[Sonntag, 23.1.2022 – Schneestau, Tank leer und Mistery]

Ich komme mit dem Eintrag über den Freitag nicht voran. Eigentlich dachte ich, ihn heute zu Ende zu schreiben, aber je mehr ich über die Geschehnisse am Freitag aufschreibe, desto schwerer fällt es mir, davon zu berichten, oder das Geschehene in ein richtiges Licht zu rücken. Ich gebe für heute auf, ich werde den Eintrag vom Freitag morgen nachholen. Ausserdem geht es mir nicht besonders gut, ich habe mir in Südtirol irgendwas eingefangen, das mir leichte, aber kontinuierliche Kopf- und Augenschmerzen verursacht.

Die Autofahrt zurück nach Berlin war entsprechend anstrengend. Zudem sassen wir vor und hinter Kufstein etwa zweieinhalb Stunden im Schneestau fest. Und in der Nähe von Schleiz war plötzlich mein Tank leer. Ich verstand anfangs nicht, wie mein Tank leer sein konnte, normalerweise muss ich erst weit nach Leipzig tanken. Das hat vermutlich damit zu tun, dass ich in den 150 Minuten Stau den Motor laufen liess, damit wir im Auto nicht froren. Das verbraucht natürlich Benzin. Ich sah die Tankleuchte eher zufällig und der Stand der fahrbaren Restkilometer zeigte 0 Kilometer an. Ich riss den Wagen sofort nach rechts und nahm den Fuss vom Gas. Wir mussten jetzt irgendwie Glück haben um wenigstens von der Autobahn runterzukommen. Ich fuhr langsam und niedrigtourig, nach einer halben Ewigkeit durch ein finsteres Thüringen kam schliesslich eine Abfahrt. Meine Frau hatte inzwischen eine Tankstelle gegoogelt, die aber als geschlossen markiert war. Also mussten wir uns kurz sammeln und orientieren. Immerhin waren wir von der Autobahn runter. Ich parkte den Wagen irgendwo rechts und schaltete ihn aus. Wir ergoogelten schliesslich eine Tankstelle in 7 Kilometer Entfernung.
Das waren sehr, sehr lange sieben Kilometer, siebentausend Meter. Siebentausend Momente an denen wir ein Stottern des Motors erwarteten. Jedoch erreichten wir sicher und glücklich diese rettende Tankstelle. Eine SB Tankstelle mit angeschlossenem Kaufland. Das erscheint mir für die eigene Erinnerung erwähnenswert. Ein freundlicher Thüringen erzählte uns von den öffentlichen Toiletten rechts beim Eingang.

Die Nacht schlief ich schlecht. Alles wackelte in mir vom Fahren. 12 Stunden in einem Auto sitzen und mich so wenig zu bewegen, ist nicht gut für mich. Keine Ahnung, wie das die Profis machen.

Am Sonntagvormittag gingen wir dann auf einen langen Spaziergang. Später schauten wir diese Serie, die überall so gut besprochen wird. Archive 81. Sie wird als Meisterwerk des Serienhorrors gefeiert.
Sie ist ach wirklich gut, sie ist allerdings keine Horrorserie, sondern eher Mistery. Das ist ein großer Unterschied. Aber ich mag Mistery ohnehin besser als richtigen Horror, insofern ist das schon OK.
Die Serie wird übrigens durch einen ganz phantastischen Soundtrack durchzogen, der mich ständig an die Orgelpassagen von Philip Glass in Koyaanisqatsi erinnerte. Lustigerweise fällt der Name Koyaanisqatsi in einem der Dialoge zwischen den Schauspielerinnen.

Das Spiel Hertha BSC gegen den FC Bayern München erwähne ich heute mal nicht.