Den ganzen heutigen Tag stand ich unter einer Art Schock. Es fällt mir immer noch schnwer, die Geschehnisse in der Ukraine richtig einzuordnen, ich bin mir aber sicher, dass es nicht bloss ein Einmarsch in die Ukraine ist, sondern es sich um eine Machtverschiebung handelt, eine neue Gewichtung der internationalen Politik. Es gibt halt nicht nur Idealisten in der Politik und Geschichte wiederholt sich eben.
Und ja, es ist etwas anderes als „irgendein“ Krieg zwischen zwei abgefuckten Ländern. Damit meine ich nicht das Leid, weil Menschen in Kriegen immer leiden, das ist schlimm genug, aber wenn zwei abgefuckte Länder gegeneinander in den Krieg ziehen, dann hat man immer die Hoffnung, dass solche Kriege irgendwann verschwinden, weil die Bevölkerung der abgefuckten Länder sich entwickeln, weil sie Freiheit will, dass irgendwann vielleicht nicht mehr unter solchen abgefuckten Bedingungen leben muss, sondern sich so etwas wie eine Zivilgesellschaft bildet und die Bevölkerung irgendwann mündig genug ist, keine Kriege mehr zu wollen.
Wenn Russland die Ukraine angreift, dann sind das eben nicht zwei abgefuckte Länder, die gegeneienander Krieg führen, sondern da handelt es sich um eine große Militärmacht, die ein Land gewaltsam angreift, das sich im Begriff verstand, kein abgefucktes Land sein zu wollen. Das so sein wollte wie wir in Westeuropa, Teil einer Zivilisation, die so gut wie möglich versucht, Freiheit zu leben
Das betrifft uns alle.