[Montag, 22.8.2022 – der Mann im Park]

Neuerdings treffe ich immer diesen jungen Mann mit Hund im Park. Er redet immer über seine Gefühle. Er redet mit allen Menschen über seinen Gefühlszustand über seine Beziehung zu seinem problematischen Hund. Wir Hundebesitzerinnen stehen ja oft zusammen im Park herum. Manchmal redet man, manchmal steht man einfach herum und schaut den Tieren beim Spielen zu.

Den Mann, der über seine Gefühle redet, treffe ich fast jeden Tag. Er hat eine rumänische Strassenhündin adoptiert. Seine Hündin hat Schwierigkeiten mit anderen Hunden. Sie bellt und schnappt, wenn ihr nicht danach ist. Zu Menschen ist sie entspannt.
Neuerdings ist sie aggressiver. Er muss sie an der Leine führen. Auch im Park. Er erklärt mir, dass es ihm zur Zeit nicht gut geht und die Hündin das merkt. Er ist unglücklich verliebt bzw wurde verstossen und auf der Arbeit wird er von seinen Kollegen nicht akzeptiert. Zum Teil liegt die fehlende Akzeptanz natürlich an den anderen, aber ein Grossteil des Problemes liege schon bei ihm selber.

Je schlechter es ihm geht, desto protektiver verhält sich seine Hündin. Letzte Woche wurde er von einem Mann auf der Strasse gewaltsam angegriffen. Er wurde ins Gesicht geschlagen und fiel dabei auf den Boden. Daraufhin konnte er tagelang kaum noch mit der Hündin auf die Strasse gehen.

Gestern und auch heute traf ich ihn wieder im Park. Gestern erzählte er mir von dem Vorfall. Auch heute wieder. Und er erzählt es allen Leuten, mit denen wir im Park so zusammenstehen. Er erzählt auch immer allen, dass es ihm gerade beruflich nicht so gut geht. Auch, dass seine Kollegen ihn nicht akzeptieren. Und dass er unglücklich verliebt ist, bzw verstossen wurde.

Ich merke, dass ich ihn mittlerweile ein bisschen meide. Anfangs fand ich es ja gut, dass er immer so offen mit seiner Person umging. Und Männer, die über Gefühle reden, soll man ja unterstützen, oder? Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass er einfach sein Ding loswerden will. Immer wieder und wieder. Da ich keine Handhabe dafür gefunden habe, weiche ich ihm aus. Wenn ich ihn jetzt noch oft treffe, werde ich irgendwie agieren müssen.

[Sonntag, 21.8.2022 – Kühlschrank auftauen]

Der grosse Plan des Tages war es, den Kühlschrank aufzutauen und zu putzen. Das nahm viel Zeit in Anspruch. Weil wir dabei auf viele sterbende Lebensmittel stiessen, designten wir gleich ein Abendessen daraus.

Zum Abendessen gab es deswegen Gemüsetopf mit Gratinkäse. Mit Tricolori-Farfalle, die wir mal in einem Geschenkkorb bekommen hatten. Sogar die Farfalle waren abgelaufen, weil: wann zur Hölle öffnet man diese Packung mit 250 g Tricolore Farfalle. Die spart man sich immer für Momente auf, die niemals kommen.

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Über den Tag verteilt machten wir mehrere Rudelspaziergänge. Die Hündin liebt es, zu dritt unterwegs zu sein. Wenn das Rudel komplett ist. Dann stolziert sie zwischen uns beiden mit wackelndem Popo durch den Kiez.

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Die Arbeit am Kühlschrank zog sich über den ganzen Tag hinweg. Mit vielen Pausen selbstverständluch. Nachdem er aber sauber und wieder eingeräumt war, setzten wir uns auf den Balkon und öffneten das Bier, das meine Frau aus Kiel mitgebracht hatte. Von der Brauerei Lille. Schmeckte hervorragend. Das Tier legt sich breit auf den steinernen Boden hin und kühlt sich die Bauchdecke.

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Ein sauberer Kühlschrank ist schon schön.

[Samstag, 20.8.2022 – Samstagso]

Wieder beim Hundetraining in der Rummelsburger Bucht gewesen. Dann nachhause, Konferenz zweite Bundesliga geschaut, dabei müde geworden und eingeschlafen. Aufgewacht, Konferenz erste Bundesliga geschaut und wieder müde geworden. Aber diesmal nicht wieder eingeschlafen, sondern aufgestanden und mit dem Tier aus dem Haus gegangen.

