Endlich ein Tag ohne Plan.
Allerdings stimmte das nicht ganz. Morgens schrieb ich noch den Text für das südtiroler Kulturmagazin zu Ende und reichte ihn ein. Daraufhin rief mich der Redakteur an und wir redeten über den Text und das Südtirol der Neunzigerjahre. Ohne weitere Erkenntnis, nur ein überfliegen der Dinge, die damals geschehen sind.
Über Berlin ist die Kälte eingebrochen. Gestern schon. In Südtirol soll das morgen passieren.
In Longyearbyen in der Arktis ist es derzeit konsequent wärmer als in Berlin. Heute 4+. Und in Berlin -3. Ich habe das immer im Blick, rechts unten am Desktop.
Tagsüber machten wir längere Spaziergänge mit dem Tier in der Stadt. Es rieseln erste Schneeflocken. Über Stunden hinweg. Auf den Autodächern bleibt der Schnee sogar liegen. Danach schauen wir NOPE, diesen Film von den Macherinnen von „Them“ und „Get out“. Er ist ähnlich lustig, gruselig und seltsam.
Am Abend gehen wir noch einmal raus und da gibt es bereits eine richtige Schneedecke. Ich rolle einen lockeren Schneeball und werfe ihn der Hündin auf dem Kopf. Der Schneeball zerstäubt auf ihr. Sie flippt aus vor Aufregung. Sie weiss nicht, was das war. Ich wiederhole den Vorgang. Sie jagd den zerstäubten Schneepulverstücken, die links und rechts von ihr auf dem Boden niedergehen. Sie riecht daran, leckt sie auf, schüttelt sie wieder aus, weil kalt. Es ist sehr lustig.
Dann fangen wir die Serie 1899 an. Das ist von den selben Produzenten und Resisseuren wie „Dark“. Es handelt von einer Atlantiküberquerung im Jahr 1899. Und hunderttausend Geheimnisse, sowie Leichen und viel Schmutz. Ich bin nur so mittelmässig angetan. Auch wenn mir das düstere Setting gefällt, sind mir die einzelnen Szenen oft zu plakativ, zu platt symbolisch, zu hochtrabend. Mal schauen.