Trunksucht. Selbstbefleckung. Völlerei. Faulheit.
In manche Häuser zog der Wahnsinn als Mieter ein.
An einem nassen schaurigen Abend geschah es, dass Rebecca Swift, Sardus’ junge aber zerstreute Frau, in ihrem Kopf ein Klopfen hörte -zu laut diesmal, um es unbeachtet zu lassen-, und mit bebendem Herzen und winzigen zitternden Händen zog sie den grossen schwarzen Riegel ein kleines Stück zurück und liess den Mieter ein.(Nick Cave. Und die Eselin sah den Engel. 1989)
Als kleines Dankeschön an Kids gefundene Sätze und weil er mich ganz besonders an diesen erschlagenden Satz erinnert.
Und weil mir damals beim Lesen dieser Passage über Rebecca Swift derartige Last auf die Brust drückte, dass ich vorhin, acht Jahre später, wegen meiner bodenlosen Vergesslichkeit nicht schlecht staunte, dass ich immer noch wusste, diese Stelle auf Seite 63 zurückzufinden, wobei ich jene Seite seit ebensovielen Jahren nicht mehr aufgeschlagen habe.
Ich habe mir gestern “Spider” von David Cronneberg angeschaut. Ein Film über einen verstörten Mann, dem auch zuviele Riegel aufgezogen wurden. Mal als Tipp für einen deprimierenden Abend. Es vergeht einem dann auch die Lust auf Selbstbefleckung.