Dann schauten wir Echoes. Zwei Zwillingsschwestern, die über Jahre hinweg ihre Leben tauschten. Bis eine von den beiden verschwindet. Die Serie hat gute Kritiken bekommen, ich finde sie eher so mässig. Finde vieles unglaubwürdig, man kann einem Partner nicht eine andere Person vorsetzen. Aber die Geschichte wird auf eine spannende und unerwartete Weise aufgerollt, das macht sie immerhin einigermassen fesselnd.

Das war der Tag.

[Freitag, 19.8.2022 – Homeoffice und Fussball]

Homeoffice und abends Hertha gegen Gladbach. So war der heutige Tag.
Auf der Arbeit hatten wir kurz vor Feierabend noch ein technisches Problem, das sich in den frühen Abend hinein schleppte. Dabei musste ich noch den Boden wischen, weil ich zum Spiel zwei Freunde eingeladen hatte. Unser Küchenboden ist weiss, wenn es draussen regnet, dann wird der Boden immer schnell grau. Wegen des Tieres. Das kann ja ihre Pfoten nicht ausziehen.
Hatte dann dennoch genug Zeit zum Wischen.

Ah und meinte Frau war frühmorgens für einen Tag nach Norddeutschland gefahren. Fürs Protokoll muss ich das erwähnen.

Und sonst so? Meine Mannschaft verlor wieder. Aber es war eine unverdiente Niederlage. Wir sind uns alle einig: wenn sie immer so spielen, dann macht es wieder Spass und es gibt nichts zu befürchten.

[Donnerstag, 18.8.2022 – Firenze, Kuhfuss]

Die Nacht war furchtbar. Nicht wegen des frischen Tattoos, sondern wegen der stehenden Wärme in der Wohnung. Es kühlte nur langsam ab. Gegen zwei Uhr holte ich den Standventilator und stellte ihn so hin, dass er über meinen Körper pustet. Danach konnte ich eine Weile schlafen.

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Die Gespräche mit meiner Tätowiererin hallten noch lange nach. Wir redeten über Florenz, auch über Italien. Sie schilderte mir die fehlende Perspektive für junge Menschen und von einer zunehmend fehlenden Mittelschicht. Schon seit 20 oder 30 Jahren. Es gibt kaum interessante Jobs, die Gesellschaft altert, wird zunehmend konservativer. Die Stadt profitiert von einem ziemlich elitären ausländischen Tourismus, der die Renaissance um Michelangelo, Leonardo da Vinci, Raffaello usw liebt und hat sich darauf ausgerichtet. Der schöne Teil der Stadt ist aus diesem Grund so gut wie unbewohnbar geworden, weil zum Einen zu teuer, aber auch, weil es keine entsprechenden Lokale und Geschäfte für den täglichen Bedarf gibt. Restaurants sind Edeltrattorie, Geschäfte sind Juweliere, Weinhandlungen oder Boutiquen. Es ist die Stadt von Gucci.
Auch der Mercato Centrale, der ja eigentlich das Zentrum der italienischen Nahrungskultur darstellt, wird von den Florentinerinnen nur noch wegen des frischen Fisches aufgesucht, der Rest sind Feinschmeckerstände, oder es sind Stände mit ausgewähltem, überteuerten Gemüse, exklusive Weine, Waren für Italienliebhaber aus Nordeuropa oder USA.
Sie als Künstlerin beklagt sich, dass es faktisch keine lebendige Kunstszene gibt. Künstlerinnen ziehen nach Milano, London oder Berlin. Junge Menschen, die Jobs suchen auch. Alte Leute sind meist arm. Industrie gibt es keine mehr, bis auf die 500 Arbeitsplätze, die nach dem Weggang von Fiat durch eine neu gegründete Gewerkschaft gerettet wurden. Es klingt deprimierend, wie sie es schildert.

Anfang der neunziger, als ich oft in Florenz und Pisa war, hielt ich mich in der Tat meist am Stadtrand auf. Konzerte und Lesungen fanden in den Centri Sociali statt. Das sind umgewidmete Fabriksgebäude, manchmal sind die besetzt, oftmals aber auch einfach von der Stadt zur Verfügung gestellt. Centri Sociali gibt es in jeder italienischen Stadt und es sind die Orte der Subkultur, des zeitgenössischen Geschehens. Skateboarder, Bandräume, Meetingräume, Werkstätten, Bühnen usw. Irgendwie gab es damals schon wenig dazwischen. Also zwischen Hochkultur und den Centri Sociali. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich damals kein Geld hatte und mit 20000Lire (Zehn Euro) auf Reisen ging. Ich muss wieder einmal nach Italien. Ich muss das verstehen.

