Magenwind und Knoblauchwolken

Jetzt erst fällt mir auf, dass den griechischen Männern, ganz im Gegensatz zu den italienischen Geschlechtsgenossen, gar nicht der Ruf vorauseilt, grossartige und feurige Liebhaber zu sein. Das fällt mir erst jetzt auf, nachdem ich selbst gerade Gyros zubereitet habe. Ich roch schon beim blossen Anblick der Unmengen Knoblauch die ich vorhin in den Quark geschnitten habe, wie ein gebratenes Ferkel dem man eine ganze Knoblauchkette in den Mund und in den Hintern geschoben hat. Dann mal abgesehen vom vielen Schweinefleisch, von dem viele Männer Pickel bekommen, muss man ja noch Weisskrautsalat dazu nehmen, um das ganze Fett und den Knoblauch, zumindest geschmacklich, etwas zu neutralisieren. Wie es der Weisskrautsalat schafft, schon nach einer halben Stunde, in Form von Gasen aus den Därmen zu entfleuchen, ist mir allerdings ein Rätsel.
Es wundert mich nicht mehr, dass die Griechen das mit den nordischen Turistinnen am Strand nicht so hinbekommen, ich meine, wer will schon einen Typen vernaschen der zwar mit blitzweissen Zähnen und braunem Sixpackkörper, aber in einer Wolke aus Knoblauch und Weisskrautfurzen daherkommt.

Und um das ganze noch zu vervollständigen, gönne ich mir heute wieder ein paar Bier. Ich mag das immer, wenn beim Rülpsen der sanfte Knoblauchgeruch hochkommt. Und achja, als ich als Kind mal in Bayern war, da stand dieser grosse und breite Mann vor mir, mit einem grossen und breiten Bier in der Hand, der jedesmal, nachdem er vier oder fünf kräftige Schluck nahm, laut rülpste und sich anschliessend mit seinen Pfoten über den Bauch streichelte. Ein paarmal sagte mal er zu mir, Der Rülps, der ist ein Magenwind, der den Weg zum Arsch nicht findt.
Höhö, na dann. Das kann ich auch.

2 Kommentare

  1. das sind ja echte karrierepläne hier. der grieche hat’s mir derzeit auch angetan, aber mehr so mit gitarre am strand und mit freunden über irgendwelche verschwurbelten französischen filosofen oder regisseure diskutieren. das alles in blassen 70er-jahre-farbfotofarben, sonnenhell, blauer himmel … und abends dann knuspriges schwein mit knoblauch.
    irgendwie waren die frauen in den 60ern und 70ern auch abenteuerlicher, wilder, mit ungekämmten braunen langen haaren und jeans. heute ist das mehr so metropolitaner pseudo-military-style mit rosa handytäschchen.

  2. Gestern habe ich SinCity gesehen. Schluss mit lustig. Jetzt kauf ich mir einen Ledermantel und gehe jagen.

Kommentare sind geschlossen.