kam behielt ich den ganzen Abend lang eine kalte Nase. Ich probierte vieles, hielt lange meine Nase mit den Händen fest, setzte mich an den Heizkörper auf den Boden, bedeckte meine Nase mit dem Tshirtkragen und hauchte warme Luft in mein Tshirt hinein, aber es half alles nichts. Erst gegen elf Uhr, als ich einen Früchtetee trank, kam sie auf Temperatur zurück. Kalte Nase, Himmel. Kannste ja keinem erzählen.

Heute bin ich deshalb etwas kränklich. Ich wusste es nur lange nicht. Am Nachmittag bin ich quengelig und als ich merke, dass ich krank bin, beschließe ich Feierabend zu machen und schon geht es mir besser.