Heute in die italienische Botschaft zu fahren war eine eher so mittelmäßig gute Idee. Der kürzeste Weg führte entlang der katholischen Bischofskonferenz und mitten durch das Regierungsviertel. Berlin war in den katholischen und in den säkularen Sektor geteilt. Ich bin dann Umwege gefahren, entlang der Polizistenketten, durch eine gespenstisch leere Friedrichsstadt. In der Botschaft standen die Zeichen auf Papst. Poster. Verkürzte Arbeitszeiten.
Pontifex
Pontifex
Pontifex
Pontifex
Pontifex
(Was für ein Wort. Das könnte ich ewig vor mir hersagen)
Mein neuer Pass enttäuscht mich, ich hatte Technik erwartet, ich weiß nicht woher die Erwartung kam, ich dachte man sähe die neuen Sicherheitstechnologien offensichtlicher, oder wenigstens aus Plastik, dem Führerschein gleich, da hat man ja auch das Gefühl, alles sei in Plastik gemeißelt. Für die Ewigkeit und unumstößlich. Der Pass hingegen, ist immer noch papieren.
Ohmann, bin ich gealtert.
Apropos Führerschein. Am Sonntag großgeistig Piraten gewählt, mit Freude einen Bonus zum Verspielen gegeben. OK, die Sache mit dem Urheberrecht, da müssen wir nochmal drüber reden, aber macht erstmal.
Dabei habe ich ganz kleingeistig der Wahlleiterin meinen Führerschein vorgezeigt. Stolz und inbrünstig. Der Wahlleiterin war das ziemlich egal.
Kürzlich am Kiosk Gespräch über die Unmöglichkeit eines Piratenkanzlers belauscht. Kann mir diebische Siegesfreude nicht verkneifen. Dann, manchmal, Sorge und merkwürdige Depression: Wer soll dieses Land regieren? Besser wohl einer mit Haken als einer mit 1,8 Prozenz.
Hey, jetzt dämmert es mir gerade, (Stunden später…): du hast Wahlrecht? Das ist ja großartig! Zwei Staatsbürgerschaften?
Nein, nur BVV gewählt. Bin Privilegienlos, aber immerhin eine Stimme unter Millionen, nicht alleine also.
Der Direktor-Stellvertreter
Viel mir gerade so ein, bei „Pontifex“.