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Während sie mir ein Brecheisenmotiv auf der Haut anbrachte, fielen uns die Bezeichnungen in den verschiedenen Sprachen auf. Auf deutsch nennt man das Brecheisen auch Kuhfuss. Auf niederländisch ist es auch eine Kuh, es ist de Koevoet. Auf schwedisch auch: kovot. Auf englisch hingegen die Crowbar. Eine Krähe. Wegen der gekrümmten Füsse vielleicht, man sagt ja auch Krähenfüsse auch deutsch, aber damit mein man etwas anderes. Auf italienisch ist es hingegen ein Piede di Porco. Ein Schweinefuss. Ja, klingt auch vernünftig. Dann googlen wir spanisch und portugiesisch, da sind es Ziegenfüsse. Kühe, Schweine, Ziegen, Krähen. Schafe konnten wir allerdings nicht finden.

Update: auf französisch ist es Pied de Biche = Dammhirschkuh. Hm. Dammhirschkuh.

[Mittwoch, 17.8.2022 – Insektenbiss, Hund weg, Tattootermin]

Gestern Abend stach mich etwas in die Kniekehle. Davon schlief ich die ganze Nacht schlecht. Meine Kniekehle ist geschwollen und entzündet. Sitzen schmerzt. Wenn ich das Bein ausstrecke, ist es aber OK. Ich habe keine Ahnung, was das für ein Tier gewesen ist. Eine Wespe hätte ich sicherlich beim Stich gespürt. Vielleicht war ein Floh. Ich reagierte früher immer empfindlich auf Flohbisse. Jetzt wo eine Hündin ständig bei meinen Füssen lebt, kann es natürlich sein, dass wieder Flöhe in mein Leben treten.

Als Kind hörte ich zum ersten Mal dieses alberne Sprichwort: Wer seinen Hund liebt, müsse auch seine Flöhe lieben.
Damals wusste ich noch wenig über die Liebe, aber ich begriff dadurch das Konzept von bedingungsloser Liebe. Ich kann mich an das Gefühl erinnern, das ich dabei empfand. Bedingungslose Liebe. Es gefiel mir. Ich konnte mir auch die Aufopferung vorstellen. Flöhe lieben. Aber es begleitete mich immer diese Ahnung, dass an der Sache etwas faul ist.

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Heute wurde das Tier das erste Mal durch die Dogwalkerin abgeholt. Die Hündin ging erstaunlich schnell mit ihr hinaus. Ohne Tschüss zu sagen oder Zeichen der Sehnsucht von sich zu geben. Ich wusste nicht, dass ich eifersüchtig bin. Es ist kein gutes Gefühl.

Dann ging ich ins Büro. Die Dogwalkerin schickte uns Fotos von unserem Tier, wie es glücklich mit anderen Hunden spazierte, am Baggersee planschte. Als sie nach Hause kam, war ich noch im Büro. Ich wollte von meiner Frau ALLES wissen. Wie sie sich bei Ankunft verhielt, ob sie sich freue, ob sie müde sei, ob irgendwas anders ist als sonst. Meine Frau schrieb, sie wirke glücklich aber unkoordiniert und müde. Vermutlich habe sie viel zu verarbeiten.
Mit dieser Info weiss ich nur wenig anzufangen.

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Nach der Arbeit fuhr ich direkt zum Termin mit meiner Tätowiererin. Sie kommt eigentlich aus Florenz. Sie wohnte für viele Jahre in Berlin aber kurz vor der Pandemie lernte sie einen Mann aus Florenz kennen. Dieser ist beruflich nicht besonders flexibel, daher verbringt sie jetzt einen Grossteil ihrer Zeit in Italien, sie hat aber ihre Wohnung behalten und kommt oft nach Berlin um ihre Kunden zu stechen. Sie will ihr Leben hier aufrecht behalten, weil sie perspektivisch beide nach Berlin ziehen werden. Normalerweise mietet sie sich einen Tisch in einem befreundeten Studio, heute schlug sie aber vor, zu ihr in die Wohnung zu gehen. Ich fand das OK. So lernte ich ihren Freund kennen, mit dem ich mehr als zwei Stunden plauderte, während sie die Vorbereitungen traf.

