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Terzen und Quinten
Umzug
Nachdem ich am Wochenende viel zu viel Zeit mit fressen und saufen essen und trinken verbracht habe, naechtens trunken und melancholisch durch die Stadt getorkelt bin, bei Stuermen und Orkanen, von denen ich erst am naechsten Tag in den Nachrichten gehoert habe, wird nun mequito.org umgezogen auf den neuen Server. Vom schoenen Wien an der himmelgrauen Donau, nach Nuernberg. Es geschieht heute ueber Nacht, oder morgen im Laufe des Tages. Wenn die Seite merkwuerdig reagiert, spuckt, schlottert, oder euch mit heraushaengender Zunge, gruen und violett angelaufen, anguckt, dann wisst ihr warum.
Nachdem ich also nachts durch Hamburg lief und mir einfiel, dass in jener Nacht zum ersten Mal die Bahnen die ganze Nacht lang durchfahren wuerden, ich eigentlich auf den Hamburger Verkehrsverein trinken wollte, um mich fuer deren grandiosen Idee zu bedanken, dass sie ab jetzt die Bahnen von Freitag bis Sonntag durchgehend fahren lassen, ich darauf in der S-Bahn zwischen Hauptbahnhof und Dammtor, vertraeumt den Hamburger Nachtlichtern nachguckte, wie sie an mir vorbeizischten, waehrend ich drinnen in der Waerme ganz alleine im Wagon sass, und laut vor mich hinsingen konnte, weil mich niemand hoerte, da dachte ich, ich sollte meinen letzten Schluck Bier besser meinem Freund Mic widmen, der die ganze Zeit ueber den Server betrieben hat, worauf meine Seite lief. So hob ich dann das Sektglas die Astradose, schickte ein Prost nach Wien, und dachte an die grossartige Liebe, die er fuer seinen Server immer zeigte, waehrend ich die letzten Schlucke des abgestandenen Biers hinunterwuergte.
Nachdem ich aber am Bahnhof Dammtor ankam, musste ich mit dem Singen innehalten, da eine Frau hinzustieg, und ich mich mit meiner neu entdeckten Bassstimme furchtbar peinlich benommen haben musste. So hielt ich meinen Mund, und nahm mir vor auf dem neuen Server kuerzere Saetze zu schreiben, da ich kein Held bin im Schreiben von diesen unendlichen Saetzen mit dutzenden Kommas und Nebensaetzen und- Stop. Also wollte ich nochmal auf Mic seine Gesundheit anstossen, entdeckte aber, dass das Bier alle war, und dann bekam ich Heimweh. Heimweh nach dem alten Server. Dem daemon.nethack.at. Eine alte Indy. Eigentlich konnte der alles was ich brauchte: Mail, http, eine Kommandozeile, Perl, damit dieses Tagebuch funktioniert und noch viele kleine Feinheiten, die ich hier gar nicht erwaehnen kann, so viele Kleinigkeiten das waeren. Bis ich irgendwann anspruchsvoller wurde und mein heutiges, sehr veraltetes Blogsystem ersetzen wollte durch das funky WordPress, das alles kann, was mein Tagebuch braucht: richtiges RSS, dynamischere Struktur der Seiten, viel Ausbaufaehiger, PHP und eine Sekretaerin die ihm Kaffee kocht.
Nachdem ich dann zuhause ankam, fiel ich ins Bett.
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Ich kann den Hirtenjungen unten nicht mehr sehen. Ich muss ihn nach unten hin wegschreiben. Zuhause steht er momentan mitten im Wohnzimmer und er ist das Erste das ich beim Betreten der Wohnung zu Gesicht bekomme. Dann laufe ich pro Tag bestimmt dreissig Mal an ihm vorbei. Und er laechelt weiter vor sich hin, liegt da faul in Nylonstruempfen auf seiner Wiese herum, tut so alsob er Floete spielen koennte. Dabei verliert er voellig den Ueberblick auf die Schafe (man achte doch bitte auf das unschuldige Lamm am rechten Bildrand, wie gefaehrlich nahe es am Abgrund grast und in seiner kindlichen Verspieltheit bloss falsch aufzutreten braucht, um nach einem langen Fall, unten an den scharfen Felsvorspruengen zu Wolfsfutter zerrissen zu werden), und das, obwohl das wirklich das einzige ist, was er den ganzen Tag zu tun hat, naemlich die paar Viecher beinander zu halten. Aber nee, er laesst sich lieber selbstverliebt, in Nylonstruempfen von einem perversen Maler auf Leinwand pinseln, der ihn letztendlich eh nur als Wichsvorlage fuer Zuhause missbrauchen wird. Pah, und dann dachte er, er wuerde damit beruehmt werden. Durch seine kindliche Schoenheit vielleicht von einem Filmemacher entdeckt werden, und endlich die Welt hinter den Bergen da draussen, besuchen duerfen. Nein, da hilft das ganze unschuldige Laecheln nicht.
Das schlimmste ist aber wohl nur, dass er da lustig und gluecklich vor sich hin liegt, waehrend ich meinen Scheissjob nachgehe.
Nein ich bin nicht neidisch. Nein, ich haenge ihn bestimmt auf (ich koennte es mir nicht verzeihen, 22EUR hierfuer aus dem Fenster geschmissen zu haben), nur weiss ich nicht, ob ich den Nagel wirklich durch den vorgesehenen Haken schlagen werde, oder nicht doch durch sein linkes Auge.
Ach nein, morgen mag ich ihn wieder. Ich muss meine miese Laune heute ja an irgendwas rauslassen.
Erfolg auf dem Flohmarkt / success on the flea-market
Ich suchte eigentlich nur einen Bilderrahmen, aber ich konnte ihm nicht widerstehen.
Actually I was just looking for a picture frame, but then, I couldn’t resist him.
umzug
Ein Kunde rief mich gestern an. Dem Akzent nach zu urteilen, sprach er zuhause arabisch. Er wollte bei mir einen Umzug melden.
Kunde: Ich moechte mich umziehen
Ich: Machen sie ruhig, ich gucke schon weg.
Kunde: Gucken?
Er verstummte, da er mich wohl nicht verstanden hatte. Ich bin von der Technik und habe mit Umzuegen nichts zu tun, deshalb verwies ich ihn weiter:
Ich: Ja, gucken. Aber ich kann da nichts fuer sie tun. Sie muessen da die Vertragsnummer anrufen, die gucken bestimmt.
Kunde: Vertragsnummer aha, die gucken?
Ich: Ja genau, die gucken bestimmt
Kunde: Dankeschoen, dankeschoen!
Er war hoerbar erfreut, dass ich ihm weitergeholfen hatte.
frau sonne liest vor
Frau Sonne liest eine Geschichte von mir vor. Ich bin geschmeichelt und klinge sexy auf wienerisch.
Es ist nur ein Ei – MP3
1900
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eigentlich actually
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mequito liest kid37
Die Idee ist gestohlen von irgendjemandem. Tut mir leid, ich weiss nicht mehr von wem, da ich die Seite nicht mehr finde, wo ich das gestern gesehen habe. Blogger lesen Blogger. Ich lese Kid’s Liebe im ICE.
(Die Qualitaet ist natuerlich schlecht, und der Versprecher am Anfang moege mir auch verziehen werden)
Liebe im ICE [ogg; 1084kb]