[So, 11.8.2024 – Fermentierung, Überwachungskamera]

Also ja. Das Experiment mit Filmjölk lief hervorragend, wie hier im Kommentar erwähnt. Ich nehme zu meinen Haferflocken jetzt täglich meine eigene deutsche Filmjölk.

Zusammengefasst:
1 Esslöffel Filmjölk in ein 1L Einweckglas
1L H-Milch dazugeben
24h in einem dunklen Ort stehen lassen.
Temperatur ist eher egal. Zimmertemperatur ist aber gut.

Die Gefässe bzw. der Löffel soll natürlich so wenig wie möglich Keime enthalten, da man die Bakterienkulturen ja jeden Tag weiterzüchtet. Man will keine Keime mitzüchten. Aus diesem Grund nehme ich auch lieber H-Milch.
Gefässe und Löffel übergiesse ich daher kurz mit kochendem Wasser aus dem Wasserkocher, bevor ich die neue Kultur ansetze.

Vielleicht mache ich ein Reel auf Insta daraus. Ich wollte immer schon mal ein Reel machen.

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Und sonst beschäftigte ich mich den ganzen Abend lang mit Videotechnik bzw. Überwachungstechnik. Ich schrieb vor einigen Wochen, dass ich in unserem schwedischen Häuschen eine Kamera verbauen möchte, die bei Bewegung anfängt zu filmen. Der vordergründige Vorwand ist natürlich, dass man Einbrüche aufzeichnen kann, aber am wichtigsten wäre mir ein Foto pro Tag, damit ich jeden Tag sehen kann, wie es dort aussieht, sogar im Winter, wenn dort alles verlassen ist. Die Fotos würde ich dann zu einem Zeitraffervideo zusammenschneiden, das den Wechsel der Jahreszeiten dokumentiert.
Und mit ein bisschen Glück schieben sich Elche, Luchse und andere Tiere vor die Kamera.

Was es so schwierig macht, diese Idee umzusetzen, ist der fehlende Strom. Weil unbewachter Strom einfach eine potentielle Brandgefahr ist, schalten wir den Hauptschalter, der sich 50m vom Haus entfernt befindet, im Herbst aus. Und das ganze Gelände ist damit 9 Monate lang stromlos. Bis wir im Mai wiederkommen.
Nun gibt es tatsächlich Lösungen für solche Umstände. Kameras mit SIMkarte und einem Akku sowie einem Sonnenpaneel. Sie kosten gar nicht so viel, aber je mehr man sich damit beschäftigt, desto tiefer begibt man sich in ein sogenanntes Rabbit Hole. Ich bin sehr anfällig für Rabbit Holes.

Laut Bewertungen sind Akkus meist zu klein, die Solarpaneele zu schwach, es müssten mindestens 30W sein anstatt der häufig angebotenen 6W, andererseits wird von der Akkuleistung geschwärmt, aber ich weiss auch nie, auf welche Anwendungsgebiete sich die Kritiken beziehen. Ich will ja nur ein Foto pro Tag und mal eine Aufzeichnung, wenn Diebe kommen, das dürfte doch kaum Strom verbrauchen. Natürlich kommt der Upload in die Cloud dazu und vielleicht muss die Kamera ständig filmen, weil sich im Winter ständig Elche oder Wildschweine über das Grundstück bewegen, wer weiss das schon.

Je tiefer man sich in den Kaninchenbau vorwagt, desto düsterer wird es. Bevor ich mich schlafen legte, postete ich in einem Forum mein Anliegen. Das Forum sieht aus, wie Foren schon vor zwanzig Jahren aussahen, grau in grau, wenig Gestaltung. Männer geben in kurzen Sätzen Antworten. Die Antworten sind immer kompetent. Meist aber auch unverständlich. Und man darf nichts Falsches sagen. Ich benötigte mehr als eine Stunde, um mein Problem zu schildern. Bloss keine Rückfragen zulassen, bloss den Anschein erwecken, man habe alles bedacht.

Die erste Antwort kommt sofort:
“ Du hast zwei Faktoren, die das Konstrukt mit Consumer Ware zum Scheitern bringen, da brauchst nicht lange rumrechnen. „

Dann werden die Faktoren aufgezählt und mein Vorhaben für Unsinn erklärt. Nach einigem Hin und Her merke ich, dass das Profis sind und Liebhaberprojekte, wie es meines ist, nicht verstehen. Ich kann das nachvollziehen. Wieder so ein Amateur, der kein Geld ausgeben will und alles kaputtmacht.