Es ist seit gestern viel Mist in der Firma los. Ich habe es im gestrigen Eintrag bloss nicht erwähnt, da ich das Berufsleben aus dem Blog eher raushalten will. Zumindest die heiklen Sachen.
Diesen Morgen wurde ich dann um 5 Uhr wach und wurde von Hamsterradgedanken heimgesucht.
Schlafen ging natürlich nicht mehr, deshalb beschloss ich, ein frühes Frühstück einzunehmen. Erfahungsgemäss werde ich von Essen immer müde. Wie man sagt: nach dem Essen sollst du ruh’n oder tausend Schritte tun. Da ich um 5 Uhr Morgens noch keine tausend Schritte tun wollte, funktionierte das mit dem Ruhen aber ganz okay. Gegen sechs Uhr schlief ich.
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Zu Mittag war ich dann mit zwei Personaldienstleisterinnen verabredet. Sie hatten in ein italienisches Restaurant am Potsdamer Platz eingeladen. Ich wollte, dass unser interner Recruiter an dem Lunch teilnimmt, damit sie einander kennenlernen und wir keine Themen auslassen. Wir googelten gestern noch das Restaurant und sahen, dass es ein Lokal mit weissen Tischtüchern und Kellnerinnen mit Westen war, wir sprachen also ab, ein Hemd zu tragen, sonst sieht man gleich so derangiert aus, zwischen all den Leuten. Es wird ja wieder wärmer und in diesen Coronazeiten laufen wir alle rum wie auf einem Campingplatz.
Einer von den beiden Personaldienstleisterinnen war ein junger Mann. Über ein paar Nebensätze kamen wir zum Fussball. Er spielte früher in der Jugend von Union, ist mit Union aber total durch, das sei so ein undurchsichtiger Zirkel, wie er sagte, kommste rein, oder kommste nicht rein. Er ginge lieber zu Hertha, das sei für ihn der bessere Verein. Ich sagte zu ihm: jetzt bin ich dein Freund.
Als ich zurück im Büro war, googelte ich seinen Namen. Der hat ein Profil bei Transfermarkt.de. Ich fand das so lustig. Das kann man aber nur verstehen, wenn man weiss, dass ich diese Seite sehr oft besuche um mich über Spielerinnen zu informieren. Ich kenne jetzt also jemanden, der ein Profil bei Transfermarkt.de hat. Ich checkte seine Leistungsdaten über seine gesamte Karriere hinweg, als wäre es ein milionenschwerer Transferkandidat.
Seine Karriere war allerdings nicht sonderlich erfolgreich. Über die sechste Liga ist er nie hinausgekommen. Aber in den Jugendakademien hatte er ein paar gute Adressen besucht. Wir schrieben uns noch ein bisschen hin und her. Er sagte, ich solle ihm Bescheid geben, wenn ich mal wieder zu Hertha ginge.
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Es war ein langer Tag im Büro.