[Sonntag, 6.6.2021]

Es ist wieder die Zeit angebrochen, an der man tagsüber die Fenster schließt, damit die Wohnung sich nicht aufheizt. Vor zwei Wochen trug ich noch eine gefütterte Jacke. Und überhaupt, was ist mit der Zeit passiert? Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich vor mehreren Wochen von der Wintersonnenwende schrieb. In zwei Wochen haben wir Sommersonnenwende.

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Eigentlich wollten wir heute Fahrradfahren. Haben wir dann nicht gemacht. K musste ein wenig arbeiten und ich habe wieder CD’s gerippt.

Danach holten wir mehrere Videos von Cecilia Blomdahl nach, aber ich muss zugeben, dass ich vielleicht aufhöre, ihre Videos zu gucken. So schön ich es fand, einen Einblick in ihr arktisches Leben zu bekommen, so merke ich doch, dass mir ihr Leben zwischen Fingernägeln und Joggingrouten mit ihrem Hund etwas zu sehr nach Instalife aussieht und wenig poetisches enthält. Oder um es mal mit der Stimme des Enttäuschten auszudrücken: ihre Videos haben mir in der Summe ein bisschen vom Zauber genommen, den die Arktis für mich hatte.

Sicherlich spielt es mit, dass ich verglichen mit früher, so viel über Longyearbyen weiss und das Neue, magische darin etwas verlorengegangen ist. Aber diese Darstellung eines Münchner-Vorort-Instagram Lifestyles in der Arktis, stumpft mich auf Dauer etwas ab. Wobei ich am Leben in Longyearbyen gerade mag, dass es eben nicht unbedingt ein Ort von einsilbigen, bärtigen Outdoormenschen ist, sondern ein sehr lebendiger und internationaler Ort mit Kneipen, Kitas und einem eher normal-westlichen Lebensgefühl. Aber diesen Vorort-Lifestyle mag ich in Deutschland ja auch nicht und er nimmt mir dann eben den Zauber weg.

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Und sonst habe ich wirklich nicht viel interessantes gemacht. Haferreis gekocht und Salat zubereitet.

2 Kommentare

  1. Vielleicht kommt der Cecilia-Blomdahl-Zauber nach einer Longyearbyen-Reise zurück. Ich liebe den @lomokev-instagram vor allem deshalb, weil er mich zurückbringt an meinen Lieblingsort Brighton, wenn ich nicht dortsein kann. Selbst auf den langweiligsten Kamerafahrten vom fahrenden Zug oder Fahrrad aus kann ich mich orientieren und sehe: „Ah, der Straßenabschnitt ist endlich renoviert.“ oder „Oh, das Café hat immer noch nicht wieder aufgemacht.“.

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