[Di, 2.5.2023 – Rating in Taxis, Amsterdam]

Ich war ein bisschen spät dran, also nahm ich das Taxi nach Schönefeld. Beim Aussteigen bedankte sich der Fahrer und sagte, er habe mir 5 Sterne gegeben. Das freute mich. Ich wusste gar nicht, dass man als Kunde Sterne erhalten kann. Ich schaute sofort in die App und sah, dass ich ein Rating von 4,9 Sternen habe. 4,9 ist okay, das ist mehr als die meisten Horrofilme auf Amazon haben, die wir so schauen. Heisst aber auch, dass mich jemand mal mit weniger als 5 Sterne geratet hat. Ich wusste gar nicht, dass ich mich einmal daneben benommen hätte, ich bin zu Menschen, die mir eine Dienstleistung entgegenbringen eigentlich grundsätzlich freundlich. Leider kann ich in der Chronik nicht überprüfen, wann das war. Beschäftigt mich jetzt wirklich.

Dem Fahrer gab ich jedenfalls fünf Sterne. Super Typ.

Natürlich war ich zu früh am Flughafen. Wegen der Probleme an den Sicherheitsschaltern empfehlen die Fluggesellschaften mindestens 2 Stunden vor Abflug da zu sein. Aber die Probleme mit den Sicherheitsschleusen wurden doch längst behoben, wenn ich mich richtig erinnere. Ich war also 2h zu früh da und trank Bier.

Immer wenn ich in die Niederlande zurückkehre, habe ich das Gefühl in einem wirklich modernen und offenen Land zu anzukommen. Jeder Gedanke an Berlin oder an Deutschland frustriert mich dann. In meiner berliner Blase vergesse ich das immer sehr schnell, aber wenn ich aus dieser Blase einmal entsteige und mich in Amsterdam wiederfinde, dann merke ich erst wie langsam, träge, konservativ, grau und eierschalengelb Berlin ist und ich werde ganz verstimmt.

Schlimmer noch: Freitagabend wenn ich wieder zurückkomme, wird mich die Verstimmung noch einmal in voller Härte erwischen. Gut, dass ich in der Nacht zurückkehre, dann kann ich mir die angestrahlte Stadt etwas schöner sehen.