Hallo Hamburg,

haut mich, schlagt mich. Monsegneur Paulsen, ich, und bestimmt noch einige Andere, lesen morgen, am Freitag den 28. April ab 20Uhr im Java-Haus in der Osterstrasse 4, zum Eröffnungsabend des neuen Poetry-slam 8min Eimsbüttel.
Bitte kommen und bei der Abstimmung laut klatschen.

Weil es so viele Suchanfrage bezüglich „Java Haus Hamburg“ gibt, will ich euch, werten Suchmaschinensuchern gerne verraten, warum ihr so wenig darüber findet: es heisst in Wirklichkeit nämlich Java house. Es braucht euch nicht penlich zu sein, ging mir auch so.

Am nächsten Tag, am Samstag, singe ich im Kammerchor Musicaviva und im Philharmoniachor Hamburg Mozarts Messe in C-Moll, Sebastian Sprengers Nachtgesang begleitet vom Orchester Collegium Musicum Lübeck. Zusätzlich führen wir noch Acapella-werke von Benjamin Britten, John Van Buren und Kodali auf.
Anfang 20Uhr, in der Musikhalle, Johannes Brahms Platz. Karten an der Abendkasse zwischen 10- und 38EUR.

Ich besitze 4 Stück Karten für Sitzplätze der Klasse A, die normalerweise 38EUR kosten, aber jetzt für viel weniger weggehen. Wer Interesse hat, möge mir eine Email schicken (rechts oben unter „Schreib mir“)

Weil ich heute gut gelaunt bin, heckte ich einen kleinen Spass aus

Seit einigen Tagen, sehe ich in meinen Statistiken, eine URL auftauchen, die lediglich ein einzelnes Foto von meiner Seite aufruft. Dies mehrmals pro Tag. Ich habe im Grunde keine grossen Probleme damit, wer will sich schon mit meinem leidigen Geknipse schmücken, dachte ich, deshalb konnte ich mich ausgiebig freuen, dass jemand eines meiner Bilder, die ich eigentlich immer mit sehr viel Liebe kaputtknipse, als verlinkungswürdig befand.
Also folgte ich aufgeregt dem Link und landete auf ein Forum für Mädchenfussball. Ich scrollte die Seite mehrmals rauf und runter, sah aber kein einziges Foto, an das ich mich hätte erinnern können. Bis ich dann plötzlich links auf der Seite, bei den Benutzerinfos eine Piratenflagge entdecke. Meine St.Pauli Piratenflagge, die ich vor einigen Jahren mal irgendwo aus dem Netz geklaut habe. Wie enttäuschend. Wähnt man sich endlich einmal dermassen in den Stand eines berühmten Künstlers erhoben, dass man der eigenen Kunst bestohlen wird, dann ist es gleich etwas, worauf man nicht einmal stolz sein kann.
Rachel also, ein St.Pauli Fan.

Ich bin aber nicht böse. Es ist schliesslich meine eigene Schuld, da ich immer zu faul gewesen bin, mir irgendwo auf der Seite einen Hinweis zusammenzudichten, dass man das Stehlen meiner fotografischen Kunst bitteschön zu unterlassen hat, weil ich sonst zurückschiesse und die Nudeln verkochen lasse. Das fand ich beim Anblick meiner Fotos aber immer ein wenig peinlich, deshalb wälzte ich es auf meine Faulheit ab.
So liess ich diese Rachel, sich einige Tage lang mit meinem selbstgeklauten Totenkopf zieren.
Bis ich heute merkte, dass ich gut gelaunt bin und mir einen kleinen Spass ausheckte.
Dieser Eintrag musste wohl aus einer Zeit stammen in der sie den Totenkopf noch nicht hatte:

Problem mit dem Foto? Nichts einfacher als das, liebe Rachel. Auf Googles Bildersuche gab ich den Namen Birgit ein, suchte eine hübsche Birgit für sie aus, kopierte das Foto auf meine Seite und änderte den Namen von Birgits Foto einfach um, in den Namen der Piratenflagge:

Sie tut mir schon ein bisschen leid, ich meine es ja gar nicht böse, ein Mädchen, dessen Herz für St.Pauli schlägt ist bestimmt ein gutes Mädchen, aber das Wetter ist halt so toll heute, und ich bin so gut gelaunt. Sie möge es mir verzeihen.

Allerdings würde ich gerne wissen wer jetzt noch alles zum Feldturnier kommt:

sport

Meinen guten Vorsatz für heute, das erste Mal in meinem Leben zu joggen, sollte ich vielleicht doch besser verwerfen. Schliesslich gewinnt heute St.Pauli gegen Bayern München. So viel Sport an einem Tag geht ja gar nicht.

tagebuchnotizen #2

Die jungen Punkbands von heute sehen erschreckend gesund aus.

(und bringen haufenweise, winzige sechzehnjährige Groupies mit, über die man problemlos hinweggucken kann. Freie Sicht zur Bühne. Sogar von weit hinten. Dabei habe ich plötzlich auch verstanden warum es Netzstrümpfe in Kindermaßen gibt)

Der Bankomat am Helmholtzplatz rülpste. Dann stöhnte er. Ich dachte immer Geldautomaten würden nie weinen, jedenfalls kam ich drauf, dass sie sehr wohl beleidigt sein können. Ich gebe zu, die Karte ein wenig grob in den Schlitz gesteckt zu haben, aber der Automat stellte sich auch ein wenig an, wollte erst nicht schlucken, spuckte dann alles wieder aus, und irgendwann eben… rülpste er. Und behielt die Karte. „Aus Sicherheitsgründen“ wie er mir auf dem Bildschirm versicherte. Beleidigte Leberwurst.
Da steht man dann an einem frühen Samstagabend in Berlin ohne Geld und durstig wie ein Walfisch.
Aber glücklicherweise gab es erfolgreiche Blogger mit guten Zähnen die mir Vertrauen liehen schenkten und Geld schenkten liehen. Alles überstanden.

Und der Rest war ohnehin wunderbar. Erstens überraschte mich meine liebe Schwester, die den ganzen Weg aus Wien auf sich genommen hat um 36 Stunden mit mir in Berlin zu verweilen, und dann die Lesung, das freundliche Publikum (das meinen Witz den ich zwei Wochen lang vorbereitet habe nicht verstanden hat), die talentierten Mitleser und die mitgebrachten Speisen (besondere Erwähnung verdienen an diesem Punkt Paulas Frischkäsetorte, Julies Wurstsalat, Cassandras russische Teigröllchen und Bunburys Welpenspeise [schon Welpen, oder waren das andere Tiere?]), die anhielten bis zum Mittag des nächsten Tages.

Vielen Dank an Madame Modeste und Frau Wortschnittchen für das organisierte Checkertum, meinem sympathischen Gastgeber für den Kaffe und für das weiche Sofa das ich demoliert habe, und all den Leuten die so gerne getrunken haben.

Die Audioaufnahme der ganzen Lesung gibt es hier beim Bordbuch (93 mb, 101,41 min) (Qualität leider ein bisschen schlecht, und was sagt diese Frauenstimme da nachdem ich gelesen habe?).

zum Nachlesen:
Herr Paulsen
MissGlitter
Frau Engl
DonDahlmann
gela
DonAlphonso
Wortschnittchen
Henny
.meike
Desideria