Die Nacht war furchtbar. Bis auf die Kaffeemaschine, die uns wirklich megaggroße Dienste leistete, bis auf den einen Aussetzer bei dem wir alle wie gleichgeschaltet, schlechte Laune bekamen, bis auf K., der keinen Kaffee trinkt, weil K. nur Tee trinkt, bis auf die verantwortungslos vertriebenen Marken, wegen dem Gespür für den größeren Kontext den man heutzutage den Menschen so gut vermitteln kann, bis auf die Putzdame, die sich zu unserer Runde an der Kaffeemaschine gesellte, und so gar nichts von besseren Gehältern wissen wollte, bis auf ihr eigenes und das der Friseurinnen, weil wir sonst von Harztvier leben müssen, bis auf die Faulen, die hätten es verdient.
…
Radicchio in Ostberlin ist ungefähr so schwierig zu finden wie Raditscho in Ostberlin.
…
Den vierten Teil von Indiana Jones geträumt. Dieser handelt von einem kleinen Jungen der seinen Pandabären behalten möchte und Indie (wie Indiana sich gerne nennt) wird ihm dabei helfen. Ein langer Rechtsstreit mit Flamboyanten Reden folgt.
(Und das Ende verrate ich natürlich nicht)
[tribbel iii]
Wochenlang, monatelang lief ich drumherum, hob es auf, sah es mir von unten an, von der Seite, immer wieder kam ich dafür zurück– und jetzt könnte ich das alles weiterhin als wilde Jagd darstellen, weil es auch wirklich so gewesen ist, ein bisschen wenigstens, wie ich um das Gerät herumschlich, mich also heranpirschte, und Sachen murmelte wie: 900 Gramm, ein Traum! Doch das tue ich nicht, es als Jagd darzustellen ist albern, es gibt subtilere Mittel Spannung aufzubauen, zudem muss nicht immer alles spannend sein, viele wollen lieber Herzensdinge, und damit sind jetzt keine Bypässe gemeint, sondern Herzklappenfehler, wegen dem Zurückrudern, weil ich haderte und zaderte, weil: ich brauchte ja keinen neuen Laptop ich brauchte ein elektrisches Notizbuch, ha, und genau an dieser Stelle wurde meine Brieftasche locker, ein Notebook! Das war es ja, und nicht viel mehr, ein Zwohundertneunundneunzig Euro Notizbuch in das man tippen kann und ein bisschen ins Internet zu dingsen, und mehr braucht man nicht wenn man unterwegs ist oder im Park sitzt, zudem, 900Gramm ist zwar ein wenig schwerer als mein Notizbuch, aber genauso klein, nur ist das Notizbuch lediglich zum – genau: Notizen aufzeichnen, ein kleines elektrisches Minidings aber zum richtigen Arbeiten, ganze Textlappen rumzuschleppen, und ja, die Tasten liegen ein wenig eng beinander, aber meine Finger sind gerade noch unwurstig genug, und der Bildschirm ist nicht so klein wie man denkt, reicht zum Schreiben und Lesen vollkommen aus, und jetzt habe ich ihn dermassen oft gestreichelt und wild davon geträumt und mir bei langen Fahrten in der Sbahn gewünscht ich würde so ein verdammtes Spielzeug Arbeitsutensil bei mir haben, dass ich jetzt einfach in den Laden gegangen bin und das Geld hingeblättert habe. Ich bin hingerissen.
Die Daten.
[punktpunktpunkt]
Und dann dieser Schreck jeden Morgen wenn ich in mein Blog schaue und mir der Mek dort ins Gesicht springt, gleich dreifach und mit Pornobalken, dann denke ich mir jedesmal während des Keinezeithabens, dass ich nun wirklich die Fotos nach unten hin wegschreiben müsse, offensiv Verdrängen sozusagen, da hilft es auch nicht, dass meine zuckersüße Schwester aus den Bildern schnüfft.
Deshalb viele Absätze. Und Trennstriche.
—
Und dann vollkommen zum Emogirl verkommen.
(Immerhin gibts da tolle Frisuren)
—
Wenn er das Gericht bestellt und sich dabei die Lieblingsspeise des Koches wünscht, sagt, er wolle das was der Koch sich Abends nach einem harten Tag in der Küche kocht.
Der Kellner bringt Pasta dello Chef.
—
Der schönste Moment war wohl als der Blumenstrauß vom Publikum nach vorne gereicht wurde, und hey, ich konnte das alles auch nur sehen weil ich ganz vorne links oben auf der Tribüne saß, und im Tempodrom sitzt man dann sozusagen direkt auf der Bühne, man sieht der Menschenmasse ihr ganzes breites Gesicht und auch die Lampen die blenden, und da sah ich also auch den Blumestrauß einem Stagediver gleich vom Publikum nach vorne gereicht werden, Schwarmintelligenz, wie Ameisen wenn sie Blätter abtransportieren, kam dieser Blumenstrauß in langsamen Wellenbewegungen über die Köpfe hinweg nach vorne auf die Bühne, und Nick sang erst von den Gründen warum er nicht hier sei, um dann zu erläutern, that I’m down here for your soul.
—
Ich habe es schonmal so oder ähnlich gesagt. Der Berliner ihr Spatz ist ein superklasse Vogel. Jetzt stehts sogar im Tagesspiegel. So ähnlich jedenfalls. Finnick klasse.
—
Und weil wir schon beim wilden Rumverlinken sind: Goetz‘ Klage kommt auf Papier. Des weiteren nicht spektakulär, nur: Rasierklingen-Schriftsteller. Wie tragisch sich die Bilder einprägen, oder, haha, -ritzen.
—
Und wie Du Recht hast. Die Bilder.
[…]
Wir spazierten durch die häßlichsten Ecken Schönebergs und redeten von den kleinen Dingen, […]
Wir liefen durch die häßlichsten Ecken in Schöneberg und redeten von den vielen großen Dingen, […]
Wir spazierten durch die häßlichsten Ecken Schönebergs und redeten von den vielen kaputten Dingen […]
Wir liefen um die häßlichsten Ecken Schönebergs herum und redeten darüber wie das so ist, zwischen Schwester und Bruder. Wie wenig wir voneinander hatten in all den Jahren, und es war vor allem dieses Haben das mich dann ein wenig elektrisierte, als würde man sich kleine Denkmäler kneten wollen um der einzelnen Stationen zu gedenken, Standbilder zu haben von den verpassten Momenten, jene kleine Momente die erst in der Retrospektive so wichtig werden, wasweissich, die erste Kippe, der erste Scheißkater, und die großen Anfälle von Freude, weil bis auf das Sentiment wenig greifbares war.
Jetzt habe ich sie erstmal zurückgebracht zum Flughafen.
Aber sie hat ihren Koffer stehen lassen.
[Flamen]
Später war ich ja richtig froh darüber, dass sie sich dieses andere Kleid übergezogen hatte, weil vorher, da war alles ein bisschen zu viel Oberschenkel gewesen, und ich habe ja diese Schwäche. Beinahe neigte ich dazu es lediglich als erotische Darstellung zu betrachten, eine künstlerische Form des Striptease, das seidene Kleid spannte sich nämlich straff um ihre Hüften als sie breitbeinig ihren Hintern ins Publikum streckte, und das tat sie andauernd, und ich sagte zu meiner Begleitung, dass das schon eine Art Striptease sei, dieses Flamenco, nur halt mit der besseren Musik, zudem behielte sie die Kleider an, und die Sache mit dem Klatschen und dem Stampfen, das möge ich ja sehr, doch meine Begleitung sagte: kwatschkrams, die Dame auf der Bühne würde bloss Geschichten erzählen. Geschichten, wiederholte ich und […]
[gesucht: lost]
da ich meinen Lost-Partner verloren habe, und es für mich vollends unmöglich ist Lost alleine zu schauen, weil ich nachher oftmals aufgewühlt bin und immer jemanden brauche das ganze Geschehen neu zu ordnen und zu falten, doch sonst niemand aus meinem Umfeld wissen will was mit OceanicFlight so geschieht, muss mein Blog jetzt herhalten:
Jemand da der einmal wöchentlich die neuen (die ganzganz neuen, also ab Staffel 4, Folge 11) Folgen mit mir schauen möchte? Meistens am Wochenende, bald nach Erscheinen in den US. Ich kümmere mich um die Beschaffung.
Rechts oben ist so ein Emailknopf.
Würde mich sehr freuen.
