Komischer Tag heute. Ich stand auf, ging mit der Hündin raus, danach machte ich Obstsalat, dann schauten wir Horizon mit Kevin Costner, nach 20 Minuten brachen wir das Vorhaben jedoch ab, weil es uns nicht mehr interessierte, also spazierten wir eine lange Runde mit der Hündin, dann war es plötzlich Abend und ich machte einen grossen Salat. Zum Salat versuchten wir einen anderen Film zu schauen, der uns auch nicht interessierte, woraufhin meine Frau vorschlug, „Ruf der Wildnis“ mit Harrison Ford zu schauen, einen etwas kitschigen, aber unterhaltsamen Film über einen grossen Bernhardiner, der in Alaska seine Bestimmung findet. Danach gingen wir ins Bett.
Ich frage mich, seit wann Harrison Ford wieder cool geworden ist. In den Nuller- sowie Zehnerjahren war er ein unsympathischer grumpy old man. Neuerdings ist er jedoch ein sympathischer grumpy old man. Man sieht, dass man als weisser alter Mann immer noch im Leben stehen kann, wenn man kein Arschloch ist. Sage ich jetzt mal so.
In den letzten Wochen zitierte ich oft Josef Hader, den Wiener Obergrantler. Im Tagesspiegel sagte er letztes Jahr: „Dieselben Leute, die Ende der Sechzigerjahre mit Megaphonen ihre Professoren angeschrien haben und Spaß daran hatten, die ältere Generation zu schockieren, sind jetzt ganz aufgescheucht, wenn die Jungen wieder neue Regeln aufstellen so wie sie damals. Die Boomer wollen Deutungshoheit bis ins Grab, das steht ihnen nicht zu. „
Harrison Ford sagte über die Letzte Generation: „Wir müssen ihnen mit unserem Rat, unserem Geld und unserem Engagement helfen. Das sind wir ihnen schuldig“
So geht es halt auch.
Sally Rooney habe ich vorerst beiseitegelegt. Ich komme nicht in den Text hinein und es fehlt mir momentan die Geduld hineinzukommen. Und wenn ich ein Buch habe, das mir nicht gefällt, dann lese ich im Allgemeinen nicht mehr. Deswegen habe ich Joseph Conrads „Herz der Finsternis“ angefangen. Das wollte ich schon lange lesen, mich interessiert darin vor allem die Verstörnis. Verstörenheit. Wie auch immer. Ein Text hat mich noch nie verstört. Ich möchte das gerne empfinden. Aber darüber schrieb ich schon vor ein paar Jahren. Der Text hat 140 Seiten. So viele wie meine Novelle, vielleicht liest er sich in einem Rutsch durch.
#
Edigga:
wie wäre es denn mit „never very wolf“ das past auch zu deinem Interessen. als Kind habe ich das Mal gesehen und wir fanden es so richtig cool. mein Mann hat es auch schon mit meiner Tochter geschaut.
never cry wolf