[Donnerstag, 22.4.2021]

Am Abend war ich eigentlich mit einer Freundin verabredet, bzw. mit einer Ex-Kollegin. Das Wetter war seltsam kalt. Sonnig, mit einem Frühlingsversprechen, aber mit einer hinterlistigen Kälte. Sie schrieb mir, dass sie sich zu leicht angezogen habe und fröstle. Genau so ging es mir auch. Es sah nach Frühling aus, aber ein ständiges leichtes Frösteln. Als zöge der hinterlistige Eiswind durch Mauern und Ritzen. Das alles bei 11 Grad.

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Deswegen hatte ich einen freien Abend. Was mache ich an einem freien Abend? Ich bleibe länger im Büro.

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Später am Abend bin ich nochmal zu Edeka gegangen und habe meinen Squeezer mitgenommen um zwei FCU Schriftzüge zu übermalen. Letztes Mal ist die Bedienung des Squeezers ja gehörig schiefgegangen, aber jetzt kenne ich die Funktionsweise besser, und in der Tat, es ist so einfach: ein bisschen squeezen und losschreiben.
Meine Hand war dann doch wieder voller Flecken.

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Die Sache mit dem Brunkål. Wie ich gestern bereits schrieb, gab es einen Leser namens Anton, der nach dem Rezept für schwedischen Brunkål fragte. Das zu beantworten war eine Kleinigkeit, dachte ich. Um Unterstützung für die genaueren Zeitangaben zu finden, googelte ich danach, ich fand im Netz aber nur Brunkål-Varianten, die im Ofen zubereitet werden. Das ist ein ganz anderes Gericht.
Ich fand ein einziges Rezept für ein Gericht, wie ich es kenne. Das hat mich aber schon etwas gewundert, ich wollte daher verstehen, warum das so ist.

Zuerst fragte ich meine Frau. Die sagte, dass es möglicherweise regionale Unterschiede gibt. Ihre Familien kommen aus der Gegend um Göteborg oder aus der Gegend um Trelleborg, Skåne, also Schonen. Ich fragte daher bei meiner Schwiegermutter nach. Diese bestätigte, dass es regionale Unterschiede gibt und, dass ihre Schwiegermutter diesen kochte. Ihre Schwiegermutter kam zwar aus Göteborg, war aber nach Skåne gezogen und bereitete den Kål natürlich auf die Schonensche Art zu.

Meine Frau fand unter Brunkål viele Rezepte nach der mir bekannten Art und fragte mich, ob ich nicht einfach schlecht gegoogelt hätte. Aber wie sich herausstellte, bekommen wir aufgrund der unterschiedlichen Spracheinstellungen im Browser einfach andere Brunkål-Rezepte.

Ich mache ihn so:

  • 1 ganzen Kohlkopf
  • 2 Esslöffel (oder mehr) Butter
  • 2 Esslöffel Ahornsirup
  • Brühe (Gemüse oder Fleisch, ich finde, dass man hier nehmen kann, was man will. Eigentlich verwendet man die Marinade bzw den Abguss des Weihnachtsschinkens, aber der Effekt ist der selbe und wird auch so in den Internetrezepten verwendet)

Zubereitung:
Den Kohl in 1 bis 2cm breite Scheiben schneiden. Diesen in einer großen Pfanne oder Topf braun anbraten. Etwa 10 Minuten lang und dabei fleißig rühren.

Nach zehn Minuten Ahornsirup und die Brühe dazugeben. Und dann bei schwacher Hitze mit Deckel zwei Stunden lang braten. Die Bratdauer variiert laut Rezepten zwischen 1 und 6 Stunden. Eine Stunde finde ich zu wenig. Sechs ist vielleicht ein bisschen lang. Ich kann mich erinnern, dass wir den Kohl vor zehn Jahren etwa vier Stunden lang gebraten haben. Mittlerweile braten wir nur noch zwei Stunden lang.

3 Kommentare

  1. das ist sehr interessant, mit dem braun geschmorten, karamellisierten weißkohl. ich kenne ihn aus ungarn/der ukraine, wo er als füllung für strudel dient oder mit nudeln gegessen wird. ich kenne die zubereitung in einer offenen pfanne, wobei man eine stunde oder mehr daneben stehen muss, um aufzupassen, dass er nicht anbrennt. das ist mir zu anstrengend, daher werde ich diese zubereitungsweise mal probieren, vielen dank!

    • Wobei ich denke, dass ein Deckel auf der ungarisch/ukrainischen Zubereitungsweise ein Anbrennen verhindern würde.

      Als Füllung für Strudel, das klingt wirklich gut!

  2. Vielen Dank für das Rezept 🙂
    Ich habe es gestern ausprobiert und sehr lecker gefunden! Auch wenn die Jahreszeit vielleicht nicht ganz gepasst hat.

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