Am Donnerstag war ich bei der Grafikerin, um das Layout und das Cover zu besprechen. Ich hatte zunächst die Idee, ein Foto des Hauses zu verwenden, um das es in der Geschichte geht. Es zeigt Ausschnitte der Fassade nach dem Brand. Dazu den Titel „Hausfrieden“. Die Kombination gefiel ihr und auch dem Lektor allerdings nicht besonders. Der Lektor fand das Bild eine andere Botschaft senden, als die Geschichte es tut. Er nannte die Geschichte eine warme und liebevolle Erzählung über Menschen und nicht über die Tragik von Hausbränden. Mit „warmer und liebevoller Geschichte“ hatte er mich natürlich eingelullt und meine Idee wurde ganz weich. Ich erinnerte mich an Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“, wo Kafka darauf bestand, dass kein Insekt zu dem Text abgebildet wird, sondern eine Türszene. Denn es geht in der Geschichte nicht um ein Insekt, sondern um diese Szenen an der Tür. Mit der Schwester, mit der Mutter und natürlich mit dem Vater.
Die Grafikerin schlug vor, dass ich ihr alle möglichen Fotos aus jener Zeit zukommen lasse und sie werden schauen, ob sie etwas daraus verwenden kann. Manchmal sind es auch Details aus scheinbar belanglosen Bildern, die sich als richtig interessant erweisen.
Auf dem Buchrücken möchte ich aber nur sehr wenig Text. Ein oder zwei grossgedruckte Sätze aus dem Buch. Oder eine Zusammenfassung der Geschichte in zweidrei Sätzen.
Wir redeten auch über das Textlayout. Kapitelunterteilung, Absätze, Einzüge. Wie man den Text atmen lässt. Wir vergleichen Bücher aus dem gleichen Verlag. Es sind interessante Details, über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe. Aber ich merke auch, dass ich keine starke Meinung zur Optik eines Buches habe.
#
Heute fuhr ich morgens meine Frau mit dem Auto nach Potsdam. Auf dem Rückweg kehrte ich bei einem See zu, um mit der Hündin zu spazieren. Was in Brandenburg immer funktioniert: Man öffnet Googlemaps, hält den Zeigefinger auf ein Gewässer, das in Brandenburg nie weiter als 5 Kilometer entfernt ist und wählt „Route hierher“ aus. Das wird immer ein schöner, einsamer Spaziergang.
Heute waren wir bei den Nudower Teichen. Ich hatte keine Lesebrille dabei, ich sah erst zu Hause, dass es sich um Teiche handelte und nicht um einen See. Es ist ein sehr verwildertes, kleines Seeensystem mit kleinen Sandstränden und Landzungen bzw. Kanälen, die alle miteinander in Verbindung stehen. Wie ich las, wurde hier auch eine Szene aus der Serie DARK gefilmt. Die Hündin fand es super.
Mir macht es immer gute Laune, wenn ich meiner Hündin hinterherschaue: