[Freitag, 6.5.2022 – der letzte Tag, Espen, Relegationsspiele]

Der letzte Tag. Wir fuhren zum Elektriker um ihm Schlüssel zu übergeben. Der Elektriker wohnt am Dorfrand des übernächsten Dorfes. Das Dorf hat selber keine eigene Versorgung mehr, ist faktisch nur noch eine Wohnsiedlung. In diesen dünn besiedelten Gegenden haben sich sogenannte Marktdörfer etabliert. Also größere Dörfer oder kleine Städte, die als Versorgungszentren für den Umkreis gelten. In diesen Dörfern gibt es verschiedene Supermärkte, Ärzte, Kneipen, der Alkoholshop, Restorangs usw. Das Dorf des Elektrikers ist kein Marktdorf. Dafür muss er 18 Kilometer fahren.

Gegen Mittag habe ich einen Call mit meiner Arbeit. Den Rest des Tages verbringen wir in einer Mischung aus lockerem Aufräumen und chillen. Ich putze auch die Innenseite des Autos, weil noch Spuren vom Erbrechen der Hündin herumliegen. Dabei höre ich die restlichen Herthapodcasts.
Später lasse ich wieder die Drohne fliegen, ich mache ein paar spektakuläre Videos von der Umgebung. Heute liess ich sie auf 100m hochsteigen. Dann bekam ich die Warnung, dass die Winde da oben zu stark seien, deshalb fuhr ich sie ein bisschen tiefer. Später schwebte ich mit ihr einmal den Waldweg in Richtung Norden. Sie hatte sich etwa 1km entfernt und ich bekam die Meldung, dass das Signal schlecht sei, ich solle mit der Drohne umkehren. Ein Kilometer nur. Das fand ich etwas enttäuschend. Laut Beschreibung kann sie 6km. Aber wie ich jetzt weiss, brauche ich dafür Sichtkontakt. Nun. Das wird im Wald etwas schwierig.

Diesmal hatte ich ungünstige Windverhältnisse. Der Wind war immer zu stark für das Fluggerät. Im Sommer werde ich weitere Flugmanöver probieren. Vielleicht kann ich mich da auf einem Hügel oder einem offenen Feld platzieren und weiter fliegen.

Ah, gestern haben wir auch die Espen auf der kleinen Wiese südlich des Hauses entfernt. Die Wiese ist eher eine Waldlichtung, ich finde die aber sehr schön. Man findet dort oft sogenannte Elchbetten, das ist bettartig niedergetrampeltes Gras, in dem sich Elche zum Schlafen kegen. Die Wiese wurde in den letzten Jahren nicht mehr gemäht, deswegen spriessen jetzt überall kleine Espenbäume. Espen sind sehr invasiv und wachsen schnell. Ehe man es sich versieht, stehen da Bäume und die kriegste nur mit schwerem Gerät wieder weg. Innerhalb einer Stunde schafften wir es, alle Espen mit einer Heckenschere zu entfernen. Davon habe ich heute Handmuskelkater.

Heute spielt auch Bielefeld gegen Bochum. Wenn Bielefeld heute verliert oder nur Ausgleich spielt, dann können wir diese Saison rechnerisch nicht mehr auf einem direkten Abstiegsplatz landen. Als ich ins Bett gehe, läuft das Spiel noch, es steht 1:1. Aber da ich hier mit den Hühnern ins Bett gehe, schlafe ich ein.

Da ich diesen Absatz am nächsten Morgen schreibe, ein Spoiler: Bielefeld hat verloren. Jetzt kann uns nur noch der Sturz auf den Platz für die Relegationsspiele drohen. Sollten wir am Samstag jedoch gewinnen, sind wir gerettet. Aber nichts ist so ungewiss wie der Erfolg meiner Mannschaft Herthabsc. Spielen wir Ausgleich oder verlieren wir, sind wir Abhängig vom Ergebnis in Stuttgart am Sonntag. Den anderen das Unglück wünschen. Ich würde an dieser Stelle gerne etwas Kluges über das Ungüpck der anderen schreiben, aber es fällt mir nichts dazu ein.

3 Kommentare

  1. Ich wollte noch anmerken, dass die Eroeffnungssequenz von „Himmel ueber Berlin“ ja eigentlich genau diesen Flug ueber das Berliner Haeusermeer zeigt.

Kommentare sind geschlossen.