[Zinnowitz, Usedom]
I.
angekommen
Pizza gegessen
auf dem Pier gelaufen
Bier getrunken
ins Bett gefallen
II.
aufgestanden
gefrühstückt
spaziert (am Strand)
zu Mittag gegessen
am Strand den Wellen zugesehen
zu Abend gegessen
Ardbeg getrunken
Bier getrunken
Ardbeg getrunken
ins Bett gefallen
III.
aufgestanden
gefrühstückt
mit dem Fahrrad nach Peenemünde gefahren
Eis gegessen
Kaffee getrunken
zu Mittag gegessen
am Strand den Wellen zugesehen
mir ausgemalt wie es wäre einfach hier sitzenzubleiben, tagein tagaus hier sitzen, nach rechts sehen wenn die Sonne aufgeht und nach links zum Abschied am Abend, und in der Zeit dazwischen den Wellen zuschauen, wie diese einander verfolgen und beim Brechen übereinanderherfallen wie zwei kleine Hunde beim Spielen, hin und wieder bliesse der Wind und ich würde die Augen schließen, und dann die Augen geschlossen lassen, weil die Sonne so schön leicht darauf drückte, und ich danach beim Blinzeln den schwarzen Fleck an der Brandung zu erkennen versuchte, ob es nun ein Hund sei oder ein angespülter Baumstamm, und dann sähe ich hinunter zu meinen Füßen, wo ein kleines Mädchen mit einer grünen Gießkanne stünde und mir meine eingegrabenen Füße gösse, und ich würde sagen, Hey Mädchen, irgendwie gefällt mir das nicht, und das Mädchen würde mich ein bisschen traurig ansehen, wegen der vielen Blätter die ich beim Empörtsein verloren hätte, sie sagt ich sei aber schon ganz trocken, und meine Wurzeln lägen auch schon blank, doch ich würde sagen es sei noch nicht so schlimm, siehe da, und ich würde an meinen Füßen rütteln, und hinzufügen, dass ich ja noch fest im Sand verwurzelt sei, keine Sorge also, es sei alles gut […]
zu Abend gegessen
Ardbeg getrunken
Bier getrunken
Bier getrunken
ins Bett gefallen
IV.
aufgestanden
gefrühstückt
den Wellen zugesehen
zum Bahnhof gelaufen
[und dann Hamburg]
Eigentlich wollte ich hier schreiben: Rückblick kommt noch, brauche dafür nur etwas Zeit, bin derzeit so etwas wie ein vielbeschäftigter Mann der die Zeit nicht findet sich in aller Ruhe an den Rechner zu setzen und zu reflektieren. Doch dann schlittert mir Hamburg wieder in die Vergangenheit ab, und es ist ja jetzt schon so, dass alles Sentiment ist, dass dieses ganze Wochenende als Batzen Emo in den Schubladen verschwindet.
Doch jetzt habe ich den Ton gefunden mit dem ich berichten kann. Und der Ton geht so:
Ich hatte gute Gründe Hamburg erstmal nicht zu besuchen, was ich nicht wusste, ich weiss es jetzt aber umso besser, und deshalb die große Verblüffung (Patzbumm), weil der Grund eine unerklärliche Wehmut ist, so waren die vier Jahre an der Elbe doch von der ersten Stunde an gezählt, eine Interimslösung sozusagen, leichten Herzens habe ich mich davon getrennt, auf nach neuen Ufern, Spree zumbeispiel, doch die Trennung von der Stadt wurde erst jetzt, ein knappes Jahr später schwierig, oder schwer, oder schweinedoof, schon witzig das mit den Schw’s, weil ich das jetzt auch alles schwulstig schildern könnte, oder schwätzig, schwichtig, schwundelaterne – herrje, Hamburg, wie in meiner Einbildung dann alles nach Meer roch als ich den Hauptbahnhof auf der östlichen Seite verließ, Hamburg, dachte ich, und die Junkies und Penner der Ostseite trotzten immer noch mutig der klassischen Musik, ich musste lachen, dabei lief ich ein bisschen als hätte ich Flügel, bis zu des Merlixes Haustüre wo mich in den Armen der Herzdame sein überaus gutgelaunter Minisohn mit einem strahlenden, nein lichtdurchflutetem und verstrahltem Lachen begrüßte. Herzdame gedrückt, Merlix gedrückt, und überhaupt Merlix. Norddeutsche . Hätte die Norddeutsche Seele ein Blog, dann hieße das Blog Herzdamengeschichten, und das war jetzt albern, ich weiß, aber trotzdem, hätte die Norddeutsche Seele ein Blog das so hieße, dann würde ich es lesen.
