[20.4.]

-Morgens in die Fabrik gefahren
-Abends nach Hause gefahren
In der Zeit dazwischen habe ich ganz oft nachgedacht.
Und eine Cola Light getrunken.

[19.4.]

Diese Neigung die schönen Sonntage drinnen zu verbringen, ich weiß nicht woher sie kommt, zumal ich wirklich gerne draußen bei einer Weißweinschorle sitze, aber dieses Sonnenpilgern der Menschen, ich habe es noch nie verstanden, wodurch sich jetzt der Anfang des Satzes natürlich erübrigt.

Heute also drin gesessen. Und an den einen Text weitergearbeitet. Neulich hatte ich mich auf einen Titel festgelegt: Allet. Das gefiel mir wegen dem verzweifelten Rufen den dieser Titel zu vermitteln scheint. Diese Idee habe ich heute allerdings wieder verworfen, aus Angst, man könnte es bei der englischen Übersetzung (ich habe offensichtlich zwei Hänge: einen Hang zu Marketing und einen Hang zu Selbstüberschätzung) gleichwohl mit einem berliner Akzent unterlegen. Erschaudern beim Gedanken an Everysing.

[18.4.]

Was also gestern geschah. Previously on mequitodotorg sozusagen.
Also: nichts besonderes.
-Statt des erwarteten Muskelkaters vom Völkerball war nur der Kater von den vielen Bieren nachher geblieben. Was mich sehr überrascht hatte am morgen. Die Erinnerung an die vielen Biere war mir völlig entglitten; so spaßig wie das Ballspiel vorher war.
-Um halb elf kam ich im Büro an und ich wurde unerwartet zu einen Vortrag einberufen. Dort saß ich dann schläfrig bis 4 Uhr. Danach hatte ich dann keine Lust mehr und bin nachhause gefahren.
-Unterwegs leckere Sachen gekauft weil ich Madame Modeste und J. zum Essen eingeladen hatte. Eine Art Housewarming.
-Gekocht hatte ich: Einen Pfifferlingrisotto als Vorspeise, und Gadertaler Tirtlen mit einer leichten Bärlauch-Quarksauce von K als Hauptspeise und dazu einen Salat.
-Getrunken haben wir einen köstlichen Teroldego, bei dem mir wieder einfiel wie lange ich keinen Teroldego mehr getrunken habe und wie schade das ist. Dann einen wunderbaren österreichischen Zweigelt. Rotwein aus Österreich. Das hat mich neulich ziemlich sprachlos gemacht als ich bei einer Klagenfurter Freundin das erstemal Zweigelt getrunken hatte. Ich sagte, aha, Interessant, Österreicher die italienischen Wein kaufen und ihn als östrreichische Marke verkaufen, und sie sagte, Neinnein, eine österreichische Traube ist das, und ich sagte, nasowat, österreichische Traube ist das.
Ich, der dachte österreichische Trauben würden man sofort zum Abschuss zur Destillation freigeben, oder besser gesagt:
Ich, der dachte österreichische Trauben würde man den österreichischen Tauben verfüttern, oder besser gesagt:
Ich, der nichtmal wusste dass in Österreich Trauben wachsen.
Nördlich des Brenners gibts es für mich ja nur noch Hopfen und Malz.

