[Sonntag, 3.7.2022 – ausgemerzt, Playlist, memory lane]

Eigentlich hatte ich heute Pläne, aber ich fühlte mich vergiftet. Ich hatte keinen wirklichen Kater, aber ich fühlte mich, als müsse ich die Getränke vom Vortag aus mir herausspülen. In der vorangegangenen Nacht wachte ich hundertmal auf, ab sechs konnte ich dann nicht mehr weiterschlafen. Um 8 ging ich zurück ins Bett und so schlief ich den ganzen Tag über immer wieder eine Stunde. Gegen Mittag musste ich kurz etwas anziehen, weil der Lieferandomann klingelte. Dann war es auch wieder so warm, das lässt immer alle Lebensgeister aus mir austrocknen. Ein perfekter Tag alleine zu sein.
In meinen Wachphasen schaute ich eine Hundedoku, dann schaute ich zwei Clips von Cecilia aus Longyearbyen und die erste Folge von “This is us”, eine Serie, die mir vor einigen Wochen in den Kommentaren empfohlen wurde. Ich mochte die erste Folge sehr. Ich schrieb meiner Frau, dass ich gerade Seriencheating betreibe und “This is us” ohne sie angefangen habe.
Daraufhin schickte sie mir derart verärgerte Gifs und Stickers, dass ich nach der ersten Folge nicht mehr weiterschaute.

#
Und plötzlich war Abend. Ich wollte mir eine Playlist für die Schwedenreise übernächste Woche zusammenstellen. Meine Playlists beinhalten so gut wie ausschliesslich neue Musik. Also Musik, die ich ab dem Zeitunkt der Erstellung der Playlist entdecke. Darauf finden sich keine Sachen von früher mehr. Ich finde, das ist ein merkwürdiges Verhalten und gehört verändert.
Neulich betätigte sich meine Frau im Auto als DJ (sagt man noch DJane?), dabei spielte sie Nick Cave. Auch sie ging als Jugendliche durch eine sehr intensive Nick Cave Phase. Während die Bad Seeds so spielten, fragte ich mich ständig, warum wir nie mehr Nick Cave hören. Vor allem beim Autofahren, ich kann alle Songs von 1986 bis 1996 mitsingen. Textunsicher bin ich nur bei den ersten beiden Alben. Und bei allem, was ab der “Boatmans Call” kam. Mit the Boatmans Call erlosch meine Liebe. Zwar kaufte ich auch die “No More Shall We Part” und “Nocturama” und während ich das so aufschreibe fällt mir gerade auf, dass ich auch die Abattoir Blues noch kaufte, aber da spürte ich bereits nichts mehr. Oh, auch die “Dig, Lazarus Dig” habe ich.
Meiner Frau erging es ähnlich. Wobei sie die ersten beiden Alben besser kennt.

Den Rest des Abend verbrachte ich mit The Ship Song, Stranger Than Kindness, Straight to Yoooooou, Stagger Lee, The Good Son. Usw. Die Allee der Erinnerungen. Ich freue mich schon auf die Autofahrt.

Eigentlich hatte ich heute Pläne, aber ich fühlte mich vergiftet. Ich hatte keinen wirklichen Kater, aber ich fühlte mich, als müsse ich die Getränke vom Vortag aus mir herausspülen. In der vorangegangenen Nacht wachte ich hundertmal auf, ab sechs konnte ich dann nicht mehr weiterschlafen. Um 8 ging ich zurück ins Bett und so schlief ich den ganzen Tag über immer wieder eine Stunde. Gegen Mittag musste ich kurz etwas anziehen, weil der Lieferandomann klingelte. Dann war es auch wieder so warm, das lässt immer alle Lebensgeister aus mir austrocknen. Ein perfekter Tag alleine zu sein.
In meinen Wachphasen schaute ich eine Hundedoku, dann schaute ich zwei Clips von Cecilia aus Longyearbyen und die erste Folge von “This is us”, eine Serie, die mir vor einigen Wochen in den Kommentaren empfohlen wurde. Ich mochte die erste Folge sehr. Ich schrieb meiner Frau, dass ich gerade Seriencheating betreibe und “This is us” ohne sie angefangen habe.
Daraufhin schickte sie mir derart verärgerte Gifs und Stickers, dass ich nach der ersten Folge nicht mehr weiterschaute.