Und dann Lu. Aber das lass ich jetzt sein, muss ja nicht immer alles Emo sein.
Und ihr M. Aber das lasse ich jetzt sein, muss ja nicht immer alles Emo sein.
Isa immer gut gekleidet, Isa immer da, immer Menschen, immer alles verstehen, mit Herz, immer Isa.
Und Kid37 hatte rote Flecken um den Augen. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich geglaubt es sei Kriegsbemalung, doch es war bestimmt nur die Sonne, die ja alle Gemütslagen ignoriert und immer ihr eigenes Ding dreht, Photosynthese beispielsweise, und Abends macht sie lange Schatten, oder sie teilt beliebig Hiebe aus, bleich- und dünnhäutigen rheinischen Männer. Meine Freude ihn wiederzusehen war so groß, dass ich ihn um seine Kriegsbemalung loben und über Friedenspfeifen witzeln wollte, doch ich verkniff es mir. Das Lachen wird uns noch oft genug vergehen.
#
Und dann die A. Wie sie plötzlich den Raum betrat. Ich hatte nicht mit ihr gerechnet, ich hatte sie gar nicht angeschrieben. Das ist ja immer so nach Trennungen, wenn die Freunde sich für eine Seite entscheiden müssen, es sind immer die großen Gefühle, die man verletzt. Ich wollte nicht, dass sie sich für eine Seite entscheiden muss, ich war weg, ich werde nicht wiederkommen, aber der Moment, in dem du in den Raum kamst und mich ansahst, und sich mein Brustkorb weitete. Das war ein sehr großes Gefühl.
[…]
#
Cem ist ein Löwe. Sternzeichen auch. Wenn Cem atmet braucht er Platz. Und bekommt ihn ohne danach fragen zu müssen. Er hält die Fäden beisammen, weiss wo die Löcher in der Konversation sind, tritt nie auf etwas drauf, sondern füllt alles behutsam auf. Wenn er fragt warum man nicht twittere, dann fühlt man sich regelrecht zu einer ausgiebigen Erklärung verpflichtet.
#
[…]
#
Und dann gibt es noch so vieles zu sagen: dass niemand so gut Geschichten erzählen kann wie Paulsen das kann, dass Percanta immer ein bisschen traurig guckt wenn sie lacht, dass KerstinundAxelundIchichich schmerzlichst vermisst wurden, dass ich bei Schafen immernoch an Frank denken muss (was am Samstag ein bisschen Dings war als Lu die Sache mit dem Schaf las und ich beim Wort Schaf automatisch über die Zuschauerköpfe hinweg nach Frank suchte, ihn fand, und er zurückschaute, das war eine ungewohnte Form des denken-an-Frank-wenns-um-Schafe geht), dass FrauStella eigentlich ein ziemlich reiches Leben hat, und überhaupt: Stetigkeit der Liebe, dass[…]
#
Dem Taxifahrer dann zugeworfen mich nicht ins Bett zu bringen, sondern mich in die Schanze zu fahren, es sei so lange her, Schanzenluft, das rieche ein wenig nach diesen vergangenen Tagen, wo vieles noch roch, dem Geruch gefolgt, worauf ich zwei Stunden lang zwischen den feiernden Menschen in der Schanze herumgeisterte, immer auf Abstand, den Menschen zugesehen, meinen Lieblingsdöner besucht und dann zu meiner alten Wohnung geschlichen, und gesehen, dass noch Licht brannte, mitten in der Nacht und ich natürlich die Straßenseite gewechselt um hineinzusehen und dann dieser große Bücherschrank an der rechten Wand, wie konnte sie bloß diesen großen Bücherschrank an die rechte Wand stellen, das erdrückt das Wohnzimmer vollends, […] [mehr zu follow]
#
Über den Abend:
Percanta
Merlix
Cem
Isa
Lu
Alexander
#
Danke euch allen.
(Und Merlix für die Nordausrichtung des Bettes)