[Freitag, 4.11.2022 – Dorf des Vaters, Läufigkeit, Törggelen, Abschiede]

Heute fuhr ich zusammen mit meiner kleineren Schwester zu meinem Vater auf sein Dorf in den Bergen. Auf dem Weg musste ich an einem Call auf der Arbeit teilnehmen. War wichtig.
Vater hatte eine Bolognese als Vorspeise zubereitet. Pasta gilt tatsächlich auch als Vorspeise. Ein sogenannter Primo Piatto. Die Portion, die ich bekam, war allerdings die einer Hauptspeise. Ich ass sie dennoch auf. Beim Hauptgang -einem Schnitzel mit Röstkartoffeln- fing mein Speisetrakt allerdings an zu stocken.

Das Dorf meines Vaters liegt auf 1358m Meereshöhe. Es hatte bis auf 1300 heruntergeschneit. Im Dorf lag also Schnee. Das postete ich gleich auf Instagram.

Danach schickte mir meine Frau ein Foto von einem Blutfleck auf dem Küchenboden. Die Hündin ist jetzt offiziell läufig. Ich hatte sie zu meiner Frau gebracht, weil ich sie nicht auf die Autofahrt in die Berge mitnehmen wollte. Das sind 2h Autofahrt, morgen wird sie zurück nach Berlin fahren, das sind 10Stunden im Auto, ich wollte sie schonen.
Jetzt ist sie also läufig. Vor dem Moment habe ich schon seit Monaten ein wenig Angst, bzw Respekt, man nenne es wie man will. Mich beschäftigt das sehr, ich will zurück zu meinem Tier, ich will sehen, wie es ihr geht. Das sage ich so natürlich nicht. Glücklicherweise muss meine Schwester um 5 schon wieder in Meran sein, also brechen wir früh wieder auf. Auch mein Vater fährt mit, er hat eine Verabredung zum Törggelen in Meran. Er braucht kein Aito, er wird bei meiner Schwester schlafen.

Törggelen. Vielleicht sollte ich das erwähnen. Das ist ein alter Brauch aus Südtirol. Das findet immer im Herbst statt und wurde eingeführt um den frischen, neuen Wein zu verkosten bzw zu testen. Bei der Verkosten ass man saisontypisch Kastanien und Würste sowie Speck. Heute ist das Törggelen wiederum eine Toursitenattraktion. Man trinkt viel und man isst viel, also prinzipiell nichts verwerfliches.

Als ich Schwester und Vater abgesetzt hatte, fuhr ich sofort zu meiner Frau und dem Tier. Die Hündin war aber ganz normal. Ich blieb noch für ein Bierchen, danach machte ich mich aber zu meiner Schwester mit den Kids auf. Eigentlich wollten wir den zweiten Teil von Zurück In Die Zukunft schauen, es war aber schon spät und wir wollten uns noch etwas zu essen machen, also verschoben wir den Film auf ein andermal.

Danach verabschiedete ich ich gebührend von allen und lief zu meiner Mutter. Ich packte die Koffer und legte mich schlafen.