Später war ich ja richtig froh darüber, dass sie sich dieses andere Kleid übergezogen hatte, weil vorher, da war alles ein bisschen zu viel Oberschenkel gewesen, und ich habe ja diese Schwäche. Beinahe neigte ich dazu es lediglich als erotische Darstellung zu betrachten, eine künstlerische Form des Striptease, das seidene Kleid spannte sich nämlich straff um ihre Hüften als sie breitbeinig ihren Hintern ins Publikum streckte, und das tat sie andauernd, und ich sagte zu meiner Begleitung, dass das schon eine Art Striptease sei, dieses Flamenco, nur halt mit der besseren Musik, zudem behielte sie die Kleider an, und die Sache mit dem Klatschen und dem Stampfen, das möge ich ja sehr, doch meine Begleitung sagte: kwatschkrams, die Dame auf der Bühne würde bloss Geschichten erzählen. Geschichten, wiederholte ich und […]
[gesucht: lost]
da ich meinen Lost-Partner verloren habe, und es für mich vollends unmöglich ist Lost alleine zu schauen, weil ich nachher oftmals aufgewühlt bin und immer jemanden brauche das ganze Geschehen neu zu ordnen und zu falten, doch sonst niemand aus meinem Umfeld wissen will was mit OceanicFlight so geschieht, muss mein Blog jetzt herhalten:
Jemand da der einmal wöchentlich die neuen (die ganzganz neuen, also ab Staffel 4, Folge 11) Folgen mit mir schauen möchte? Meistens am Wochenende, bald nach Erscheinen in den US. Ich kümmere mich um die Beschaffung.
Rechts oben ist so ein Emailknopf.
Würde mich sehr freuen.
[Zinnowitz, Usedom]
I.
angekommen
Pizza gegessen
auf dem Pier gelaufen
Bier getrunken
ins Bett gefallen
II.
aufgestanden
gefrühstückt
spaziert (am Strand)
zu Mittag gegessen
am Strand den Wellen zugesehen
zu Abend gegessen
Ardbeg getrunken
Bier getrunken
Ardbeg getrunken
ins Bett gefallen
III.
aufgestanden
gefrühstückt
mit dem Fahrrad nach Peenemünde gefahren
Eis gegessen
Kaffee getrunken
zu Mittag gegessen
am Strand den Wellen zugesehen
mir ausgemalt wie es wäre einfach hier sitzenzubleiben, tagein tagaus hier sitzen, nach rechts sehen wenn die Sonne aufgeht und nach links zum Abschied am Abend, und in der Zeit dazwischen den Wellen zuschauen, wie diese einander verfolgen und beim Brechen übereinanderherfallen wie zwei kleine Hunde beim Spielen, hin und wieder bliesse der Wind und ich würde die Augen schließen, und dann die Augen geschlossen lassen, weil die Sonne so schön leicht darauf drückte, und ich danach beim Blinzeln den schwarzen Fleck an der Brandung zu erkennen versuchte, ob es nun ein Hund sei oder ein angespülter Baumstamm, und dann sähe ich hinunter zu meinen Füßen, wo ein kleines Mädchen mit einer grünen Gießkanne stünde und mir meine eingegrabenen Füße gösse, und ich würde sagen, Hey Mädchen, irgendwie gefällt mir das nicht, und das Mädchen würde mich ein bisschen traurig ansehen, wegen der vielen Blätter die ich beim Empörtsein verloren hätte, sie sagt ich sei aber schon ganz trocken, und meine Wurzeln lägen auch schon blank, doch ich würde sagen es sei noch nicht so schlimm, siehe da, und ich würde an meinen Füßen rütteln, und hinzufügen, dass ich ja noch fest im Sand verwurzelt sei, keine Sorge also, es sei alles gut […]
zu Abend gegessen
Ardbeg getrunken
Bier getrunken
Bier getrunken
ins Bett gefallen
IV.
aufgestanden
gefrühstückt
den Wellen zugesehen
zum Bahnhof gelaufen
[und dann Hamburg]
Eigentlich wollte ich hier schreiben: Rückblick kommt noch, brauche dafür nur etwas Zeit, bin derzeit so etwas wie ein vielbeschäftigter Mann der die Zeit nicht findet sich in aller Ruhe an den Rechner zu setzen und zu reflektieren. Doch dann schlittert mir Hamburg wieder in die Vergangenheit ab, und es ist ja jetzt schon so, dass alles Sentiment ist, dass dieses ganze Wochenende als Batzen Emo in den Schubladen verschwindet.
