[Di, 11.6.2024 – Sicherheitspolitk, Streunen in Konsumtempeln, Nike]

Wie bereits gestern erwähnt, werden nirgendwo Matratzenspenden angenommen. Kann ich verstehen, kann ich aber auch nicht verstehen. Also fuhr ich zur BSR nach Lichtenberg. Was ich mit der dritten, kleineren Matratze anstelle, weiss ich noch nicht. Vermutlich werde ich auch diese entsorgen und für Gäste eine dünnere, rollbare Matratze kaufen, die sich besser verstauen lässt.

Thinking.

Tagsüber war ich shoppen. Bei Galeria Kaufhof und bei Decathlon. Mit einem Podcast auf den Ohren streunte ich ziemlich planlos durch alle Etagen und liess mich von den schönen Konsumwaren betören. Der Podcast handelte vom Militär, er heisst “Sicherheitshalber”. Ich wusste bisher gar nicht, dass ich mich für Sicherheitspolitik interessiere. Auf den Podcast kam ich wegen einer WRINT-Sendung in der Holgi mit Ulrike Franke vom European Council on Foreign Relations sprach, die unfassbar interessante Einblicke in die gegenwärtige Sicherheitslage gab. Sie ist auch Mitglied des Sicherheitshalber-Podcasts, wo es nur um dieses einschlägige Thema geht. Ich kann kaum noch aufhören, denen zu lauschen.

Nebenher suchte ich ganz lose nach einer dunklen Nike Jacke und nach den weissen Nike Air Force 1 Sneakern. In einem kleinen Sneakerladen fand ich die Schuhe und kaufte sie mir. Die weissen Nike Airs, die ich letzten Sommer in Amsterdam spontan kaufte, als ich in ein Schuhproblem geriet, sind mittlerweile ziemlich abgerockt. Zwar behandle ich sie gut, ich gehe niemals damit auf die Hundewiese, aber ich trage sie sonst wirklich immer und es gab auch mehrere unglückliche Momente, in denen sie überstrapaziert wurden. Ich glaube, solche Turnschuhe sind nur für Innenräume konzipiert. Deswegen kaufte ich mir heute ein neues, schneeweisses Paar für die anstehenden Bewerbungsgespräche. Die bisherigen werde ich verwenden, bis sie schwarz sind.

Interessant fand ich auch, dass es weder bei Galeria Kaufhof noch bei Decathlon am Alex Produkte von Nike gab. Lediglich Adidas, Puma und andere Marken. Fussballbekleidung führten sie daher nur von den Bayern, Dortmund und auch dem Schwurblerverein aus Köpenick. Von Hertha, die von Nike ausgestattet wird, gab es lediglich Schals und Anstecker. Also nur Produkte, die nicht von Nike kamen. Auch in der EM2024 Abteilung im Erdgeschoss wurden ausschliesslich Nationalmannschaften ausgestellt, die von Adidas und Puma ausgestattet werden. Ich witterte patriotische Gründe. Ich dachte an einen enttäuschten Einkaufschef der Warenhauskette, der den zukünftigen Wechsel der Nationalmannschaft vom deutsch-chinesischen Adidas zum amerikanisch-chinesischen Nike als patriotischen Verrat abtat und damit Nike komplett aus dem Sortiment entfernte.

Ich fragte in meinem Fanclubchat nach, ob sich das jemand erklären könne. Jemand vermutete, dass das lediglich Verhandlungsstrategie ist. Es würden vielleicht neue Verträge ausgehandelt. Das sei beispielsweise im Lebensmittel Einzelhandel durchaus üblich. Er verwies mich an den Streit zwischen Edeka und Nestlé, der überall in den Medien auftauchte. Dort nahm man auch Nestlé Produkte aus dem Sortiment, nachdem man sich nicht einig wurde.

Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

2 Kommentare

  1. Zur Matratze, also der verbleibenden (sorry, etwas spät): ich verschenke alles über Ebay Kleinanzeigen, und zwar wirklich alles, alles wird genommen. Ich denke, das ist sehr wohnortabhängig, weiß nicht, wo du wohnst, bei mir ist es so, dass ich sehr zentral wohne und drum herum viele Menschen mit wenig Geld. Man hört ja immer Höllenstorys über Ebay Kleinanzeigen, ich kann die alle nicht bestätigen, weil ich 3 Leitlinien habe: 1) nur verschenken (spart alle Preisdiskussinen), 2) nur Termine machen, wenn ich sowieso zu Hause bin (spart Ärger über Personen, die nicht erscheinen), 3) Korrespondenz auf das absolute Minimum beschränken.
    Ich fahre hervorragend damit, manchmal bringen die Leute auch lustige Geschenke mit (hab z.B. mal einen Schlumpf bekommen und mal eine große Muschel) oder selbstkochte Marmelade, okay, das muss man dann auch alles wieder loswerden aber ich habe Spaß daran.



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  2. Dass ich nicht die Kleinenazeigen-Idee gekommen bin, wundert mich jetzt. Da ich es genau so handhabe wie du: ich verschenke alles auf Kleinanzeigen, vor allem um Preisdiskussionen und Diskussionen überhaupt aus dem Weg zu gehen. Und nut an Selbstabholer. In den letzten Wochen verkaufte ich allerdings ein paar Gegenstände. Ging auch gut. Aber die paar Euro sind es dann auch nicht Wert. Habe nur Eis und Pizza davon gekauft. Sollte das eh nicht essen.

    Das mit den Geschenken ist lustig. Früher fragte ich immer nach zwei Flaschen des Lieblingsbieres der Abholer. Das verlief leider immer sehr lieblos, wurde schnellschnell im Späti gekauft. Einmal wurde ein minderjähriger Junge von seiner Mutter geschickt. Dem wollte man im Späti aber kein Bier verkaufen. War auch lustig. Er hat die Ware natürlich trotzdem von mir bekommen.

    Mittlerweile werden Anzeigen, bei denen der Gegenwert Alkohol ist, gelöscht. Tja.

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