bin ich jetzt ein A-List Blogger?

Ich würde jetzt eigentlich gerne etwas über mich sagen, irgendwas grossartiges, dass ich zB schon als 4 jähriger einen Dreitausender bestiegen habe, weil irgendwie muss man ja gut dastehen, wenn man plötzlich in die Top100 der meistgelesenen Blogs von Blogcounter.deaufgestiegen ist. Ich meine, ist ja nicht nix, sowas wie ein Ritterschlag, oder meinetwegen eine Auferstehung, oder wasauchimmer. Nicht gerade auf Platz eins, aber immerhin Platz 82. Ihr könnt jetzt gerne daherkommen und sagen, dass das alles nichts Wert ist, dass das Bildblog an der einsamen Spitze steht mit seinen Abermillionen Besuchern, und der Kid und die Lu werden nicht gezählt weil sie keinen Blogcounter installiert haben. Von mir aus könnt ihr das gerne sagen, aber schaut selbst hin, es steht da grau auf hellblau: ich hab den längeren.
Nur habe ich nichts zu meiner Person zu sagen, deshalb geh ich mich mal rasieren und meine Pfaufedern suchen, man muss ja ein wenig ordentlich dreinschauen wenn man schon im Rampenlicht steht.

das Haus gegenüber ist wieder Weiss

Als ich dann aus dem Fenster guckte und den diagonalen Regen niederprasseln sah, wie er vom Westen nach Osten in einem Winkel von fünfundvierzig Grad aufklatschte, da wurde ich erstmal melancholisch und dachte, hach, mein liebes Hamburg, so kenne ich dich endlich wieder, der ganze Sonnenschein der letzten Wochen und Monate hat dich mir völlig verfremdet.
Doch der kurze Anflug von Freude wurde kurzerhand vom Tisch gefegt, als ich an die beiden Tischler dachte, die in jenem Moment gerade in meiner Wohnung die alten Fenster herausrissen um sie durch neue zu ersetzen. Ein Jammer, ich werde einen Schnorchel brauchen um heute die Wohnung zu betreten.

Als ich nach hause kam, schien alles in Ordnung, die Sorgen waren umsonst gewesen. Die Tischler hatten lediglich das Klo vollgepinkelt, aber das kennt man ja und ich war vom Geiste her schon darauf vorbereitet gewesen.
Am meisten gefreut hat mich jedoch die Tatsache, dass man wieder nach draussen gucken konnte, natürlich, neue Fenster sind ja auch immer sauber, wie konnte ich sowas bloss vergessen. Dass sie schmutzig waren, war mir jedoch nicht aufgefallen, aber ein kurzer Blick ins Archiv verriet mir gerade, dass die letzte Fensterputzerei schon anderthalb Jahre zurückliegt. Wusste ich auch nicht.
Schon peinlich praktisch wenn das alles im Weblog dokumentiert ist.
Jetzt ist das Haus von gegenüber jedenfalls wieder Weiss. Und das ist gut.

vernunft bei Rot

Als er über die rote Ampel lief, hätte ich ihm gerne nachgeschrien, weil ich mich jetzt nach zwei Jahren endlich daran gewöhnt habe, dass man in Deutschland nicht bei Rot über die Strasse geht, nichtmal wenn bis zu beiden Horizonten hin kein Auto zu erblicken ist, weil sich das nicht gehört, und man bleibt bei Rot nicht nur stehen weil einen sonst die alten Omis laut beschmipfen, auch nicht weil die hübschen, jungen Mütter dann schimpfen, und erst recht nicht weil die ganze Republik dann schimpft. Man läuft einfach nicht über Rot, weil man den Kindern ein gutes Vorbild sein soll, weil das Rüberlaufen bei Rot bloss halbstarkes Gehabe ist, gefährlich und leichtsinnig und wenn das jeder täte, dann würden die Kinder niemals vernünftiges Verkehrsverhalten lernen und ganz Deutschland würde als finstere und anarchische Nation im Sumpf versinken. So, oder ähnlich hab ich das gelernt, in den zwei Jahren in denen ich nun in diesem Land lebe. Alles nur den Kleinen zuliebe.

Ich hätte ihm das gerne nachgerufen als er bei Rot über die Ampel lief, dieser etwa achtjährige Junge.

ich nehm meine Katze und schüttel sie aus

Frage: Warum bloggen Sie?
Sven: Weil ich dann auf die anderen Blogger eingehen kann.
Frage: Stark!

Sven Regener bloggt. Natürlich. Wenn es eine Berühmtheit da draussen gibt, dessen Texte blogbar sind, dann Sven Regener, ganz klar. Hat mich trotzdem überrascht. Im Positiven natürlich.
Überdies konnte ich den grossen emotionalen Unterschied zwischen seinen Liedtexten und seinen in Prosa gekippten Texten nie ganz verkraften. Das sind für mich zwei unterschiedliche Leute, Sven und Regener.
Ich mag sie allerdings beide.

witzelseufzen

Die paar Witze die ich mir merken kann, sind vorwiegend von der schlechten Sorte, ich kann nichts dafür, das liegt einfach daran, dass mich schlechte Witze zum lachen bringen, ernsthaft.
Einer dieser Witze, ohne Zweifel der schlechteste und unwitzigste von allen, begleitet mich schon seit meiner Kindheit, weil mein Vater ihn dauernd seinen Kumpels erzählte und ich ihn als Kind nie verstand. Bis mir irgendwann das Schamhaar wuchs und ich das sündige Treiben mit den Mädchen verstand. Gleich darauf lernte ich in der Schule vom ersten Weltkrieg und plötzlich, nach vielen ahnungslosen Jahren, lachte ich in der Schule laut auf. Der Witz war mir eingefallen und ich hatte ihn verstanden.

Als ich ihr heute versuchte den Witz zu erzählen, dann sollte der so gehen:

“Soll ich Dir einen Witz erzählen?”
“Ja, toll!”
“Weisst Du warum wir in Südtirol kein AIDS haben?”
“Nein”
“Weil wir den Pariser Vertrag haben, HAHA”
“HAHA!”

Wenn ich ihr jedoch versuche Witze zu erzählen, dann geht das so:

“Soll ich Dir einen Witz erzählen?”
“Schon wieder so einen schlechten?”
“Nein, der ist ganz toll”
“Nungut”
“Weisst Du warum wir in Südtirol kein AIDS haben?”
“Weil ihr Kühe vögelt”

Miststück, sag ich ja.

abendmahl

Eine Dose Thunfisch. Und eine Dose Mais. Bei offenem Kühlschrank gegessen. Ketchup in den Mais gegossen.

(ich überlegte mir ein paar Kerzen anzuzünden. Der Stimmung wegen. Verwarf den Gedanken aber schliesslich als zu dekadent.)