Morgens mit dem Auto in die Werkstatt gefahren. Würde ich irgendwo einen Text lesen, der mit dem Satz beginnt „Morgens mit dem Auto in die Werkstatt gefahren“ beginnt, würde ich sofort aufhören zu lesen. Ich dachte immer, es gäbe nichts profaneres und langweiligeres als mit dem Auto in die Werkstatt zu fahren. Das hat sich geändert seit ich einen Führerschein habe. Für die Menschheit ist der Gang in die Werkstatt vielleicht immer noch ein kleiner Schritt, für mich hingegen ist das nach wie vor aufregend, ich komme mir dabei ungemein erwachsen vor. Auch wenn ich die Werkstatt betrete und ich dort nur Mitarbeitern begegne, die oft nur halb so alt sind wie ich.
Die Werkstatt ist in der Nähe meines Büros. Also lief ich danach in die Firma und nach Feierabend holte ich das Auto wieder ab und fuhr nach Hause. Effizienz in der Logistik. Wie sehr ich das mag.
Am Abend gingen wir zu Frau Modeste und ihrer Familie. Sie haben seit vorgestern einen Welpen. Einen sehr süssen Olde English Bulldog. Jetzt ist er natürlich noch sehr klein. Unsere Hündin wollte nichts mit ihm zu tun haben, sie knurrte ihn sogar ein paarmal weg, als er ihr zu aufdringlich war, sie gibt sich ganz offensichtlich nicht gerne mit Welpen ab. Irgendwann wird er doppelt so gross sein wie sie, an ihrer Stelle würde ich daher lieber eine diplomatischere Geste verwenden als ihn wegzuknurren, aber das kann sie ja nicht wissen.
Frau Modeste tischte uns ein phantastisches Raclette auf. Ich hatte eine falsche Vorstellung von Raclette, ich dachte, dabei würde man Gemüse und Fleisch braten, daher war ich sehr positiv überrascht, dass man Raclette sehr käselastig zubereitet. In geschmolzenem Käse könnte ich ja baden. Natürlich badete ich heute nicht darin, sondern ich tat es den anderen gleich.