Ich habe die Fähre in Gedser um 13:30 gebucht. Das bedeutet, dass wir auch früh aufstehen müssen. Wie immer, wenn man am nächsten Tag früh aufstehen und viele Stunden autofahren muss, schläft man miserabel.
Wir fahren um 7:45 los. Diesmal nehmen wir die schnellere Strasse hinunter zur Westküste. Normalerweise tingeln wir die schönere Strecke durch Wälder und Dörfer, aber diesmal entscheiden wir uns einfach gegen schwedisches Eyecandy. Die schnellere Strecke ist in der Tat oft sehr banal. Eine breite Landstrasse mit Tankstellen und Gewerbegebieten.
Im Verlauf der Fahrt merke ich aber, dass ich die Zeit ein wenig zu knapp bemessen habe. Ich wollte eigentlich die Fähre in Helsingborg nehmen, weil man da eine Pause auf der Fähre halten kann. Ich habe aber nur 45 Minuten Puffer eingeplant, von dem wir bereits im ersten Abschnitt 20 Minuten verloren, da wir hinter einem langsamen Wohnwagen fuhren, der eine lange Autoschlange hinter sich versammelte.
Da die Fähre einigermaßen unzuverlässig ist, und gerne einmal Verspätung hat, beschlossen wir, über die Öresundbrücke zwischen Malmö und Kopenhagen zu fahren. Das ist anstrengender und weiter, wir würden aber keine Zeit verlieren.
Natürlich gab es unerwartete Staus. Und natürlich verspäteten wir uns immer weiter und natürlich gab es 15 Kilometer vor Schluss, auf der Landstrasse, diesen Traktor mit Baumstämmen, der etwa 20 Autos hinter sich auf 40 Km/h herunterquietschte.
Wir kamen dann genau 1 Minute vor Schalterschluss beim Fährterminal in Gedser an.
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Auf der Fähre und dann auch in Deutschland, tragen die Leute wieder Masken. Ich merke, wie entspanned das ist. Ich trug in Schweden auch keine Masken in Supermärkten und Läden. Einfach, weil das in Schweden niemand macht. Aber ein gutes Gefühl hatte ich nicht dabei.
Ab der Fähre gilt einfach wieder Maskenpflicht und gut ist.
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Deutschland. Wieder auf der Autobahn. Kaum ist man auf der deutschen Autobahn, wird das Autofahren wieder unentspannt. Dichter und Drängler. Alle mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten und links immer die Scheinwerfer im Rücken.
In Schweden und in den meisten Ländern ist es so:
- rechts fahren die langsamen
- links fahren die, die Höchstgeschwindigkeit fahren. Also 120 oder 130.
Stellt man den Tempomat auf 130 (bei Höchstgeschwindigkeit 130) hat man nie Stress. Nie. Man fährt rechts und überholt, wenn jemand langsamer als 130 fährt. Um es noch entspannter anzugehen, kann man einfach bei 130 auf der linken Seite bleiben. Weil einfach niemand schneller als 130 fährt.
Kaum ist man in Deutschland, wird man wieder Teil von einem Meer aus Brems-und-beschleunigungs-Gurken.
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Ich habe ja ein bisschen Angst, nach zwei Wochen Urlaub, die Wahrheit über mein Gewicht zu erfahren. Ich spüre ja diese neue Lage von Masse an Bauch und Oberschenkeln und auch im Brustbereich. Es fällt mir schwer diese Masse in einer Kilogrammzahl zu schätzen. Um mich in naiver Unwissenheit zu suhlen, verschiebe ich den Gang zur Waage auf den nächsten Morgen.