Die ganze Termin samt Vorbereitung sollte etwa zwei Stunden dauern, letztendlich verbrachte ich fünf Stunden bei ihr. Ihr Arbeitszimmer ist auch das Schlafzimmer, da sie ihr ehemaliges Schlafzimmer, aufgrund ihrer Aufenthalte in Florenz, untervermietet. Das Zimmer ist vollgepackt mit Bildern, Kleidern, Plastiken, Tüchern. Von meiner Liege aus schaue ich auf die Dächer Neukölns, ich höre den Verkehr der Sonnenallee, Feuerwehr, Polizei, Hupen, Menschen. Bei 32 Grad. Ich fands OK. Wenn man sich nicht bewegen muss und man im Schatten liegt, sind 32 Grad in Ordnung. Ich fühlte mich in Wong Kar Wai’s Hong Kong der sechziger Jahre verlegt.

[Dienstag, 16.8.2022 – Pfütze, Tatt, Karotteneis]

Heutefrüh machte das Tier erste Bekanntschaft mit einer Pfütze. Pfützen gab es bisher noch nicht in ihrem Leben. Aber aufgrund des gestrigen Regens, hatte sich ein 2cm tiefes Gewässer im Park gebildet. Zuerst schnüffelte sie daran, dann trank sie daraus. Später kam ein Hund und rannte durch die Pfütze, das probierte sie dann auch und fand Gefallen daran. Der rennende Hund rannte ständig durch die Pfütze und einmal rannte er mein Tier um, das mit einer ganzen Hälfte im schmutzigen Wasser zu liegen kam.

Später zuhause war sie dann trocken, aber es fielen stundelang Sandkörner von ihrem Fell ab. Die ganze Wohnung ist von einer feinen Sandschicht überzogen.

Sonst ist nicht viel passiert. Ich war im Homeoffice. Morgen habe ich einen Termin bei meiner Tätowiererin. Es soll 34 Grad heiss werden. Ich hasse es jetzt schon. Normalerweise lasse ich mich nur im Winter tätowieren. Ich werde bei 34 Grad mehrere Tage lang mit einem Verband herumlaufen. Schöner Scheiss. Ausserdem sieht es immer dämlich aus, wenn man mit frischen Tattoos herumläuft. Tätowierungen sehen nur gut aus, wenn sie den Anschein erwecken, immer schon dagewesen zu sein.

Morgen gibt es auch den ersten Termin mit der Dogwalkerin. Die Hündin wird es liiieben mit drei iiis, aber sie weiss davon noch nichts.

Dann habe ich dem Tier Karotteneis gemacht. Karottensaft in Eiswürfelbehälter gekippt und ins Gefrierfach gelegt. Die Hündin liebt seltsamerweise Karotten. Und wenn es so heiss ist, liebt sie Eiswürfel. Karotteneiswürfel sind sowas wie Stracciatellaparty für uns Menschen.

[Montag, 15.8.2022 – Regen, pluviophobes Tier]

Heute war ein eher doofer Tag.

Ausser vielleicht der Regen am Abend. An der Hündin merke ich, wie selten es in Berlin regnet. Sie mag Regen nicht. Wenn es regnet, stemmt sie sich mit allen vieren vor der Tür und lässt sich die Strasse rauf und runter ziehen. Was bei ihren mittlerweile 10 Kilos auch für mich nicht ganz unanstrengend ist. Sie ist dabei ziemlich beharrlich.

Sie wohnt jetzt seit ziemlich genau sechs Monaten bei uns. Es geschah heute zum dritten Mal, dass ich sie die Strasse rauf und runter zerren musste. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass es seit sechs Monaten genau drei Mal richtig geregnet hat. Vielleicht habe ich mich verzählt.

~22:30 Uhr
Ich musste mit ihr noch einmal spät raus, da sie beim 21:00 Rundgang kein Pipi gemacht hatte. Diesmal fiel mir erst auf, dass sie beim Regen oder nach dem Regen wohl Angst zu haben scheint. Sie wedelte nicht mit dem Schwanz, sie stand einfach nur starr da und wollte nirgendwo hin. Nachdem ich sie wieder die Strasse hinunter gezerrt hatte, ging sie irgendwann selbstständig, aber sie fixierte immer wieder Dinge in weiter Ferne, bellte auch grundlos in die Richtung, die sie fixierte, drehte sich ständig um, als würde sie glauben, sie würde verfolgt werden. Eine Erklärung dafür habe ich noch nicht. Vielleicht, weil die Gerüche durch den Regen verschwinden, verschwimmen, bzw alles anders in der Luft liegt. Bedrohung.