Doch jetzt habe ich den Ton gefunden mit dem ich berichten kann. Und der Ton geht so:
Ich hatte gute Gründe Hamburg erstmal nicht zu besuchen, was ich nicht wusste, ich weiss es jetzt aber umso besser, und deshalb die große Verblüffung (Patzbumm), weil der Grund eine unerklärliche Wehmut ist, so waren die vier Jahre an der Elbe doch von der ersten Stunde an gezählt, eine Interimslösung sozusagen, leichten Herzens habe ich mich davon getrennt, auf nach neuen Ufern, Spree zumbeispiel, doch die Trennung von der Stadt wurde erst jetzt, ein knappes Jahr später schwierig, oder schwer, oder schweinedoof, schon witzig das mit den Schw’s, weil ich das jetzt auch alles schwulstig schildern könnte, oder schwätzig, schwichtig, schwundelaterne – herrje, Hamburg, wie in meiner Einbildung dann alles nach Meer roch als ich den Hauptbahnhof auf der östlichen Seite verließ, Hamburg, dachte ich, und die Junkies und Penner der Ostseite trotzten immer noch mutig der klassischen Musik, ich musste lachen, dabei lief ich ein bisschen als hätte ich Flügel, bis zu des Merlixes Haustüre wo mich in den Armen der Herzdame sein überaus gutgelaunter Minisohn mit einem strahlenden, nein lichtdurchflutetem und verstrahltem Lachen begrüßte. Herzdame gedrückt, Merlix gedrückt, und überhaupt Merlix. Norddeutsche . Hätte die Norddeutsche Seele ein Blog, dann hieße das Blog Herzdamengeschichten, und das war jetzt albern, ich weiß, aber trotzdem, hätte die Norddeutsche Seele ein Blog das so hieße, dann würde ich es lesen.
Und dann Lu. Aber das lass ich jetzt sein, muss ja nicht immer alles Emo sein.
Und ihr M. Aber das lasse ich jetzt sein, muss ja nicht immer alles Emo sein.
Isa immer gut gekleidet, Isa immer da, immer Menschen, immer alles verstehen, mit Herz, immer Isa.
Und Kid37 hatte rote Flecken um den Augen. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich geglaubt es sei Kriegsbemalung, doch es war bestimmt nur die Sonne, die ja alle Gemütslagen ignoriert und immer ihr eigenes Ding dreht, Photosynthese beispielsweise, und Abends macht sie lange Schatten, oder sie teilt beliebig Hiebe aus, bleich- und dünnhäutigen rheinischen Männer. Meine Freude ihn wiederzusehen war so groß, dass ich ihn um seine Kriegsbemalung loben und über Friedenspfeifen witzeln wollte, doch ich verkniff es mir. Das Lachen wird uns noch oft genug vergehen.
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[…]
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Cem ist ein Löwe. Sternzeichen auch. Wenn Cem atmet braucht er Platz. Und bekommt ihn ohne danach fragen zu müssen. Er hält die Fäden beisammen, weiss wo die Löcher in der Konversation sind, tritt nie auf etwas drauf, sondern füllt alles behutsam auf. Wenn er fragt warum man nicht twittere, dann fühlt man sich regelrecht zu einer ausgiebigen Erklärung verpflichtet.
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[…]
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Und dann gibt es noch so vieles zu sagen: dass niemand so gut Geschichten erzählen kann wie Paulsen das kann, dass Percanta immer ein bisschen traurig guckt wenn sie lacht, dass KerstinundAxelundIchichich schmerzlichst vermisst wurden, dass ich bei Schafen immernoch an Frank denken muss (was am Samstag ein bisschen Dings war als Lu die Sache mit dem Schaf las und ich beim Wort Schaf automatisch über die Zuschauerköpfe hinweg nach Frank suchte, ihn fand, und er zurückschaute, das war eine ungewohnte Form des denken-an-Frank-wenns-um-Schafe geht), dass FrauStella eigentlich ein ziemlich reiches Leben hat, und überhaupt: Stetigkeit der Liebe, dass[…]
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Dem Taxifahrer dann zugeworfen mich nicht ins Bett zu bringen, sondern mich in die Schanze zu fahren, es sei so lange her, Schanzenluft, das rieche ein wenig nach diesen vergangenen Tagen, wo vieles noch roch, dem Geruch gefolgt, worauf ich zwei Stunden lang zwischen den feiernden Menschen in der Schanze herumgeisterte, immer auf Abstand, den Menschen zugesehen, meinen Lieblingsdöner besucht und dann zu meiner alten Wohnung geschlichen, und gesehen, dass noch Licht brannte, mitten in der Nacht und ich natürlich die Straßenseite gewechselt um hineinzusehen und dann dieser große Bücherschrank an der rechten Wand, wie konnte sie bloß diesen großen Bücherschrank an die rechte Wand stellen, das erdrückt das Wohnzimmer vollends, […] [mehr zu follow]
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Über den Abend:
Percanta
Merlix
Cem
Isa
Lu
Alexander
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Danke euch allen.
