Tagespensum heute: Textseiten 47 bis 49 von 106
Heute war ich nicht sehr produktiv. Zwar arbeitete ich 5 oder 6 Stunden an dem Text, aber ich schaffte lediglich drei Seiten. Dabei wuchs der Gesamttext um eine Seite an. Es ist eine komplizierte Passage über die Legitimation von Gewalt. Mit Anfang zwanzig fand ich Gewalt gegen den Staat, wenn dieser sich sozial ungerecht verhielt, durchaus begrüssenswert. Als ich den ursprünglichen Text vor etwa 20 Jahren schrieb, fand ich es zumindest noch legitim. Aber Ansichten ändern sich. Dabei fand ich nicht die Perspektive, aus der diese drei Seiten erzählt werden sollten, weil sich durch bedeutungslos scheinende Formulierungen das Bild und die Perspektive komplett verschoben.
Und sonst hatten wir heute 32 Grad. Die Hündin ist nicht an Bewegung interessiert, schleppt sich nur hinter mit her. Dennoch langweilt sie sich den ganzen Tag. Morgen geht sie bei 34 Grad mit dem Gassiservice in den Wald. Immerhin werde ich mich konzentrierter der Novelle widmen können. Und vielleicht findet die Hündin ja Abkühlung im See.
Übrigens ein beeindruckendes Gespräch mit dem Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk, dem Autor von „Freiheitsschock“ über die Wahlen im Sachsen und Thüringen und über die geschichtlichen Zusammenhänge der Post-DDR Gesellschaft. Das bisher erkenntnisreichste Gespräch über das Thema. Es trägt nicht für gute Laune bei. Aber es gibt immerhin Denkanstösse.