Nach 10 Minuten ist es dann so weit. Sie macht Pipi und wir können wieder hinein.

[Sonntag, 14.8.2022 – Hitzeauslauf, Stranger Things]

Ein Tag, an dem ich mich wenig bewegen wollte. Das ging nur so mittel. Das Tier muss ja auch raus. Zwar sagt man, dass man Hunde darauf konditionieren soll, sich langweilen zu können. Weil es immer diese kalten und regnerischen Tage geben wird, an denen man nur fürs Pipimachen vor die Tür gehen will. Vor den Tagen, an denen man wegen der Hitze nicht vor die Tür gehen will, hat mich niemand gewarnt. Wir hätten einfach zuhause bleiben sollen.

Stattdessen gingen wir zum Hundeauslauf in de Volkspark. Es kam dort kein einziger Hund vorbei. Wir sassen da bestimmt 20 Minuten. Immerhin unterhielt sich meine Frau blendend mit dem Tier. Ich sass nur auf einer Bank im Schatten.

Später zuhause schauten wir die letzten Folgen der letzten Staffel Stranger Things. Ich mochte die Serie anfangs sehr, aber wie so viele Serien, verlor Stranger Things ab der zweiten Staffel an Schwung, es wirkt immer, als wüsste man nicht genau, was man erzählen will, aber jetzt haben wir mal dieses erfolgreiche Setting mit diesen erfolgreichen Figuren und lass uns einfach etwas draus machen. Die dritte Staffel habe ich dann gar nicht mehr geschaut. Aber es wurde mir empfohlen, weiterzuschauen, so fasste mir meine Frau die dritte Staffel zusammen und wir schauten die vierte.

Ja, ist ganz OK. Die letzte Folge dauert 2h und 22 Minuten. Ich ging immer davon aus, dass die vierte Staffel das Ende der Serie markieren sollte, aber die Geschichte ist jetzt offen wie nie zuvor. Kurzes Googlen bestätigt. Die fünfte Staffel soll erst die letzte sein. Aw, ich hasse das.

[Samstag, 13.8.2022 – Naht, Geschirr, Oly]

Meine Frau nähte mir notdürftig das Loch im Herthatrikot zusammen. Im Endergebnis sah das ziemlich gut aus. Nähte stören mich ohnehin nicht, ich wollte aber kein Loch haben.

Vormittags spazierten wir mit dem Tier zu Fressnapf. Das muss ein Paradies für eine Hündin sein. Schlimm ist die offene Auslage von Leckerlis. Alle Leckerlis offen in Kisten auf Höhe einer Hundeschnauze. Wir verstanden nicht sofort, in welcher Gefahr wir uns bewegten, da kaute unser Tier schon auf einem Gemüseleckerli herum.

Wir waren aber wegen eines Geschirrs bei Fressnapf. Die Dogwalkerin verlangt ein festes Geschirr, wenn sie die Hündin transportiert. Das richtige Geschirr zu finden ist allerdings furchtbar. Vor allem in ästhetischer Hinsicht. Alle Geschirre sehen aus, wie Funktionskleidung von deutschen Touristen in den Alpen. Lustigerweise gibt es auch eine italienische Marke. Die Geschirre dieser Marke sehen wirklich stylisch aus, die Hunde können sich aber zu leicht daraus befreien.
Also alles wie im richtigen Leben.

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Danach ab ins Olympiastadion. Das erste Heimspiel der Saison. Normalerweise sass ich immer schön schattig in Block 2.1. oder 2.2. Für diese Saison stehe ich in der Ostkurve. Ich kann mich gut erinnern, wie ich an sonnige Tagen die Leute im nördlichen Teil der Ostkurve immer bemitleidete. Wie sie der brennenden Hitze ausgeliefert sind.
Heute kündigten sich 32 Grad an. Mein Block ist jetzt Q3. Nördliche Seite der Ostkurve. Blanke Hitze, Höllenfeuer.

Es ging dann aber. Zum einen wegen eines munteren und guten Spiels meine Mannschaft aber auch war der Himmel meistens bewölkt. Es war einfach ein toller Nachmittag. Zwar gewannen wir nicht, aber mit dem 1:1 gegen eine Champions League Mannschaft, kann ich gut leben. Vor allem spielte die Mannschaft einfach lustvoll. Darum geht es eigentlich nur. Um die Lust.