Das Tagebuchbloggen gerät asyncronologisch. Ich habe jetzt lange nachdenken müssen über die Richtigkeit dieses Wortes, u.a. auch wegen der Syncronik und der Ologie, aber letztendlich ist es mir egal geworden, ich bin zwar ein Freund der Präzision, ich halte mich aber nur daran, wenn es auch Sinn für mich macht, oder eben wenn es sonst die Bezüge zu sehr verwässert, aber es gibt eben diese Wörter bei denen mir das egal ist, jeder weiß was das bedeuten könnte und ich will damit sagen: Blog und Zeit laufen nicht mehr aufeinander abgestimmt. Rein aus technischer Sicht. Ich mag diese Freiheiten beim Schreiben, wenn die Dinge nur bildlich geng geschildert werden.
Beim erneuten Schreiben hat es allerdings etwas dümmliches an sich. Deshalb:
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Vollkommen out-of-sync wollte ich also nachholen, wie V und ich am Freitag im Lass uns Freunde bleiben gesessen haben und stundenlang in allen möglichen Themen vergraben lagen. Sechs Stunden später sind wir aufgestanden und noch durch die verschneite Stadt nachhause gelaufen. Das war nur eine Erwähnung. Die Gespräche zu vertiefen gibt es hier nicht den Raum.
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Gestern am Abend mit K, meiner Schwester und F und R in die lange Nacht der Museen gegangen. Die Tickets für K und mich, waren ein Weihnachtsgeschenk meiner Schwester. F und R sind mitgekommen. F und ich haben unabhängig voneinander zwei Listen der Museen erstellt, die sich weitgehend deckten. Wir haben uns dann für den Dom entschieden, für das Ephraimpalais und das Knoblauchhaus im Nikolaiviertel, die Deutsche Guggenheim Unter den Linden, und die Akademie der Künste am Pariser Platz.
Logistische Umstände, die zu schwierig sind, sie hier auszubreiten, verhinderten, dass ich den Dom besichtigen konnte, da ich aber auch nicht draußen in der Kälte auf meine Schwester warten wollte, machte ich mich auf der Suche nach einer Kneipe in der Gegend um der Museumsinsel, so zog ich ein paar Runden, fand aber kein Cafe, lediglich ein paar Imbisse oder Restaurants, alles ist hier auf den Museumstourismus ausgelegt und schließt um sechs oder um sieben, nachts zieht es die Schwärmer ja rein in die intimen Kieze. Jedenfalls fand ich dann in der Spandauer Straße diese Touristenabsteige mit dem Namen PalmBeach. Schon draußen dröhnt mir der plastisierte Cocktailsound entgegen, durch das Fenster sehe ich Palmen, ich betrete das Lokal und stehe mit meinen erforenen Füßen im Sand.
Dann nahm ich in einem Sonnenstuhl platz und bestellte mir ein eiskaltes Bier.
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Im Ephraimpalais. Im dritten Stock die Ausstellung von Konrad Knebel. Stadt aus Stein. Dutzende Gemälde von berliner Brandmauern, von bröckelndem Putz. Ein bröckelnder Stil.
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Heute an einer Kurzbeschreibung von Maxim Billers letzten Kurzgeschichtenband für das Common Reader Blog begonnen. Habe mich dann aber in anderen Texten verloren. Heute geht übrigens nur drinnenbleiben, die Polizei empfiehlt das auch, Ausgangssperre Abendland, ihr müsste heute nicht raus, ihr dürft drinnenbleiben, entspannt euch mal mit euren Lieben, oderso.