(Und Merlix für die Nordausrichtung des Bettes)
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Gestern in einer besonderen Laune ein Doppelripp Unterhemd gekauft. Mich bei der Begutachtung vor dem Spiegel wie eine Frau gefühlt die sich zum ersten mal halterlose Strümpfe übergezogen hat. Ich war betroffen. Zusammen mit meinem 12-Tage Bart sieht das sehr verwegen aus. Das Unterhemd jetzt und nicht die Strümpfe.
Danach ein wüstes Bedürfnis verspürt Bäume auszureissen. Oder wenigstens zu fällen. Stattdessen endlich das Ikearegal aufgestellt. Danach ging es mir nur bedingt besser. Erst am Abend wieder, als wir Männergespräche führten, über die Entwicklung der Gefühle.
Hallo Hamburg
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[…] als ich in 36 das Taxi herbeiwinkte, und wie ich jetzt 36 sage und dabei versuche es mit dieser lässigen Selbstverständlichkeit dahinzuwerfen wie sie es tut, wenn sie über den hinteren Teil Kreuzbergs spricht, wobei es bei mir etwas hölzern klingt, sicherlich weil mein Kreuzberg keine Mauer mehr hat und 36 deswegen der vorderste Teil des Viertels ist, aber was weiss ich schon, nicht einmal, dass 61 pennt, weil in meinem Berlinverständnis 36 ohnehin immer weinger brannte als NO55, aber egal, worum es mir geht:[…]
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Während ich in der Stalinallee Richtung Alexanderplatz vom Fahrrad stieg, weil der Sturmwind mir von vorne auf das Gemüt drückte, schaute ich den entgegenkommenden Fahrradfahrern zu wie sie auf dem Weg nach Friedrichshain ganz bis nach Russland gepustet wurden. Sie hatten sichtlichen Spaß daran. Ich habe mich mitgefreut.
Lieber to01,
aus dem Haufen der Frühlingsswap CDs wurde mir Deine Scheibe zugespielt und ich will Dir an dieser Stelle dafür danken. Danken, weil ich sie wirklich gerne mag, mal abgesehen von kleineren technischen Störungen wie die Unbespielbarkeit auf meiner Anlage, was aber eher an meiner Anlage und ihre Eigenschaft, zeitgemäße Tonträger nach dem Stand des Mondes abzuspielen, liegt. Aber Deine CD hat mich sehr gefreut, weil die Musik nun wirklich anders ist als alles was ich in diesen Tagen höre. Ein bisschen kommt mir Deine Musik sogar vor als wäre es die natürliche Fortsetzung des Punk aus den Siebzigern, mit diesem riesigen Loch der achtziger und neunziger dazwischen, als hätten die Clash 30 Jahre später neu angesetzt und heutigen Zeitgeist gespielt. Damals hätte man den neuen Zeitgeist Plastik genannt, heute fühlt es sich mehr nach wohlformulierter Klage an. Die Ästhetik hat sich natürlich verändert. Gleich wie man brennende Barrikaden heute nicht mehr als zeitgemäß empfindet; wie man es als zu wenig reflektiert betrachtet. Womöglich ist es aber nur die Hygiene der heutigen Zeit. Und provozieren will ja niemand mehr.
Mag ich jedenfalls sehr, die CD. Das Cover zum Selbstbasteln finde ich witzig. Die Musiktitel sind allerdings teilweise unlesbar (Der Grundschullehrer nannte meine Handschrift Hühnerschrift, das soll also kein Angriff sein). Was heisst das: debausser? desansser? Das Stück ist jedenfalls klasse.
Was ich im Besonderen mochte: God is an astronaut. Googelnd stosse ich bei dieser Band auf die Beschreibung Mäandernde Klanggebilde. Irgendwie komisch das mit der neuen Revolution. Ist aber gut so erstmal. Zumal die Protestkultur gut versteckt gehört. Aber was rede ich schon, vor lauter Provokation und Protest hab ich völlig das Contra aus den Augen verloren.
Herzlichen Dank nochmal,
Mek