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Und plötzlich war Abend. Ich wollte mir eine Playlist für die Schwedenreise übernächste Woche zusammenstellen. Meine Playlists beinhalten so gut wie ausschliesslich neue Musik. Also Musik, die ich ab dem Zeitunkt der Erstellung der Playlist entdecke. Darauf finden sich keine Sachen von früher mehr. Ich finde, das ist ein merkwürdiges Verhalten und gehört verändert.
Neulich betätigte sich meine Frau im Auto als DJ (sagt man noch DJane?), dabei spielte sie Nick Cave. Auch sie ging als Jugendliche durch eine sehr intensive Nick Cave Phase. Während die Bad Seeds so spielten, fragte ich mich ständig, warum wir nie mehr Nick Cave hören. Vor allem beim Autofahren, ich kann alle Songs von 1986 bis 1996 mitsingen. Textunsicher bin ich nur bei den ersten beiden Alben. Und bei allem, was ab der “Boatmans Call” kam. Mit the Boatmans Call erlosch meine Liebe. Zwar kaufte ich auch die “No More Shall We Part” und “Nocturama” und während ich das so aufschreibe fällt mir gerade auf, dass ich auch die Abattoir Blues noch kaufte, aber da spürte ich bereits nichts mehr. Oh, auch die “Dig, Lazarus Dig” habe ich.
Meiner Frau erging es ähnlich. Wobei sie die ersten beiden Alben besser kennt.

Den Rest des Abend verbrachte ich mit The Ship Song, Stranger Than Kindness, Straight to Yoooooou, Stagger Lee, The Good Son. Usw. Die Allee der Erinnerungen. Ich freue mich schon auf die Autofahrt.


7 Kommentare

  1. Oh hay vielleicht gibt es ja auch so komplementäre Menschen und wir sind voll komplementär. ich mag ja auch die nick cave sachen aus den 80ern, aber fuer mich sind boatman’s call und no more shall we part die hoehepunkte gewesen; abattoir blues und nocturama haben mich irgendwie enttäuscht.

    ich fand naemlich boatman schon wirklich wirklich gut bis ich ueberrascht merkte, dass das nur so eine art anlauf war, und es ging wirklich noch besser. aber dann war es fuer mich irgendwie vorbei. hab sonst vermutlich auch eher anderen musikgeschmack, und das winterreisemaessige dieser cd hat mir eben so sehr gut gefallen. grinderman war dann auch eher nicht.

    ich habe mir das lockdown konzert mal tielweise angehoert, ber irgendwie hat sich da auch nicht so viel festgesetzt. der fazioli klingt ganz gut, das stimmt. tatsaechlich lese ich aber inzwischen die red hand files unglaublich gern. zum einen ist es grossartig geschrieben, zum anderen ist es sehr ehrlich, und das anekdotische material ist auch hervorragend, das sollte ihnen eigentlich auch gefallen.

    https://www.theredhandfiles.com/have-you-ever-met-nicolas-cage/

  2. Hehe, die “Cage” Anekdote ist lustig. Ich finde ja, dass der mit Nicolas wesentlich mehr Glück bezüglich der Artikulation seines Namens hat. Nick Cave spricht man ja eher wie ein Nikkkave aus. Nicolas Cave wäre da wesentlich eleganter. Aber gut.

    Boatmans Call und No More Shall we Part als Höhepunkte? Jetzt werde ich aber nachdenklich. Vielleicht sollte ich sie mal mit 20 Jahren Verspätung wieder einmal ganz durchhören.

    • oh, habe festgestellt dass nicholas cage sogar eine art running gag ist und auch in der “wie ich mir einen 200.000 eur fluegel schenken lassen wollte” geschichte vorkommt. echt lustig. das zustandekommen von “boatmans call” wird so in “warum bist du eigentlich nicht mehr mit pj harvey zusammen” beschrieben. ich meine: um das zu moegen, muss man halt auch jede menge introspektion ertragen, und das ist nicht fuer alle. er meint ja selbst, dass das ein bruch mit den anfaengen ist. zeitgleich habe ich damals eine wanda landowska aufnahme der goldbergvariationen rauf und runtergehoert und in meinem zimmer immer schoen die tuer von innen abgesperrt.
      ts eliot und der umwelt feindlich.

      aber mal abgesehen von der musik, finde ich noch immer dass “i married my wife on the day of the eclipse/ our friends rewarded her courage with gifts” ein grossartiger textschnipsel ist.

      • Jetzt hast du mich erwischt. Ich finde aber die Geschichte mit dem Flügel nicht und auch nicht das mit dem Day of the Eclipse. Und leider hat die Seite ja keine Suchfunktion. Habe aber alle 7 Seiten mehrmals auf die Titel gescreened. Sind die wirklich auf den redhandfiles?

        Nur den Text zu Polly J Harvey habe ich gefunden. So wurde die Boatmans Call damals auch eingeführt. Als die Verarbeitung des Liebeskummers zu PJ Harvey. Hätte ich vielleicht nicht wissen sollen, dann wäre ich dem Album neutraler begegnet. Da begann aber auch seine Jesus- und Haleluja-Zeit, in der Summe liess das einfach meine Liebe erlöschen. Aber ich habe mir vorgenommen, mich auf meiner langen Autofahrt nach Schweden den beiden Alben hinzugeben. Zumindest der No More Shall We Part, vielleicht auch der Boatmans Call.

  3. Mek freundet sich mit „This Is Us“ an. Das klingt nach jeder Menge Popcorncontent. Ich lehn mich schonmal zurück und freu mich drauf.

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