Heute sehr spät aus einem tiefen Betonschlaf erwacht. Nach dem Frühstück (Tirtlen und Risotto mit Kaffee) wieder zurück ins Bett und in einen zweiten Betonschlaf versunken. Danach ziemlich fit gewesen.
Ich wollte Fahrrad kaufen gehen. Da war es schon 16Uhr. K und ich spazierten die Brunnenstraße runter (überhaupt runter. Ich habe das Gefühl ich spaziere immer erstmal irgendwo runter) zu diesem Fahrradladen unweit der Ecke zur Invalidenstraße, der natürlich schon geschlossen hatte, und weil das ein bisschen blöd war sind wir dann weiter in Richtung Rosenthaler Platz gelaufen und dort ein bisschen in die Läden geguckt weil nachhause zu gehen war auch irgendwie blöd, wegen dem vielen Betonschlaf den wir schon hatten und gegessen hatten wir ja auch schon, aber die Sache mit dem Plan für den Samstag, das hatten wir einfach vergessen, und da war dieser Schuhladen in dem ich völlig unerwartet eine Bloggerin als Verkäuferin erkannte, das war ungewöhnlich, wo die Zeiten des Erkennens von Leuten aus dem Internet für mich ja schon längst vorbei sind, so vom Gefühl her jedenfalls, aber wir wachsen ja ständig nach, und das ist gut, jedenfalls. Ich habe natürlich nicht Hallo gesagt, sie wird mich ohnehin nicht gekannt haben, und so liefen wir weiter über den Rosenthaler Platz, den ich mittlerweile sehr mag, wie überhaupt diese ganze Ecke, vor allem den ersten Teil der Brunnenstraße, wo noch ein wenig von diesem alten Berliner schwarzgrau an den Fassaden klebt, wegen den halblegalen Häusern da vielleicht, aber auch wegen der angenehmen Enge, und dann fiel mir die Jeans ein, dass ich ja eine Jeans kaufen müsste, aber herrje, Scheunenviertel, da gibt es ja nur noch teure Boutiquen und ich gebe fürs verrecken kein teures Geld aus für Jeans, bin ja kein urbaner Cowboy, als dann K’s Telefon klingelte. Die beste Freundin die reden musste. Und dann habe ich die telefonierende K durch Berlin geführt. Lange Zeit später legte sie auf, und fragte, wo sind wir jetzt und ich sagte: hier beim Schloß. Und zeigte ihr die leere Sandfläche auf der Spreeinsel.
Wir standen dann noch eine Weile auf der Karl-Liebknecht-Brücke und haben übers Mittelalter geredet, weil wir jetzt die komplette Insel überblicken und hinüberschauen konnten bis zum Nikolaiviertel, wodurch sich das ganze mitteralterliche Berlin/Cöln begreifen ließ. Das war schon nicht schlecht.
Danach zum Alexanderplatz abgebogen, und uns im Galeria Kaufhof ganz oben ans Fenster gesessen und einen Kaffee getrunken. Dem treiben unten auf dem Platz zugesehen und über den Musiker mit seinem dreifüßigen Didgeridoo gestaunt. Das heisst, weniger über sein Instrument gestaunt als vielmehr darüber, dass er gleichzeitig dazu getrommelt hat. Irgendwann stieß eine Gruppe von zehn betrunkenen Männern dazu, sie alle trugen ein hellbraunes TShirt und Blumengirlanden um den Hals, vermutlich ein Junggesellenabschied. Einer der Gruppe stahl dem Musiker eine Schellentrommel und machte damit Krach und tanzte um den Musiker herum. Der Musiker muss ihn gehasst haben. Ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen.
Danach sind wir mit der UBahn zurück. Und ich habe einen Bärlauchpesto gekocht.

[17.4.]

Und da sind wir wieder, liebes Tagebuch. Tag am Ende und ich auch. Ohne Dir etwas davon erzählt zu haben.
Das kann ich jetzt natürlich jeden Tag machen: sagen wie wenig ich Dir zu sagen habe.
Aber morgen sag ichs Dir.

[16.4.]

So geht das nastürlich nciht mit dem Tsgbuchbloggen wenn ich mich nich sn die Tasge halten kann.
Was daran lkiegebn mag dass ich heute Sport getrieben habe, also so halber Sport, eil Völkerbll, wozu ich heute die halbe Ateilung überreden konnte, was wirklcih sehr viel Spatz gemach habt und dnach, j danach. Danach bin ich dann ein bisschen versumpft, idt ja nicht nix so ein dehydrierter Zustand den man nachher osmotisieren muss. Dem Salz sein Alk.
Aber nciht dass ich jetzz bedingst wäre, wegen dem ganzen Lallen zwischen den Buchstaben, das sind vielmehr die engen Tasten dieses Netbookd und die grobertrunkene Motirik,

[15.4.]

