Den halben Samstag lang war der Server down. Also nicht einer der beruflichen Server, sondern der Blogserver. Keine Ahnung, was da los war. Ich startete ihn mehrmals neu, die Oberfläche blieb aber immer lange im Neustart hängen. Ich kontaktierte nicht den Helpdesk, denn ich ahnte, dass die virtuellen Hosts dahinter irgendein grösseres Problem hatten. Gegen vier Uhr herum lief dann alles wieder. Ich weiss aber nicht, was in Wirklichkeit los war. Ist auch nicht so schlimm.
Den Server einfach mal down sein lassen. Das ist ein luxuriöses Gefühl. Es geht nur um mein Blog. Ich denke aber bereits an das Gefühl nach Mitte April, wenn ich nicht mehr für meinen Job zuständig bin. Wenn da einmal wieder die Server down sind. Das erste Mal Egaligkeit zu spüren, wenn ich den sogenannten „Spinner“ endlos drehen sehe. In den letzten Jahren löste er immer Stress in mir aus.
Am Nachmittag baute ich einen kleinen Aufbau für den Küchenschrank auf. Das kleine Ikea-Päckchen hatten wir bereits vor etlichen Monaten gekauft. Als es fertig aufgebaut war, räumte ich den anderen Schrank aus, putze ihn und stellte den neuen Aufsatz drauf. Erst in jenem Moment merkte ich, dass die Masse des neuen Aufsatzes nicht stimmten. Wir hatten das falsche Schrankmodul bestellt. Das ärgerte mich sehr. Ich muss das Prokrastinieren besser in den Griff bekommen. Ich redete mir immer ein, ich könne darauf warten, bis ich mich für ein neues Bett und einen neuen Kleiderschrank entschieden hätte und dann würde ich alles in einem Rutsch aufbauen. Aber das war nur eine Ausrede, um die Aufschieberitis zu rechtfertigen. Ich habe im Laufe der Jahre viele Mechanismen entwickelt.
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