[Sa, 13.5.2023 – schlechte Laune, ESC]

Ich bin zur Zeit unfassbar schlecht gelaunt. Ich versuche reize zu vermeiden, übe mich in Gelassenheit. Wir machten einige längere Spaziergänge mit der läufigen Hündin. Wir assen auch ein Eis und sassen dabei im Schatten. Sonst habe ich wenig getan. Dafür viel gelesen. Morgen ist die Hertha Mitgliederversammlung, nächste Woche kommt mein Schwager, die Wohnung müsste aufgeräumt und geputzt werden, eigentlich müsste das heute geschehen, aber mir fehlt die Energie dafür.

Am Abend schauten wir in den ESC rein. Reinschauen bedeutet, dass wir schauen wollten, was da los ist, ohne uns festzulegen, die ganze Sendung zu schauen. Aber wir waren beide müde, daher installierte ich den Minibeamer im Schlafzimmer und wir schauten bis zum deutschen Beitrag. Ich kann dem ESC weiterhin nicht viel abgewinnen. Zwar mag ich diesen Turniermodus, aber die Inhalte, also die Musik, haben mich noch nie angesprochen. Dabei würde ich mich als sehr musik-affin bezeichnen. Das einzige Lied, das mir in den vielen Jahren einigermassen gefallen hat, war Kedvesem, der ungarische Beitrag aus 2013. Alle anderen Songs, die ich in den Jahren hörte, machten ziemlich gar nichts mit mir. Das will ich gar nicht werten, es überrascht mich nur, wie weit ich von einem breiten musikalischen Konsens entfernt bin, und das macht mich nicht stolz, im Gegenteil, ich hätte gerne ein besseres Gespür für die Allgemeinheit.

3 Kommentare

  1. habe den SC aus gegebenem Anlass verpasst, finde die persönlichen Klassiker der Menschen aber immer interessant. Bei mir ist es immer das Klaus Nomi hafte dieser Performance, was ich mag, und zum Song Contest krame ich es dann wieder heraus.

  2. An den Beitrag kann ich mich erinnern. Falsetto kenne ich vor allem vom Heavy Metal. Eine komische Gesangstechnik. Aber 2013 scheint ein guter Jahrgang gewesen zu sein.

  3. Mein Mann, den ich immer als musikalische Autorität heranziehe, erlitt allerdings schon an der Frage: „Ist Falsett dasselbe wie Kontratenor“, nachdem ich hier eigentlich dachte, dass sei anders, eine Art Schiffbruch, denn er meinte, es gebe Unterschiede, aber welche, das war ihm nicht so klar. Ich habe nachgesehen und es ist kompliziert.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Countertenor
    (gibt übrigens noch schlechte Aufnahmen vom aller-allerletzten kastraten, das wusste ich nicht. klingt anders)
    Inzwischen habe ich dann auch den ESC einmal historisch-statistisch aufgearbeitet (was heißt: Einmal alle deutschen Beiträge chronologisch, einmal alle Gewinner chronologisch, dann prüfen ob Deutschland wirklich am öftesten letzter war – war es nicht), abgesehen davon, dass bis ca. 1980 die natürliche Melodramatik des Chansons voll auf der Linie des Wettbewerbs zu liegen schien und Frankreich, Luxemburg, und auch der Schweiz (Celine Dion!!) zahlreiche Siege einbrachte, wird es danach eher schwierig. Finde so die 1980er als musikalisch wichtiges Jahrzehnt sind auf ESC Ebene sehr enttäuschend, die 1990er und 2000er erscheinen manchmal wie schlechte Kopien der aktuell angesagten Musik.
    So auf persönlicher Ebene: von den Gewinnern: France Gall unbedingt (wurde auch von Serge Gainsbourg geschrieben), und Ukraine 2022 war wirklich verdient, das könnte ich mir auch öfter anhören, ein befreundeter Mathematiker hörte sich noch wochenlang durch diverse slavische Gesänge und indoktrinierte uns zum „weißen gesang“.
    Aber wirklich: France Gall.

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