Es ist Valentinstag. Ein Freund von mir hat zu Valentinstag Geburtstag. Das ist eine hilfreiche Erinnerungsstütze. Valentinstag bekommt man ja überall mit. Insta, Twitter, Nachrichten, die vielen Herzen überall. Ich denke immer nur: oh, der Freund hat Geburstag, muss ihm gleich gratulieren. Seinen Geburtstag vergesse ich nie.
Nach der Arbeit war ich in dieser neuen Foodcourt am Potsdamer Platz. Die Food Court befindet sich in der Minimall, die sich früher „Potsdamer Platz Arkaden“ nannte. Seit der neuen, grossen Mall nebenan am Leipziger Platz, waren die Arkaden von einem Tag auf dem anderen zur Bedeutungslosigkeit verödet. Deswegen baute man sie seit einigen Jahren um, sie sollten ein neues Konzept erhalten und so gab es vor einigen Wochen die Wiedereröffnung unter dem Namensmonster aus der Marketinghölle „The Playce“. Die darin befindliche Food Court ist angeblich die grösste Foodcourt Europas. Aber ich hatte keinen Zollstock dabei um diese Behauptung zu überprüfen.
Ich liebe ja Malls. Ich werde nicht müde, das zu wiederholen. Diese Mixed Zones. Orte an denen sich die Menschen sich ausserhalb ihrer Bubbles bewegen, wo sich viele Schichten überschneiden, wo Geschäfte gemacht werden.
Die Foodcourt in dieser Minimall ist etwas ästhetischer als andere Foodcourts, ohne jedoch einem durchgestylten Konzept zu folgen, aber es ist ein Zeitalter der Mainstream-Hipness angebrochen, Systemgastronomie (oder Gatronomie-Systeme) kommt mit einer gewissen Hyggeligkeit daher, die für alle Gesellschaftsschichten akzeptabel zu sein scheint. Ich finde es okay, wobei ich diese kleinen, abgeranzten Malls in Lichtenberg, Marzahn oder Wilmersdorf unheimlich heimlich finde. Aber mittlerweile sind die abgeranzten Malls ja fast schon eine eigene Blase geworden, die Eckkneipen unter den Malls.
Ich ass jedenfalls eine Bowl und trank ein Pilsner Urquell. Man kann dort an einem riesigen, runden Tresen essen, wenn man will. Wir wollten.