[Di, 28.2.2023 – Internationale Innenraumtemperaturen, Sonnenaufgang in der Arktis]

Beim Mittagessen entfaltete sich ein munteres Gespräch über Temperaturen, wie unterschiedlich Menschen den Winter oder den Sommer in Berlin wahrnehmen, für einige angenehm, für einige schlimm, sowohl kalt wie warm, einer der Russen bezeichnete die Deutschen als die kälteresistentesten Menschen der Welt, er begründete das mit den niedrigen Temperaturen in deutschen Gebäuden. Er meinte Innenräume, also die Temperatur, die wir in der Regel zwischen 20 und 21 Grad eingependelt lassen. Die Russen nickten alle. In Russland erwärme man Wohnungen auf 26 Grad. Das sei der Richtwert. In Russland seien aber auch die Strassen nachts heller erleuchtet. Deutschland ist nachts überall finster, auf den Strassen, in den Park, nur hier und da eine Lampe. Das mit den dunklen Strassen ist mir auch schon aufgefallen, darüber schrieb ich damals vor 20 Jahren mal, als ich von Madrid nach Hamburg zog. Die Strassen in Hamburg empfand ich nachts auffallend dunkel, das war im direkten Vergleich, in Berlin ist es vermutlich nicht heller. Mit der Zeit habe ich mich daran gewöhnt, als Mann habe ich aber auch weniger Angst, wenn ich durch dunkle Strassen laufe, wäre ich eine Frau würde ich anders darüber empfinden.

Ich finde das erwähnenswert. In Russland heizt man die Wohnungen auf 26. Nicht wegen Russland und weil die gerade die Bösen sind, sondern wegen der 26 Grad. Bei 25 Grad geht bei mir ja die schlechte Laune los.

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Eigentlich geht die Sonne auf Spitzbergen bereits am 16. Februar wieder auf. Zumindest im Süden der Inselgruppe. In der Mitte, wo die Siedlungen liegen, um den zwanzigsten herum. Aber alle Menschen aus Spitzbergen, denen ich auf Insta folge (es sind viele) posteten gestern und heute Fotos von der ersten Sonne. Ich weiss nicht, warum sich das um eine Woche verzögerte, eventuell lag es am Wetter. In Longyearbyen schlägt die Sonne ja erst am achten März im Dorfzentrum auf, das ist wegen der Berge, die noch ein paar Tage länger ihre Schatten ziehen. Frauentag und Sonnenaufgang in Longyearbyen. Kann man sicherlich was hineininterpretieren.