Liebes Tagebuch. Heute weiß ich so gar nichts mit Dir anzufangen. Du bist da und ich auch, es gäbe das eine oder andere in Dich reinzudingsen, aber irgendwie keine Liebe da.
Ich habe mir heute bei FaceBook Freunde geadded.

[14.4.]

Als wäre ich im Urlaub gewesen, das Gefühl gehabt auf Reisen gewesen zu sein. Möglicherweise wegen den längeren Spaziergängen am Wochenende und natürlich wegen den vielen Tagen weit weg vom Büro. Schniefend im Bett.
Gestern Abend beim Einschlafen jedenfalls eine unheimliche Vorfreude für meine Arbeit verspürt. Und heute: das Büro erstrahlte in vollem Licht. Selten so glücklich gewesen das Team wiederzusehen, dabei immer ein bisschen zu gut gelaunt. Noch eine Woche krank und möglicherweise würde ich anfangen zu leuchten.

Heute dann erstmals unsere neue Kantine getestet. Überraschend gute Auswahl. In meine engere Auswahl fielen das Schweinesteak mit gebratenem Gemüse und das Tofuding mit gedünstetem Gemüse. Das Tofuding wurde unter der Kategorie Fit&Vital angepriesen.
Üblicherweise fällt meine Wahl auf das Gehaltvollere, immer aus Angst eventuell später am Nachmittag zu verhungern. Wenn man jahrelang von dieser Angst verfolgt wird, dann hat man irgendwann den Umfang meines umfangreichen Leibes und hält genügend Reserven mit dem Gürtel verschnürt, um jemand zwanzig Jahre lang vor dem Verhungern bewahren.
Heute, beim Anblick des Steaks, wurde etwas in mir anders.
Das Tofuding hat natürlich nicht geschmeckt.

-Abends Salat gegessen
-Danach diese kaputte Vase und meine FInger mit Sekundenkleber geklebt
-Jetzt Penseeabend.

[13.4.]

Irgendetwas war gestern. Heute den Ostermontagmorgen veschlafen. Ich als Frühaufsteher. Und Punkt zwölf war ich dann fit wie eine Kirchenglocke.

In dieser merkwürdigen Ostermontaglaune alle restlichen Twin Peaks Folgen geschaut. Das Ende war ein grandioser Abgang in Lynch-Manier und eine Abrechnung mit den Fehlentscheidungen von Fernsehhäusern und Geldgebern hinter den Kulissen, die diese großartige Serie letztendlich vermurkst haben.
Ich glaube ich habe noch niemals so viele Stunden fernsehend verbracht. Jetzt bin ich ein bisschen erschlagen auch wenn ich mir vorgenommen habe heute noch den Se-/Prequel Twin Peaks – Fire walk with me zu geben. Einfach um alles abzuschließen, mich von Agent Cooper, den Zwerg im roten Anzug, Norma, Audrey, den einarmigen Mike, Harry und Nadine, mit denen ich 29 Stunden meines Leben verbracht habe, zu verabschieden. Ich ziehe das Taschentuch und schniefe ein bisschen den laufenden Traurigkeitsrotz zurück in die Nase. Und winke ihnen nach.
Ich werde jetzt 19 Jahre nach der Serie natürlich keine Besprechung mehr führen.

[12.4.]

Heute war Ostersonntag. Wir meinten unheimlich witzig zu sein und Osterputz machen zu müssen. Was nach fünf Minuten natürlich nicht mehr witzig war, dafür aber ziemlich okee wegen dem Zitronengeruch überall nachher. Zudem habe ich meine Lieblingskrawatte zurückgefunden (beim Werkzeug. Was jetzt wie ein Witz klingt).
Um drei Uhr sind wir in die Nachmittagsvorstellung von “the dutchess” an den Potsdamer Platz. Der Film hat mich erschlagen, so viel verschwendete Liebe und Mühe, und alles um am Ende die Ausgangsposition wiederzuhaben und sich damit abzufinden. Nach dem Film haben wir uns in der alten Potsdamer Straße in die Sonne gesetzt und einen Prosecco bei diesem furchtbar schnösligen Laden dessen Namen ich nicht mehr weiß, getrunken und über Schnösel geredet. Auch über Touristen, aber wir beide sind oftmals dermaßen touristisch unterwegs mit unseren endlosen Stadtspaziergängen, dass man dabei ein seltsames Gefühl hat. Über Touristen zu reden.
Danach quer durch die Backsteinbauten da an diesem grünen Damm hindurch gelaufen um die dahinterliegende Stadtstruktur zur Stresemannstraße hin zu verstehen. Es gäbe jetzt einiges dazu zu sagen, liebes Tagebuch, aber heute ist nicht so mein Tag mehr, weil wir nachher noch einen Prosecco in der Kochstrasse getrunken haben, nach einem kleinen Umweg entlang dem neuen Gebäude der Topographie des Terrors (weil sie scheinbar gerade Richtfest gefeiert hatten, aber vom Gebäude steht erst das Skelett), und danach noch in der Auguststraße etwas gegessen und getrunken und jetzt bin ich einfach müde.
Und es ist 23:58

[11.4.]

Liebes Tagebuchblog. Heute muss ich schwindeln. Heute ist es schon nach Mitternacht und ich werde einfach das Datum fälschen.

Heute hat sich alles ein bisschen in die Länge gezogen. Erst ein opulentes Frühstück um zwölf Uhr bei Madame Modeste mit phantastischen Pasten vom Markt am Kollwitzplatz. Nach den herzhaften Dingen wollte ich am Ende noch die Weinmarmelade kosten, weil ich mir dachte, Marmelade aus Trauben, das kennen Sie nicht, das müssen Sie mal probieren, woraufhin mir erst auffiel, dass ich mich gesiezt hatte, was ich ziemlich eigenartig fand, mir dann aber dachte, egal, jetzt erstmal die Weinmarmelade probieren. Und diese Weinmarmelade, von der ich erwartete es sei Marmeladisierter Traubensaft, wie ja auch Pfirsichmarmelade schlicht nach marmeladisiertem Pfirsichsaft schmeckt, aber ganz anders ist das bei Weinmarmelade: Weinmarmelade riecht nicht nach Trauben sondern nach Wein.
Das war sehr toll.
Und hat sehr toll geschmeckt.
Drei Stunden später spazierte ich ich zur Verdauung mit K die Schönhauser Allee runter bis zur Torstraße, dann weiter die Alte Schönhauser Straße rein, bis zur Münzstraße, dann nach links, weil rechts wäre Hakescher Markt gewesen und Hackescher Markt an einem Samstag ist wirklich totale Marmelade. Deshalb also links die Memhardstraße rein und über die Karl-Liebknecht-Straße rüber durch diesen 60er-Jahre-Durchgang zwischen dem Kaufhof und dem Park Inn auf den Alexanderplatz gelangt und mich gefragt warum man neuerdings den Brunnen der Freundschaft (oder wars der Brunnen der Völkerverständigung?) immer mit so bayrischen Holzbuden einbaut. Es gab auch eine Holzbude mit (Süd)Tiroler Wurst, was mich sehr freute […] und wir liefen weiter und standen irgendwann in diesem Alexa und ich finde das Alexa wirklich totale superklasse, diese ungeschickte Architektur mit vollkommen hilflosen Referenzen ins Altertum, ins Disneyland, es zitiert sogar den Historismus und zu guter Letzt darf man nicht vergessen: Das Ding ist riesig, steht mitten in der Stadt und ist grell Altrosa.
Die Menschen lieben es und das ist phantastisch.

Dann setzten wir uns in einen dieser neu ausgebauten S-Bahnbögen in der Dircksenstraße und tranken einen Prosecco, danach liefen wir irgendwie zurück, und mir war der Prosecco zu süß gewesen, ich hatte diese klebrige Zunge die ich auch nach dem Glühwein nicht ertrage, weshalb wir noch irgendwo auf einen weiteren Prosecco einkehrten, und danach war alles schon ein bisschen viel: der Nachmittag, die Sonne und der Sprudelwein, wir tranken also noch einen und irgendwie war dann einfach Proseccozeit, so halt, die Sonne und die freien Tage