Am Abend beim Dinner mit den neuen Kolleginnen. Wir sassen im Café Einstein an der Kurfürstenstrasse. Das ist ein beendruckend schönes Lokal in einer Villa, die in den Zwanzigerjahren von einer wohlhabenden Schauspielerin bewohnt wurde. Die Räume, in denen sich heute das Restaurant befindet, war früher ihr Salon, wo sie Gäste empfing und Lesungen hielt. Die neuen Kolleginnen, die alle aus anderen Ländern stammen und neu in Berlin bzw Deutschland sind, probierten das Wienerschnitzel, weil jemand sagte, es sei das besten Wienerschnitzellokal der Stadt.
Darafhin entstand eine hitzige Diskussion über das beste Wienerschnitzellokal der Stadt. Es gab drei Meinungen: das Cafe Einstein, in dem wir sassen, dann das Felix Austria in der Bergmannstrasse und das Alt-Wien in der Hufelandstrasse. Ich vertrat Team „Alt-Wien“, weil es zum einen das breitgelopftere Schnitzel serviert, ausserm mochte ich den seltsam vermischten Gurken-slash-Kartoffelsalat im Einstein nicht. Das Einstein hat jedoch eine eigenwillige, jedoch gute, Preisselbeermarmelade, die meine Meinung aber nicht umschwenken liess. Beim Felix Austria finde ich hingegen den Gurkensalat in diesem kleinen Olivenschälchen zu mickrig. Deswegen: Team Alt-Wien.
Bevor wir uns an den Kragen gingen, entschieden wir uns auf Unentschieden.
Am Abend kam auch mein Schwager nach Berlin. Der ist einfach manchmal gerne in Berlin bei uns. Er quartiert sich in einem Hotel ein, arbeitet von da aus und kommt abends immer zu uns. Irgendwie easy und nett.
Als ich vom Dinner nach Hause kam, war es schon etwas spät und er schon zurück im Hotel.
Ah fürs Protokoll: es hatte 22 Grad. Ich radelte im Tshirt nach Hause.