Es gab viel mit meiner grösseren Schwester und meinem Vater zu besprechen. Tagsüber schrieb ich mit der Schwester auf Whatsapp und abends telefonierte ich mit meinem Vater. Ich versuchte zu verstehen, was in den letzten drei Wochen passiert war. Inhaltlich gab es keine Erkenntnisse. Ich werde irgendwann auch das Gespräch mit meiner Mutter aufnehmen müssen, aber dazu bin ich noch nicht bereit.
Die kleine Schwester schickt mir ab und zu Nachrichten aus der Psychiatrie. Sie klingt belustigt. Aber gleichzeitig betrübt. Ich antworte freundlich, gehe aber nicht tiefer in den Dialog.
Sie tut mir sehr leid. Sie ist in ihrem Schicksal gefangen.
Und sonstso: Die Lage auf Arbeit ist derzeit natürlich seltsam. Ich bin noch keine Lame Duck, aber eigentlich habe ich nicht mehr wirklich etwas zu tun. Meine Arbeit besteht vornehmlich aus längerfristigen Themen. Meine längerfristigen Planungen sind jetzt nicht mehr relevant. Ab April werde ich vermutlich nicht mehr in die Firma gehen.
Jetzt sitzen täglich Mitarbeiter bei mir im Büro und wollen reden. Die meisten sind entsetzt. Ich beschwichtige aber. Es wird sich für niemandem wirklich etwas ändern. Die Dinge gehen weiter. Es wird ein Neuer kommen und wird vielleicht andere Schwerpunkte legen. Aber letztendlich werden sich alle schnell daran gewöhnen. Sie tun gut daran, bereits jetzt eine positive Haltung zu der kommenden Person zu entwickeln.
Einige wenige haben sich aber noch nicht bei mir gemeldet. Ich hätte diese drei Personen lustigerweise schon vorher benennen können. Aber so ist das ja immer. Mit einigen Leuten kann man nicht. Bei Hunden ist das auch so. Manche Hunde mögen einander einfach nicht.