[Sonntag, 16.1.2022 – Burger, Schlagzeug, PS4]

Zu Mittag würden wir Burger essen. Der große Neffe hat zum Burgeressen eingeladen. Er wird alles vor- und zubereiten. Ich finde das beachtlich, mit 14 Jahren war ich gerade mal imstande, Haferflocken mit Milch zu verrühren.
Er ist der Neffe, der vor vier Wochen wegen des Pistenunfalls auf die Intensivstation eingeliefert wurde. Es geht ihm blendend. Schlüsselbein und Rippen sind wieder heil genug um im Alltag kein Hindernis dazustellen. Ich dachte immer, solche Verletzungen ziehen sich über Monate.

Meine Schwester möchte am Vormittag noch eine Spazierrunde machen. Einmal den Berg hoch, dann über den Rücken nach Schenna und wieder zurück. Ich wusste nicht, worauf ich mich einlasse, Laufen geht für mich immer, die steile Steigung hat mich aber doch ein bisschen Kraft gekostet. Normalerweise bin ich meinen Mitspaziererinnen immer zu schnell, ich habe halt zwei Oberschenkel, die sich anfühlen wie junge Kälber. Nach einer Stunde der Steigung fing ich aber dann doch zu keuchen an.

Danach gab es phantastische Burger. Ich ass zwei Burger. Und dazu gab es einen spektakulären sardischen Rotwein. Namen vergessen.

Ein bisschen angehickst setzte ich mich an das Schlagzeug des Neffen. Es ist ein elektronisches Schlagzeug. Die Trommeln sind gummierte Flächen, die wenig Lärm machen, aber ein digitales Signal produzieren. Mit Kopfhörern auf, klingt das wie ein richtiges Schlagzeug. Ich bin begeistert, ich habe ewig nicht mehr Schlagzeug gespielt. Spielen gelernt habe ich in der Schule mit Kugelschreiber und Bleistift. Es gibt einen inneren Trommler in mir, ich trommle ständig, mit den Fingern, mit den Füssen und wenn man mich vor ein Schlagzeug stellt, dann fange ich an, Schlagzeug zu spielen. Menschen missverstehen es oft als Nervosität, aber das ist es nicht, ich bin ein nicht sehr nervöser Mensch, aber ich habe einfach einen inneren Trommler, der seinen Beat ständig auf den Körper überträgt.
Das erste Mal an einem richtigen Schlagzeug sass ich bei einem Freund in Marling. Er bewohnte mir seiner Familie ein altes Haus ausserhalb des Dorfes in einem Haus zwischen den Obstwiesen. Im Keller hatte er ein Schlagzeug. Immer wenn seine Eltern verreist waren, und das geschah oft, feierten wir ziemlich wilde Partys. Und wenn im Keller ein Schlagzeug steht, dann passiert, genau, dann passiert es, dass alle möglichen Leute sich betrunken und zugekifft ans Schlagzeug setzen. Unter anderem ich.
Er erklärte mich das Konzept mit der Basstrommel, der Snare-Drum, den Toms und der Hi-Hat. Und natürlich die Becken. Und dann legte ich los. Und ich schwöre auf das Grab eine willkürlich berühmten Schlagzeugers, dass ich loslegte wie ein Profi. 2/4, 4/4 und auch 3/4.

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Nachher spielten wir auf der Playstation Don’t Starve. Wir spielten die Multiplayerversion zu zweit. Es war das erste Mal, dass ich es zu zweit spiele. Das hat wirklich Vorteile. So kann man sich die Nahrungssuche und die Suche nach Werkzeugen und Rohstoffen aufteilen. Ausserdem kann man zu zweit wesentlich besser gegen die feindseligen Kreaturen kämpfen. Allerdings muss man sich auch die Essensvorräte teilen, was mitunter etwas knapp bemessen ist. Wir haben nur noch wenige Tage bis zum Winter und müssen uns noch ein festes Lager bauen. Es wird knapp, aber wir werden es schaffen. Morgen Abend spielen wir vermutlich weiter.

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18000 Schritte gelaufen