[So, 22.6.2025 – Sunshine, die Greisin]

Sunshine-Guilt„. Das ist offenbar ein Ding. Sowas habe ich nicht. Bei Hitze bleibe ich grundsätzlich zuhause.

Eigentlich wollten wir heute nach Brandenburg, am Freitag sahen wir aber die Wetter-Prognose, deswegen entschieden wir uns kurzerhand, zuhause zu bleiben und die Fenster zu schließen.

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Auf Fediverse-Druck und aufgrund meiner persönlichen Schwäche habe ich mir die Novelle „Springweg brennt“ von Markus Pfeifer zugelegt. Nach den ersten 30 Seiten kann ich sagen: Glück gehabt. Das Büchlein ist voll okayisch!

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Die alte Frau mit dem kleinen Hund namens Paule bekam nach Paules Tod einen neuen Hund. Der Hund heißt Benny. Benny war zwei Jahre alt, als er zu ihr kam. Die alte Frau ist wirklich alt und körperlich auch nicht mehr fit. Die Gassirunden waren dann auch entsprechend kurz. Aber auch Paule war alt und langsam, und weil sich Hunde immer optisch und vom Gemüt her ihren Menschen angleichen, trottete Paule immer in der gleichen Geschwindigkeit wie die Greisin, neben ihr her. Benny ist noch lebendiger und aufgeregter, aber er wird sich noch an das Tempo gewöhnen. Weil sie so langsam läuft, treffe ich sie immer wieder. Meine Hündin liebt sie, weil sie immer Hühnchen-Leckerlis bei sich hat. Davon kriegt sie immer reichlich, weil weder Paule besonders scharf auf Futter war, noch ihr neuer Hund Benny. Sie beklagte sich im letzten Jahr immer wegen ihrer Kurzatmigkeit. Dafür ging sie oft zum Arzt. Die Frau lebt alleine. Sie hat keine Kinder und nach meiner Beobachtung auch wenig sozialen Anschluss. Ich glaube, sie ist auch nicht besonders sympathisch, sie hat immer etwas Knurriges an sich, außerdem ist sie sehr schwerhörig, was ein Gespräch mit ihr sehr schwierig macht. Das hat für sie natürlich Vorteile, weil sie nicht zuzuhören braucht, sondern selber reden kann. Manchmal fragt sie nach, wenn ich etwas sage, dann fragt sie nochmal nach, dann forme ich meine Lippen und spreche langsamer und deutlicher. Dann sagt sie „Jaja“ und geht auf etwas ganz anderes ein, als das, was ich sagte. Aber sie grinst immer lustig, wenn sie etwas erzählt.

Dann sah ich sie lange nicht mehr.

Heute kam sie mir auf dem Rollator entgegen. Das erste Mal, dss ich sie mit einem Rollator sag. Sie hatte lange im Krankenhaus gelegen. Benny hat sie nun an eine Freundin in Brandenburg gegeben. Der ist da so glücklich. Sie bringt es nicht übers Herz, ihn wieder zu sich zu holen. Sie kann ihm gerade nichts bieten. Sie wird ihn jetzt immer bei der Freundin lassen. Man merkt ihr an, wie sie nicht weiter weiß. Sie sagt, sie hatte eigentlich immer einen Hund. Ihr ganzes Leben lang. Sie dachte eigentlich immer, sie würde ihren letzten Hund überleben.

Die weiteren Gedanken sprach sie aber nicht mehr aus.

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[…]oß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fenster öffnen. Bloß nicht die Fe[…]

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Ich habe beschlossen, ab jetzt das „ß“ zu verwenden. Einfach so.

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