Bei Ikea in Tempelhof lief ich beinahe Raffael, dem Mittelfeldstar von Hertha BSC in die Arme. Ich kam von der Warenabholung zurück und wollte zu K sagen, alles sei geklärt, dann sah ich Raffael neben ihr stehen, er hatte ein Billy-Regal auf seinem Einkaufswagen und telefonierte, schaute zu Boden, schaute zu mir her und wie ich so auf ihn zuging, wollte ich meine Arme heben und ihm Mut zusprechen, so wie ich es eigentlich immer mache, wenn ich ihn auf dem Rasen sehe, ich wollte rufen: ich glaube noch an euch. Da ich mich im Griff habe, unterließ ich es, schüttelte meine euphorische Blüte ab und wandte mich K zu, der ich flüsterte, psst, da hinter mir, das ist Raffael, worauf sie sagte, achso, sie hätten einander gerade ein bisschen gelangweilt angeschaut. Ich war entsetzt, Mensch, Du kannst Raffael doch nicht einfach gelangweilt ansehen und sie sagte: er hat angefangen.
6 Kommentare
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Wundervoll, Mek. Die Begebenheit, die Pointe, die Formulierkunst. Ich geh jetzt ins Stadion und seh Raffael scheitern.
Ich habe gestern im leeren Olympiastadion probegesessen. War mir noch zu kalt.
Es war wunderbar warm im Stadion und in den Herzen der Freiburger Fans. No Häme intended.
Habe mich vorm Bildschirm erhitzt. Allerdings weniger aus Freude.
Wie kann man K. denn gelangweilt angucken?
…das war sehr schön zu lesen – kurzweilig amüsant – schön 🙂