[3.11.]

Es ist ja nur so, dass ich soeben nachhause gekommen bin, und mich gleich ins Bett legen werde, ich bin schließlich ein bisschen durch den Wind, nach dieser langen Nacht im Büro, ich konnte vorhin Berlin nicht mehr von Hamburg unterscheiden, für manche mag das Blasphemisch sein, für manche hingegen einerlei und für meinen mittlerweile wieder in die Firma gekommene Chef, war das der Grund um mich nachhause zu schicken, nicht weil er etwas gegen Hamburg hätte, beigott nein, aber egal, mich hat gestern ja eher dieses hinüberpilgern zu Antville gewissermaßen betrübt, fängt dieser elitäre Scheiß wieder an, ich bin stolze Bürgerin von antville.org oder die Keimzelle der deutschsprachigen Blogs, (usw), rechtes Gefasel einer religiösen Gemeinschaft, unbedingt der coolen Gemeinschaft anhängen wollen und sich den Namen an die Blogadresse tackern, es überrascht mich gar nicht, den ZiWo dort wieder zu sehen. Seit Jahren das erste mal wieder. War der nicht tot?

11 Kommentare

  1. Nein, der trieb sich die ganze Zeit in den Kommentarspalten der Antville- und Bloggerianer herum, immer auf der Suche nach einem bisschen Löschaufmerksamkeit.

    Abgesehen davon, dass der Coolnessfaktor natürlich in diesem Moment verflogen ist, da man jetzt ohne Mühe an ein Antvilleblog kommt (worauf mich Lisa Neun ganz richtig hinwies, als ich gestern mit dem Gedanken spielte, dort auch nochmal was anzufangen – was aber zur Hälfte daher rührt, dass ich regelmäßig irgendwas abbrechen und neu anfangen will), freue ich mich, dass dort wieder ein bisschen Leben in die verfallene Bude einzieht. Elitärscheiß hin oder her, es gibt einfach nicht viele kommerz- und spamfreien, selbstverwalteten Bloghoster.

  2. Der ein oder andere Twoday-Blogger, dem es dort in der kostenlosen Version zu eng wird, mag auch dabei sein.

    Und ich hoffe, Herr Giardino, Sie eröffnen keine Schreberkolonie, sondern bleiben in Ihrem Garten, sonst muss ich schon wieder den Link ändern.

  3. Aber sicher, gerade bei Frau Casino (Disclaimer: eine gute Freundin), die meinten Sie doch, oder?, ist es natürlich einfach eine willkommene Neuerung, weil sie sich in Kürze anderswo hätte umsehen müssen. Und natürlich gibt es die Beispiele.

    Giardino: ich weiß um die unabhängigen Hoster, und das war auch mein erster Gedanke: schön, dass es wieder einen (mehr) gibt. Die Reaktionen haben mich leider wachgerüttelt und an das elitäre Gehabe von damals (von immer?) erinnert, was jetzt mit der Öffnung möglicherweise das Stürmen eines Mythos ist, der sich gerade selbst demontiert. Ich sehe ja nur das religiöse Pilgern der Leute.

    Wie auch immer, ich habe Freunde auf Antville.

  4. Der große Ansturm kurz nach dem Öffnen ist nichts Neues. Als twoday.net aufsperrte, legten etliche Ameisen aus Neugierde ein Zweitblog an (wenige von ihnen blieben), als blogger.de online ging, wurden die ersten Blogs fast ausschließlich von bereits auf antville.org und twoday.net aktive Bloggern angelegt, und jetzt eben wieder antville.org.

    Vor Jahren bekam übrigens auf blogger.de nur derjenige ein neues Zuhause, der in der Lage war herauszufinden, wer dafür zuständig war – und in der Lage, ihn von seinem Anliegen zu überzeugen. Läge uns an einer coolen, elitären Gemeinschaft, so würde ich es jetzt wieder so handhaben. Und nicht undifferenziert jedem, der die Hand hebt (ohne dazuzusagen, daß es Ziwo sei), eines übertragen.

  5. Kinomu, ich schätze Deine Arbeit sehr und ich glaube es Dir wenn Du sagst, an einer elitären Gemeinschaft läge euch nichts. Ich rede aber von dem was die Leute darin sehen.

  6. das elitäre kam immer eher von außen:

    wer kein antville blog hatte, fand die anderen klüngelig. wer eins hatte, fand es einfach nur cool, vor allem auch, was da hinter den kulissen an arbeit reingesteckt wurde. das war community, als das noch kein hip-wort war.

    dass der arme herr paulsen erst mal mächtig auf die ohren bekam, als er es wagte, ein antville blog zu übernehmen, ist natürlich was anderes.

    sowas finden sie aber überall. das ist nichts elitär antvilliges.

  7. Hallo Stattkatze. Das Elitäre kam sowohl von außen wie auch von innen.
    Aber ich generalisiere natürlich. Nicht jeder war auch so.

    Über das community-Projekt Antville, die freiwillige Arbeit die da drinsteckt, das Herzblut, die Ideologie – das ist alles wunderbar. Davon habe ich aber nicht geredet.

  8. Vielleicht sind wir alle auch nur ein bißchen nostalgisch geworden gestern. Es zappelte auf einmal einfach wieder so schön vertraut im Netz. Und natürlich sieht man auch dabei vorwiegend die eine Handvoll, die man damals mochte. Und heute immer noch mag. Es ist ja sowieso immer nur eine Handvoll, egal wes URI.

    Nichts für ungut. Ich wollte auch nicht stören. Aber da sehen Sie es, wie das ist mit antville: sofort kommentiert man wieder, als sei nichts gewesen 🙂

  9. Das Elitäre von antville, das hatte sich doch schon deutlich abgenutzt als ich vor fünf Jahren anfing, mich durch die Blogwelt zu klicken. Wäre mir auch nicht eingefallen, alle Ameisendorfbewohner dafür in Sippenhaft zu nehmen. Da gibts – wie anderswo auch – solche und solche.

    Ich war seinerzeit eher zufällig an eines der ebenfalls raren blogger.de-Blogs gekommen und hätte die Dunkelkammer nicht gegen eine antville-Adresse tauschen wollen. Aber sagen wir mal so: Ein Wochenendhaus dort zu haben, finde ich in der Tat nicht ganz reizlos (ich habe auch mal eine Ausweichpräsenz auf twoday.net angelegt, fühlte mich da aber irgendwie nicht so recht heimisch). Dass jetzt bei so vielen liebgewordenen Blogadressen die große Umzugswelle losrollt, sehe ich irgendwie im Moment nicht. Etliche der Adress-Anträge kommen ja auch von innerhalb des Ameisendorfes.

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