Ich spreche sechs Sprachen, fünf davon fliessend. Das hat mir noch nie berufliche Vorteile erbracht. Allerdings hatte ich deswegen viel Sex. In meiner Jugend wurden immer die männlichen Gitarrenspieler von Frauen angehimmelt. Das habe ich nie verstanden. Das fand ich immer affig. Also die Gitarrenspieler fand ich affig. Und auch Gitarren. Deswegen wollte ich das nie lernen. In späteren Jahren merkte ich aber, dass ich wegen der vielen Sprachen begehrt werde. Verstanden habe ich das auch nicht, ich fand es aber weniger affig. Schliesslich konnte ich die Sprachen bereits und musste sie nicht mehr erlernen.
Die Frauen, die sich für Sprachen interessierten, waren auch immer intellektueller, nerdiger, also hotter als Frauen, die Gitarrenspieler anhimmelten. Die waren immer eher Groupies, ein bisschen zu lieb, weniger herausfordernd.
Ich frage mich, welche Eigenschaften Frauen in meiner Jugend immer besonders begehrenswert machten, dabei sticht allerdings kein besonderes Talent hervor. Gitarrespielen oder Sprachen gehörten jedenfalls nicht dazu.
Was mich immer schwach werden liess: wenn Frauen saufen konnten. Damit waren schon 80% meines Herzens erobert. Aber das sagt vielleicht nichts Gutes über mich aus.
Jetzt scheint es allerdings, dass ich für einen Job infrage komme, weil ich so viele Sprachen spreche. Vor allem die Kombination aus italienisch und spanisch kommt mir diesmal zugute. Neben englisch natürlich. Mit dem Sex ist es aber vorbei.
„Mit dem Sex ist es aber vorbei“. Das sind so kokette Sätze, die man sich ab einem gewissen Alter schnell abgwöhnen sollte. Sonst glauben es die anderen noch. Möchte man nicht.