[7.9.2023 – Haferreis, alte Notizen]

Wieder Haferreis gekocht. Ich weiss nicht genau, warum ich das nicht jeden Tag esse.
Sonst ist heute nicht viel erwähnenswertes passiert.

Für solche Momente hätte ich Stichworte in meiner Tagebuchdatei. Ich schreibe dieses Tagebuch in einer simplen Textdatei. Es ist eigentlich ein Schmierzettel, wo sich zwischen Notizen und Stichworten, die einzelnen Textminiaturen herausbilden. Wenn die fertigen Texte ins Blog wandern, dann lösche ich die Texte und es bleiben manchmal Notizen und Stichworte übrig.
Über die Jahre hinweg blieben ziemlich viele Notizen übrig. Diese Textdatei enthält mittlerweile 17.927 Zeichen. Von vielen Notizen weiss ich nicht mehr, was ich mir dabei dachte. Wenn ich ganz runterscrolle, dann stehen da Dinge wie:

„Hertha gg Anita“

Das war ein Fussballspiel irgendwann Ende des 18: Jahrhunderts. Hatte ich im Zuge von Recherchen bezüglich der Geschichte von Hertha BSC gefunden. FC Anita ist aber wohl nie über den Freizeitstatus hinausgekommen. Er lässt sich nicht einmal googlen. Fussballclubs die Frauennamen tragen. Es fühlt sich alles gleich ganz anders an.
Aber ich fand nie die Muße, es zu verbloggen.

oder:

„Schadenszettel Auto, SPiegel“

Darüber weiss ich gar nicht mehr, was geschehen war.

Oder da steht:

„Polizei erähnen an der Eisdiele“ (Die Rechtschreibfehler lasse ich einfach unangetastet)

Bei dieser Notiz ging es darum, dass sich am 1. Mai Polizei vor meinem Haus versammelt hatte. Ich sah aus der Entfernung zwei geparkte Polizeibusse in der Strasse und etwa ein dutzend ausgerüsteter Polizistinnen, die vor meiner Haustür standen. Bei diesem Anblick bekam ich natürlich sofort negative Gefühle, besonders am ersten Mai. Als ich näherkam, schleckten sie aber einfach nur ein Eis, das sie in der Eisdiele nebenan gekauft hatten. Das war eine Situation, von der ich an dem Tag nicht wusste, wie ich es zu verbloggen hatte. Ich ging nämlich auf die Polizei zu uns machte irgendeinen lustigen Kommentar, den sie auch lustig fanden. Weiss nicht. Dass die Polizei vor meiner Haustür am ersten Mai, in voller Montur ein Eis schleckt, das ist ein Bild, das würde nur Kaurismäki adäquat verfilmen können. Wie sie dann auch noch etwas gelöst lachten. Ich bekam Versöhnungsgefühle. Aber gut, ich habe nichts mehr prinzipiell gegen die Polizei.

Oh, das macht jetzt Spass, die alten Notizen hochzuziehen.