[Donnerstag, 30.6.2022 – Wasser und elterliche Projektionen]

Heute ohne Hündin im Büro gewesen.
Gibt es mehr zu erzählen? Nicht wirklich. Ich habe keine Notizen für den Tag aufgeschrieben, das bedeutet aber wenig, das bedeutet nur, dass ich nichts aufgeschrieben habe. Und wie das meistens ist, wenn ich spontan schreibe, dass eigentlich nichts passiert ist, dann gerate ich in einen Schreibflow. Weiss nicht, warum das so ist.

Heute aber augenscheinlich nicht.

Am Abend wurde gepackt. Dann kam mein Schwager. Meine Frau fährt morgen mit ihrem Bruder nach Schweden. Die Schwiegereltern folgen einen Tag später, sie haben noch einen Termin in Berlin. Es ist so viel los in der Wohnung, die Hündin ist das gar nicht gewohnt. Aber sie findet es gut. Es gibt ständig jemanden, der den Tennisball wirft. Gerade so lange, wie es die Temperatur zulässt. Dreimal rennen, dann hechelt sie nämlich. In Schweden wird sie ins Wasser springen können. Wir haben dort einen Fluss in 50m Entfernung. Allerdings ist das Ufer ziemlich steil und die Strömung an jener Stelle etwas stark, ich möchte das eher behutsam angehen, vielleicht weil ich selber nicht gut schwimmen kann und ich es mir nicht zutraue, ein Rettungsmanöver im Wasser durchzuführen. Anderseits ist sie ein Wasserhund, in doppelter Hinsicht, Pudel und Retriever, Wasser steckt ihr in den Genen. Ich projiziere sicherlich nur meine eigenen Ängste auf das Tier und traue ihr deshalb nichts zu. Ha! Das habe ich alles von anderen Eltern gelernt. Eigene Ängste projizieren. Jetzt kann ich es endlich selber anwenden.
Am Haus werden wir jedoch eine Wanne mit Wasser befüllen. Das ist die Wanne, in der man Flusskrebse vor dem Kochen sammelt, und wo man sie nach dem Kochen, in Dillwasser, zum Abkühlen über Nacht stehenlässt. Da passt unser Tier locker rein um sich abzukühlen. Zumindest, wenn die Temperaturen unerträglich hoch sind. Schweden hat mittlerweile ja deutschländische Sommertemperaturen.