Morgens früh fuhren wir zu einer Begehung des Rechenzentrums. Danach hatte ich zwei Termine, gegen 3 Uhr fuhr ich zum Flughafen Schiphol. Der letzte Tag auf einer beruflichen Reise ist immer jener Tag, an dem ich müde und ausgelaugt bin. Dabei macht es nichts aus, ob ich zwei Tage oder fünf Tage auf Reise bin, es ist immer der letzte Tag, an dem ich ausgelaugt bin. Verschwitzt und müde und ich sehne mich nur noch nach meiner Wohnung und meinem Bett. Heute war das natürlich auch so.
Am Flughafen kaufte ich noch einen Laib Komijnekaas, also Kreuzkümmelkäse. Ich finde es merkwürdig, dass sich Kreuzkümmelkäse in anderen Ländern als die Niederlande nie wirklich verbreitet hat. Ich könnte in Kreuzkümmelkäse baden.
Meine Frau wünscht sich schon seit Jahren, dass ich ihr von meinen Amsterdamreisen Kreuzkümmelkäse mitbringe, aber ich vergesse es wirklich jedes Mal. Letzten Monat war meine Frau ja in Helsinki. Sie hatte ein Mitbringsel für mich dabei, und zwar holländischen Kreuzkümmelkäse. Der Scherz war etwas gemein, aber dennoch lustig.
Heute kaufte ich also einen Laib Kreuzkümmelkäse. Sie war aber nur mittelmässig darüber erfreut. Verständlicherweise. Es ist aber dennoch eine gute Sache, Kreuzkümmelkäse zu haben.
Kurz nach sechs Uhr landete ich in Schönefeld. Ich trug ein Tshirt, hatte aber einen Pullover griffbereit. In Amsterdam hatten wir 18 Grad. Als ich in Berlin ausstieg, blies mir ein harscher Wind bei 7 Grad um die Ohren und eisiger Niesel splitterte auf mein Gesicht, Hals, Arme. Es war mir nicht bewusst, dass es hier die ganzen Tage so kalt gewesen ist. Aber ich zog mir den Pullover an dann war alles gut.
Zuhause gab es Pizza, Hündin und Frau. Es ist tatsächlich wie ein Nest.