Der Tag fing eigentlich ganz gut an. Und gegen Abend hin endete er auch wieder gut. Aber zwischendrin hing er eine ganze Weile ordentlich durch.
Heute wurde Pal Dardai als Cheftrainer bei Hertha entlassen. Ja, Pal hatte keine gute Zeit mehr. Man sah es ihm schon länger an. Während der Spiele stand er nicht mehr an der Seitenlinie sondern sass nur noch teilnahmslos auf seiner Bank oder entspannt und gut gelaunt, wie wenn man den Eisbären im Zoo beim Spielen zusieht.
Es würde nicht mehr lange gehen mit Pal. Inzwischen hangelt der Club wieder von Pleite zu Pleite, späte Gegentore in der siebten Minute der Nachspielzeit, die vielen verpufften Millionen, die man nicht auf den Rasen gekriegt hat, und überhaupt, dieser unsympathische Investor, dann im Osten der Kultclub, der wiederum mit der Hälfte des Budgets haufenweise Siege einfährt, alle lachen über uns, bei uns will niemand mehr ins Stadion, gerade einmal 15000 waren am letzten Samstag da, nunja, wir haben uns in der Pandemie immer anders verhalten als unser Nachbarclub, aber die Dinge werden nicht besser.
Also ja, mit Pal würde es nicht weitergehen. Warum auch immer wir da gelandet sind. Es war ein bisschen überraschend, dass es gerade heute passierte. Dann denkst du dir, die wissen schon, was sie tun, wenn sie die Reissleine ziehen und Herthalegende Pal gehen muss. Dann haben sie sicherlich eine Lösung, die dem eingeschlafenen Zustand unter Pal, neues Leben einhaucht. Und dann kommt: Korkut.
Bei Telegram gibt es viele Sticker, mit denen man hängende Schultern oder hängende Köpfe symbolisieren kann. Einer meiner Lieblingssticker ist „Grab this Crab„. Eine kleine Krabbe, die Dinge tut. Eines seiner Dinge ist: auf dem Boden liegen, kurz aufschauen und dann alles wieder fallen lassen. Das macht er mit seinen runden Krabbenaugen. Diese Kraftlosigkeit mit der er seine Krabbenaugen fallen lässt. So war mein Montag 29. November 2021.
Und alle 5 Minuten fühlte ich mich so: